Russell Brand und Hugo Boss

Diese Äußerungen zum Thema "Boss/Nazi" lief ja in den letzten Tagen auf einigen Kanälen.
Da hat der gute Mann wohl deutlich über das Ziel geschossen....
 
Ohne den Inselaffen zu kennen oder für Hugo Sympathie zu hegen, unterstelle ich ihm niedere Motive zwecks PR in eigener Sache.
 
Hoffentlich deckt der alte Historiker nicht auch noch auf, was Bayer & Co. alles gebastelt haben. Wie man immer noch für Unruhe sorgen kann wenn man das böse N- Wort benutzt (nein, das andere).
Muss wohl die Zeit gewesen sein, als die Kleidung von HugoBoss noch Qualität hatte :)
 
Ohne den Inselaffen zu kennen oder für Hugo Sympathie zu hegen, unterstelle ich ihm niedere Motive zwecks PR in eigener Sache.

Sorry, aber was hat denn das wieder mit "Gutmenschen" zu tun? Und "niedere PR in eigener Sache"? Das kann man wohl jeder öffentlichen Person unterstellen, die auf einer Gala, Preisverleihung oder was auch immer auftritt. Außerdem war das auf einer Veranstaltung, für die GQ und Boss einen Haufen Geld ausgegeben haben, um selbst niedere PR in eigener Sache zu betreiben, wenn man unter "nieder" hier materielles Interesse versteht – und dieser Glamour-Grinse-Champagner-Selbstbeweihräucherung hat Brand nun mal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Chapeau!

Dass dabei die Nazizeit ins Spiel kam, lag nun mal am konkreten Hauptsponsor der Veranstaltung. Hugo F. Boss hat sich ziemlich früh den Nazis an den Hals geworfen und davon wirtschaftlich enorm profitiert (das nenne ich ein "niederes Motiv"). Zur Herstellung von Uniformen kommt ja noch die Beschäftigung von Zwangsarbeitern hinzu. Nach dem Krieg ist Herr Boss dann wie viele andere ziemlich glimpflich durch die "Mitläuferfabrik" (Lutz Niethammer) der Entnazifizierung gekommen, und es hat über ein halbes Jahrhundert gedauert, bis man sich überhaupt der eigenen NS-Vergangenheit gestellt hat. In der Zwischenzeit ist Boss vom mittelständischen Betrieb zum milliardenschweren Großunternehmen gewachsen, ist also nicht irgendeine kleine Schneiderei, und verkauft überteuerte "Lifestyle"-Artikel auf der ganzen Welt. Und Brands Auftritt – was immer man davon halten mag – erzielt seine Wirkung eben aus genau diesem extremen Kontrast zwischen Völkermord und oberflächlichem Fashiongehampel (und war auch eine Reaktion auf Boris Johnsons vorangegangene seltsame Syrien-Witzelei). Im Grunde ist das sehr nahe an dem, was Sacha Baron Cohen mit Brüno veranstaltet, wenngleich Brand natürlich nicht das komödiantische Format von Cohen hat.

Ganz klar, dass die BILD das Ganze weder kapiert hat noch gut findet. Aber es ist sowieso interessant, wie empfindlich man in Deutschland heute noch reagiert, wenn ein Brite den Krieg erwähnt. :)
 
Wenn Du das ganze noch 25 Jahre regelmäßig hörst geht es dir auch irgendwann auf den Sack.
Das ganze heute nach ~70 Jahren azusprechen hat wie Andre schrieb nur was mit selbst PR zu tun.

Von den 70 Jahren muss man in diesem Fall (und vielen anderen) allerdings 50-60 Jahre abziehen, in denen da gar nix angesprochen wurde. Aber okay, da habe ich wohl auch berufsbedingt eine andere Einstellung; als Historiker bin ich nun mal andauernd damit beschäftigt, die Vergangenheit aufzuwärmen. :)
 
Muss wohl die Zeit gewesen sein, als die Kleidung von HugoBoss noch Qualität hatte :)

sowohl in der wüste afrikas, als auch im kalten sibieren - hugo boss ist mit ihnen dabei!

ansonsten: wie kann man als engländer den nicht angepisst von den deutsche sein. die zwei weltkriege haben ihr imperium zerstört - und sind nach dem krieg wieder mit speed an ihnen vorbei - achtung - geschossen. dazu fussballerisch meilenweit vorraus
 
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