No ha! für die "günstige Seife vom Türken" soll der Synthetikpinsel recht sein, die Kombination gibt dem Wort "Morgengrauen" allerdings einen unangenehmen Doppelsinn.
Da ich als Bartträger eine klare Kante schätze, greife ich selektiv auf meinen Merkur-Hobel mit offner Zahnung zurück, schätze ihn aber wegen der guten Führigkeit. An den hakligen Stellen benutze ich einen relativ kurzen Merkur-Hobel mit leichter Torsion und geschlossener Zahnung, den ich allerdings nicht empfindlichen Naturen zur vollflächigen Rasur empfehlen möchte, da sich die Herkunft der Bezeichnung "Hobel" mit bleibendem Eindruck erschließt. Mein "Universalhobel" ist ein antiker Gilette-Hobel (Zinkdruckguß verchromt) aus Großvaters Nachlaß mit verstellbarem Anstellwinkel und geschlossener Zahnung.
M.E. hängt eine gelungene Rasur von weiteren Faktoren ab:
1. heißes Wasser für einen gesichtsbedeckenden Handtuchwickel, um die Barthaare vorzuweichen
2. die richtige Rasierseife, die sollte fest und nur dezent parfümiert sein (mein Favorit ist nach langer Testserie Trumpers "Almond Hard Shaving Soap") und einen standhaften, feinporigen Schaum bilden,
3. heißes Wasser um den Rasiertiegel und Dachshaarpinsel vorzubereiten,
4. offene Augen, Ruhe (ja, der Herr hat sein eigenes Bad...) und eine sichere Hand,
5. heißes Wasser für einen gesichtsbedeckenden Handtuchwickel, um die Gesichtshaut nach der Rasur wieder zu beruhigen.