Passform Schuhe

Ich Verfolge einig Beiträge über Passform, Schuhkauf usw.

Ich bin etwas Verwundert wie Schuhe gekauft werden. Natürlich ist Onlinehandel eine gute Sache, aber viele haben und kaufen sich nicht passende Schuhe.

Gerade wenn man in die Materie hochwertige Schuhe ein taucht sollte man doch den passenden Schuh kaufen sonst wird es sehr schnell teuer und verliert auch den Spass an guten Schuhen.

Habe das Gefühl das Schuhe erst nach dem Preis und nach Modellenamen oder Marke gekauft werden anstatt nach Fuß und Passform.

Ich komme doch nicht drum herum in ein Fachgeschäft zu gehen und Schuhe zu probieren. Auch weil ich rahmengenähte Schuhe anders kaufe als geklebte.

Der Verkäufer sollte doch wissen wie oder was für Leisten oder Marke zum Kunde passt ( wie trägt sich ein Engländer, wie ein Ungar wie ein Amerikaner) vielleicht auch mal ein Kunde weiter schicken wenn man nicht den passenden Leisten bieten kann.

Es gibt in der Qualität der Schuhe gravierende Unterschiede,und jeder macht auch seine eigene Erfahrung, die genauso unterschiedlich sind wie der Tragekomfort verschiedener Hersteller. Welche Pflege zu welchem Leder... passt zu meinem Schuh die Pflege XYZ oder ist 123 besser.

Was ich viele Firmen hoch anrechne ist der Service, was bei mir die frage aufwirft wie lange können Firmen wie Loake, Shoepassion, Herringshoes, CT, John Crocket usw.die Preise halten bei dieser Flut an Schuhen die wegen falsch Bestellung wieder zurück kehren. Wie können die probierten Schuhen dann wieder Verkauft werden, denn niemand will getragen Schuhe haben.
Vor allem bringt das ein enormen Aufwand an Verwaltung und Kosten diesen Service zu bieten.

Es spricht nichts dagegen Schuhe Online zu bestellen, aber dazu sollte ich mein Fuß und die Modell kennen, erst dann Spar ich was.

Ein Schuh hat doch die Aufgabe die feingliedrige Struktur zu Stützen. Aber das schaft doch nur ein passender Schuh.

Und es gehört doch mehr dazu Füße und Schuhe zu lesen. Materiale und über Ihre Herstellung und die passende Pflege der Leder zu wissen.

Inzwischen ist doch das Thema durch die Medien eine große Geldquelle geworden wo sich einige schnell eine goldene Nase verdienen, und natürlich sitze ich auch an dieser Quelle denn mir kommt das auch zu gute wenn viele gute Schuhe tragen. Nur ich erlebe es auch immer mehr das viele Unsummen ausgeben und nach Strich und Faden geblendet werden... Dieser Irrsinn kauft die Bürste die ist aus Hangezupften und Handeingebunden Yetihaar... poliert Eure Schuhe mit Champagner...usw.. und nur das Handgepresse Öl für die Sohle....

Ich Frage mich manchmal man lernt bildet sich weiter investiert Geld und Zeit in sein Beruf als Gerber, Schäftemacher, Leistenbauer, Orthopäde oder Schuhmacher und dann ..... wissen andere mehr... :eek:

Dann gibt es Verkäufer die Ihren Job zu 200 % machen und sich weiter gebildet, zeit und Geld investiert haben, aber wissen Die was Sie verkaufen...? Heute wird Marke XY verkauft und ist das tollste Produkt zwei Tage später kommt der gleiche Typ und verkauft Produkt 1.2.3.. weil er dafür besser bezahlt wird oder mehr Provision bekommen.
Leider ist oft Marketing wichtiger als die Qualität..Leider...

Und Raten Sie mal wem die Mehrheit glaubt..

Und es kommt täglich vor das wir Schuhe umbauen die zu groß oder zu klein sind.... Oder irgend eine Paste abreiben was als das Produkt verkauft wurde.

Ich finde es etwas widersprüchlich man(n) distanziert sich hier vom normalen Schuhträger... aber nimmt doch viele Kompromisse in kauf... dann wird sich der Geox, Lloyd Träger mit seinen MisterMinit reparierten Schuhen wohler fühlen.
 
