Outfit oder Freestyle

Ab einer gewissen Menge von mehreren Dutzend schönen Hemden, Sakkos/Anzügen, Hosen, Krawatten, EST, Schuhen, Strumpfen, Kaschmirschals etc. hat man automatisch eine fast unendliche Zahl genial aussehenser 'Outfits'. Dank TKmaxx o.ä. ist das doch heute selbst für denschmalen Geldbeutel realisierbar!?
Gentlemen,
genau so ist es.
Als die Personifikation des "schmalen Geldbeutels" kann ich nur bestätigen, daß man sich nach und nach, ganz allmählich, auch ohne großes Budget wirklich schöne Sachen zulegen kann. Bei TKMaxx und anderswo.
Man muß eben nur ein wenig Geduld haben ... auch wenn's schwerfällt.
:)

Und auch, wenn ich mich wiederhole - die vielen guten Ratschläge, die ich diesem Forum bisher entnehmen konnte, machen es letztlich dann doch einfach(er), sich schöne Kombinationen zusammenzustellen.
Besonders hilfreich will mir da die Rubrik "Outfit der Woche" erscheinen ...
Ich habe da sehr, sehr vieles gefunden, was ich im Rahmen meine bescheidenen Möglichkeiten "nachstellen" kann.
Und das finde ich einfach Klasse!
:)

Wenn man dann erstmal so eine Art ... "Grundgefühl" dafür entwickelt hat, was einem gefällt und was man gern anzieht, dann wird es wesentlich einfacher, das bereits Vorhandene neu zu kombinieren und gegebenenfalls durch neue Kleidungsstücke passend zu ergänzen.
:)
Ich jedenfalls habe in dieser Hinsicht hier sehr viel gelernt und mein sartoriales Erscheinungsbild;) signifikant verbessern können, seit ich hier im Forum mitlese.
Das wiederum fiel der Damenwelt positiv auf ...
:D

Es ist erstaunlich und sehr erfreulich, welche Veränderungen man erfährt, wenn man endlich (halbwegs) gute Schuhe trägt, die Hosen endlich nicht mehr gefühlte 40cm zu lang sind und die Sakkos endlich nicht mehr wie Zirkuszelte um einen herumschlackern.
:D

Ich gebe zu, daß ich es ein wenig leichter habe, meinen Bestand zu kombinieren, da ich Erdtöne (aufgelockert durch das eine oder andere farbenfrohe Teil) absolut bevorzuge.
:)

Bertie
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab einer gewissen Menge von mehreren Dutzend schönen Hemden, Sakkos/Anzügen, Hosen, Krawatten, EST, Schuhen, Strumpfen, Kaschmirschals etc. hat man automatisch eine fast unendliche Zahl genial aussehenser 'Outfits'. Dank TKmaxx o.ä. ist das doch heute selbst für denschmalen Geldbeutel realisierbar!?

Das kann ich unterschreiben. Mir stellt sich manchmal allerdings das Problem des Entscheidens. Oft würde ich gern mehrere Sachen tragen und das frisst Zeit :)
Oder ich habe am Abend eine klare Vorstellung und am nächsten morgen ist diese weg und es beginnt von vorn :D
 
Alles oft nur eine Frage der Quantität, IMHO:

Ab einer gewissen Menge von mehreren Dutzend schönen Hemden, Sakkos/Anzügen, Hosen, Krawatten, EST, Schuhen, Strumpfen, Kaschmirschals etc. hat man automatisch eine fast unendliche Zahl genial aussehenser 'Outfits'. Dank TKmaxx o.ä. ist das doch heute selbst für denschmalen Geldbeutel realisierbar!?
Erstaunlich: bisher nur 2 Dankeschön und sogar kritische Anmerkungen zu dieser IMHO absolut zentralen These der klassischen Herrenmode bzw. des gelungenen Gentleman-Outifts!
D.h. also, dass sogar hier im ehrenwerten Forum viele Mitglieder noch gar nicht die Einzelstückzahl erreicht haben, die dann die Erkenntnisschwelle darstellt, dass Quantität durch nichts zu ersetzen ist! Erstaunlich!

Da das aber ja hier kein Damenmodenforum ist, versuchen wir es für diejenigen, deren Kleiderschrankgröße noch nicht diese Erkenntnisschwelle erreicht hat, halt mal mit einfacher Mathematik/Statistik. :D

WIr vereinfachen das ganze mal und beschränken uns für dieses Beispiel auf 3 Teile, am Oberkörper Sakko, Krawatte und Hemd (oder meinetwegen Schuhe, Anzug und Hemd für den Nicht-Krawattenträger; die Rechnung kann auch auf 4 oder 5 Teile ausgeweitet werden):

Bei einer Kombination dieser 3 Teile gibt es nun eine Rate, die ("zufällig") ein perfektes Outfit ergibt, sagen wir mal 1%. D.h., jede 100 Zufallskomibnation aus Sakko, Krawatte und Hemd sieht super aus. Man kann das auch gerne mit 0,1% ausrechnen oder auch mit z.B. 5%, wenn man meint, man hätte besonders guten Geschmack oder ein glückliches Händchen beim Kauf gut kombinierbarer Einzelteile. Ist aber alles egal, es kommt letztendlich doch nur auf die Menge an!