Ja, es stimmt, dass die Passform entscheidend sein sollte.
Diese Vorwurf darf man aber doch keinem Händler machen? Ein Kaufmann sollte seinen eigenen Produkten natürlich mit einer gewissen Überzeugung gegenüber stehen und diese natürlich auch an den Mann bringen wollen.. Sonst hat er den falschen Job ;-)

Dieser Verkauf soll nicht um jeden Preis erfolgen und man soll einem Kunden nicht mit aller Gewalt etwas verkaufen aber wenn der Schuh auch nicht hundert prozentig ideal ist verkaufe ich dem Kunden doch lieber den Schuh der halbwegs passt bevor es der gewieftere Kollege im Schuhhaus nebenan macht.

Dass diese Versand und Verwaltungskosten sich bei vielen Händlern enorm auf den Preis schlagen ist klar, vielleicht kann Simon da noch was zu sagen, ich gehe aber davon aus, dass die Gratisversandkosten immer eingepreist sind und habe als Kunde da kein schlechtes Gewissen...
 
Prinzipiell stimme ich da zu. Jedoch hat der Einzelhandel da auch ganz schön nachgelassen und musste wahrscheinlich sich auf anderes Klientel konzentrieren.

Hier in Essen gibt es z.B. noch Tott Schuhe. Ein Paar Santonis o.ä. für 600 € ist aber einfach nicht drin, daher finde ich Loake sehr attraktiv, wegen der guten Qualität und des guten Preis-/Leistungsverhältnisses. Ansonsten gibt es nur Görtz oder Deichmann .. evtl. bei Böhmer gibt es zwischendurch ein paar van Bommels, aber auch größtenteils Lloyd und Konsorten, was man halt so kennt.

Daher bleibt für mich quasi nix anderes als Online-Handel übrig. Ich würde trotzdem für mein erstes Paar Rahmengenähte zu einem guten Schuhladen gehen (z.B. Tott), damit ich beim ersten Mal erzählt bekomme, wie ein Schuh passen muss. Da werde ich wohl mal in den sauren Apfel beißen. Beraten lassen und dann woanders kaufen werde ich nicht machen, das geht irgendwie gegen mein Gewissen.

Dass diese Versand und Verwaltungskosten sich bei vielen Händlern enorm auf den Preis schlagen ist klar, vielleicht kann Simon da noch was zu sagen, ich gehe aber davon aus, dass die Gratisversandkosten immer eingepreist sind und habe als Kunde da kein schlechtes Gewissen...

Ich denke auch, dass sich Ladenmiete an einer repräsentativen Stelle und Webshop-Infrastruktur/Retourekosten ungefähr die Waage halten. Lagerkosten haben ja beide. Außerdem ist ein Schuh ja nicht zwangsweise "gebraucht", wenn er anprobiert wurde und zusätzlich gibt's im Schuhladen ja auch eigentlich nie(?) die Unterscheidung zwischen Probierschuhe und Verkaufsschuhe, wie z.B. bei Hemden.
 
Ich komme doch nicht drum herum in ein Fachgeschäft zu gehen und Schuhe zu probieren...
Der Verkäufer sollte doch wissen wie oder was für Leisten oder Marke zum Kunde passt ( wie trägt sich ein Engländer, wie ein Ungar wie ein Amerikaner) vielleicht auch mal ein Kunde weiter schicken wenn man nicht den passenden Leisten bieten kann.

Kann ich alles so unterschreiben. Ich habe diesbezüglich auch über teure Fehler lernen müssen.

Das Grundproblem bei der Sache ist aber folgendes:
1. selbst in Fachgeschäften findet man selten wirklich kompetente Verkäufer (zumindest habe ich das Gefühl).
2. auch der kompetenteste Verkäufer kann fehlendes Bewußsein des Kunden, wie ein richtig passender Schuh sich anfühlen muss ersetzen.

Gerade an Punkt 2 arbeite ich an mir schon seit einiger Zeit. Es fehlt einfach die Referenz. Schwieriges Thema, wie ich finde. Da hilft nur eigene Erfahrungen machen, ob nun Onlinekauf oder im Fachgeschäft. Und einige Fehlkäufe einzukalkulieren.

Leider ist oft Marketing wichtiger als die Qualität..Leider...
Das ist wahr und beschränkt sich nicht nur auf Schuhe, sondern ist ein Grundprinzip der aktuellen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich alles so unterschreiben. Ich habe diesbezüglich auch über teure Fehler lernen müssen.

Das Grundproblem bei der Sache ist aber folgendes:
1. selbst in Fachgeschäften findet man selten wirklich kompetente Verkäufer (zumindest habe ich das Gefühl).
2. auch der kompetenteste Verkäufer kann fehlendes Bewußsein des Kunden, wie ein richtig passender Schuh sich anfühlen muss ersetzen.

Gerade an Punkt 2 arbeite ich an mir schon seit einiger Zeit. Es fehlt einfach die Referenz. Schwieriges Thema, wie ich finde. Da hilft nur eigene Erfahrungen machen, ob nun Onlinekauf oder im Fachgeschäft. Und einige Fehlkäufe einzukalkulieren.


Das ist wahr und beschränkt sich nicht nur auf Schuhe, sondern ist ein Grundprinzip der aktuellen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung.


Gib ich Dir Recht... Stellt sich die Frage was ist ein Fachgeschäft.

Für mich sind das Geschäfte die sich ausschließlich mit hochwertigen Schuhen beschäftigen.

Mit schlechter Beratung habe ich schon einigemal Erfahrung gemacht, und bin erschrocken was einem da Erzählt wird. Weis nicht ob ich da weinen oder lachen soll..
Da ist natürlich gut wenn man selber Erfahrung gesammelt hat.

Aber es ist ein riesen Problem in unserer Zeit.
 
Aber es ist ein riesen Problem in unserer Zeit.
Die Menschen wollen es aber auch so (zumindest zum großen Teil). Wer hat schon in der schnelllebigen Spaßgesellschaft Lust, sich eingehender mit Themen wie Schuhen zu beschäftigen?
Man will einfache, billige und leicht zu vergleichende Lösungen. Und dann schnell wieder was Neues, das Alte ab in die Tonne. Und nebenbei ein bisschen von Nachhaltigkeit brabbeln und eine Spende für Ärzte ohne Grenzen, damit das Gewissen beruhigt ist.
 
Da ist definitiv was dran.

Umso mehr ist es schade für die wenigen, die gerne "so wie früher" zum Schuster gehen würden (ich wuchs noch so auf), heute aber eben diesen nicht mehr finden.
Die wenigen verbliebenen (Schuhmacher und gute Schuheinzelnhändler) mögen gut sein, aber leider eben nicht mehr flächendeckend verfügbar, und leider teilweise zu sehr spezialisiert (und damit leider oft zu teuer)
 
Ich komme doch nicht drum herum in ein Fachgeschäft zu gehen und Schuhe zu probieren. Auch weil ich rahmengenähte Schuhe anders kaufe als geklebte.

Der Verkäufer sollte doch wissen wie oder was für Leisten oder Marke zum Kunde passt ( wie trägt sich ein Engländer, wie ein Ungar wie ein Amerikaner) vielleicht auch mal ein Kunde weiter schicken wenn man nicht den passenden Leisten bieten kann.

Dazu zwei, drei Anekdoten meinerseits, von "Fachgeschäften" (überwiegend exklusive Schuhe, inklusive Edward Green). Hatten wir ja schon länger nicht mehr. ;)

1. Fachgeschäft in Düsseldorf, direkt nebenan ein zweites Schuhfachgeschäft. Ich frage die Verkäuferin bei einem in Spanien gefertigten Schuh, ob sie wüßte, welche Leisten das sei. Sie schaut in den Schuh (als wenn ich darauf nicht gekommen wäre) und antwortet selbstgewußt: "Das ist ein D-Leisten. Ja, das sind die einzigen mit D-Leisten!" Ja, das habe ich auch lesen können, aber ist das auch der Leisten oder die Weite?

2. Fachgeschäft in Köln, die besseren Schuhe sind hinten links in einer Art Keller. Ich hatte gerade einen Allen Edmonds in US 8 in der Hand. Die Verkäuferin möchte ein Gespäch anfangen: "Tragen Sie also 42?" Ich bin leicht verwirrt, vermute dann, sie meint europäische Größen, und antworte: "Das wäre eher 41 oder so." Ich bin im Kopfrechnen nie gut gewesen. Darauf sie: "Och, wir rechnen hier alle 8er in 42 um." Ja, bei einem englischen Schuh wäre das auch korrekt gewesen.

3. Gleiche Fachgeschäft in Köln. Ein elegant gekleiderter Herr mit Manieren (er bot meine Begleitung seinen Platz an) bestellt gerade einen Edward Green, wahrscheinlich MTO. Kurze Zeit später taucht er unten im Keller auf, und probiert doch noch einen (weiteren?) EG, ist aber etwas unglücklich mit der Passform. Er fragt daraufhin die Verkäufern. Diese winkt lapidar ab: "Ist wohl ein anderer Leisten…" Immerhin: Sie wußte, was ein Leisten ist!

Und ich bin sicher nicht der einzige mit solchen Stories.

In einem Laden habe ich mal zum Test auf eine einzige Schuhgröße beharrt, um zu fühlen, wie sehr der Leisten die Passform beeinflusst. Dabei war ich noch gnädig und habe eine halbe Nummer mehr gewählt, als ein Messgerät eigentlich angezeigt hätte. Nach dem dritten oder vierten Paar war die Verkäuferin mit dem Nerven am Ende. So wußte einfach nicht, was sie hätte tun können, wenn man ihr die Stellschraube "Schuhgröße" wegnimmt.

Der Punkt ist: Auch in einem Fachgeschäft sind die Verkäufer mit Passform-Fragen überfordert. Woher will sie (oder er) auch wissen, wie Leisten X von Firma Y passt, oder wem? Ihre Kriterien beschränken sich auf den berühmt-berüchtigten Daumentest, ansonsten ist es die Entscheidung des Kunden.

Es ist auch nicht ihre Aufgabe. Als Verkäuferin soll sie Geld in die Kasse holen, keine Weiterbildung betreiben.

Woher sollen dann Kunden wissen, wie das geht? Leistenformen sind nicht definiert, Weitenangaben sind nicht ordentlich definiert, und selbst bei Größen soll es Hersteller geben, die davon abweichen. Frauen kaufen lieber Schuhe in einer kleinen Größe, selbst wenn die Passform die gleiche ist. Man lese nur mal die Spekulation(en) in Wikipedia unter "Schuhgröße".

Und wie Du schon zu Recht erkannt hast: Die Wünsche der Kunden sind andere. Sie wollen zuerst ein Modell, dass optisch gefällt (oder die "richtige" Marke hat). Dann schauen sie im Laden auf den Preis, und nur wenn der stimmt, wird anprobiert. Wenn's nicht passt, dreht man im Zweifel am Schräubchen "Schuhgröße".

Die Anzahl der möglichen Kombination nimmt dann aber stetig zu: 5 Leisten in je 3 Größen sind dann schon 15 Paar Schuhe zum anprobieren. Das setzt allerdings vorraus, das man weiß, welcher Schuh auf welchem Lesiten gefertigt wurde, ansonsten probiert man nur andere Modell mit der gleichen Passform.

Zudem: Jeder, der sich mit Psychologie auskennt, weiß wieviele Fehler oder Irrtümer man im Laden machen kann. Verkaufsregel Nummer 1: Der Kunden muß das Produkt in der Hand halten, dann will er es nämlich nicht mehr hergeben. Man bildet sich ja gerne ein, dass man vor solchen emotionalen Reaktionen gefeilt ist, aber die Praxis widerlegt das in den meisten Fällen. Deshalb kauft der durchschnittsdeutsche Mann im Laden auch das erste, was einigermaßen "passt".

Meiner Meinung nach sind Online-Käufer viel besser informiert. Die haben nämlich kaum eine andere Wahl.
 
Deshalb kauft der durchschnittsdeutsche Mann im Laden auch das erste, was einigermaßen "passt".

Meiner Meinung nach sind Online-Käufer viel besser informiert. Die haben nämlich kaum eine andere Wahl.
Durchaus interessante These. Ich, als notorischer Onlinekäufer habe es zumindest bei Schuhen jedenfalls anders rum erlebt. Das kann aber auch an meinen speziellen (weil sehr schmalen) Füßen liegen, wo einfach 95-99% der Schuhe nicht passen wollen. Und da wirds beim Onlinebestellen einfach zu aufwendig und nervig.
 
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