Los gehts! ;)
3 Exemplare pro Kleidungsstück (3 Hemden, 3 Sakkos, 3 Krawatten) ergeben 3³ = 3 * 3 * 3 = 27 Kombinationsmöglichkeiten. D.h. wir haben statistisch dabei "zufällig" nur 27/100 = 0,27 perfekte Kombinationen. Bei 3 wäre es also tatsächlich cleverer gewesen, 3 perfekte Outfits zusammenzukaufen, als auf den Zufall zu hoffen...

5 Exemplare pro Kleidungsstück = 5³ = 125 Kombinationen. => 1,25 perfekte Outfits

8 Exemplare pro Kleidungsstück = 8³ = 512 Kombinationen. => 5,12 perfekte Outfits

10 Exemplare pro Kleidungsstück = 10³ = 1.000 Kombinationen. => 10 perfekte Outfits

20 Exemplare pro Kleidungsstück = 20³ = 8.000 Kombinationen. => 80 perfekte Outfits

30 Exemplare pro Kleidungsstück = 30³ = 27.000 Kombinationen. => 270 perfekte Outfits

50 Exemplare pro Kleidungsstück = 50³ = 125.000 Kombinationen. => 1.250 perfekte Outfits

100 Exemplare pro Kleidungsstück = 100³ = 1.000.000 Kombinationen. => 10.000 perfekte Outfits

Bei gesetzten 3 Einzelteilen und einer Zufallsperfektquote von 1% ist dann die Schwelle, bis zu der das bewußte Zusammenkaufen toller Kombinationen mehr bringt 10.


Wie man sieht, ist das Geheimnis gelungener Herrenmode nur Exponentialrechnung auf Grundschulniveau! ;)

Jeder Gentleman wird irgendwo eine Schwelle haben, wo er irgendwann merkt, dass er fast "unendlich" viele geniale Kombinationen auf den Stangen hat, bei dem einen ist das 20 (20 Krawatten, 20 Hemden, 20 Sakkos etc.), beim anderen vielleicht 30 oder 40, aber es gibt sie! Es lohnt sich, sie zu erreichen.

Also nochmals die definitive, sicherlich leicht arrogant anmutende Antwort auf die Ursprungsfrage: Niemals irgendwas kaufen im Hinblick auf "Kombinierbarkeit" sondern nur schöne (durchaus "heterogene") Einzelteile (mit gutem Preisleistungsverhältnis), und das in Stückzahlen...

Irgendwann braucht man sich um nichts mehr kümmern, bei z.B. jeweils 50 Krawatten, EST, Hemden, Hosen, Socken, Schuhen findet man garantiert mühelos jeden Morgen einen herausragenden Outfit-"Mix"! Man denkt vielleicht, das liegt auch an zunehmender Kenntnisse der klassischen Herrenmode oder den besser ausgebildeten Geschmack, aber das ist weitestgehend Täuschung: Nur die Masse machts. Dankeschön Gentlemen, guten Abend! ;)

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Ja, ich weiß, 50 ähnliche C&A-Polyesteranzüge alleine machen auch nicht das pefekte Outfit und es gibt noch viele andere kleine Kritikpunkte, aber das ändert an der Grundthese absolut nichts...: Freestyle mit Masse machts! ;)
 
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Das einzige was ich zurzeit fest kombiniere ist ein Sakko mit einer Hose. Dies trage ich dann in der Freizeit als "Anzugersatz".

Ansonsten werden nur Einzelstücke gekauft, jedoch immer mit den Kombinationsmöglichkeiten im Kopf.

@ Penne:
Schöne Rechnung - und hier kommt der Logikfehler:
Bei 10 Exemplare pro Kleidungsstück hat man 1.000 Kombinationen. Das ergibt bei 1% 10 perfekte Outfits, sollte als für jeden Tag der Woche reichen. Bishierhin vollkommen richtig. Was du allerdings außer Acht gelassen hast, sind die anderen 990 Kombinationsmöglichkeiten, welche man wahrscheinlich andauernd trägt, da sich im allmorgendlichen Stress die Auswahl schwierig gestaltet.

Deshalb geht nichts über Qualität anstatt blindlings quantitativ einzukaufen.
 
Eine gewisse Quantität hilft sicherlich abseits jeder Kombinatorik (@Penne: Das war trotzdem lustig :) ). Aber man kauft ja typischerweise nicht blind irgendwas, was gerade im Sale ist, sondern gravitiert bewusst oder unbewusst zu bestimmten Ausschnitten im Farb- und Texturspektrum, die man als funktionierend für sich erkannt hat. Und dann schränkt sich die Auswahl auf Dauer schon deutlich ein, weil man Redundanzen vermeidet. Das fünfte dunkelblaue Sakko wird dann im Zweifel eher doch nicht gekauft.

Ich baue das Outfit auf den Hauptbestandteilen auf, die bei mir in der Woche nun mal Anzug und am Wochenende Sakko/Jacke + Hose sind. Ich habe keine festen Sets von Hemd/Krawatte/Pullover/Mantel/Schal als jeweilige Ergänzung dazu, die ich unverrückbar immer trage, aber habe andererseits auch nicht übermäßig viel Variation dabei.
 
Jeder Gentleman wird irgendwo eine Schwelle haben, wo er irgendwann merkt, dass er fast "unendlich" viele geniale Kombinationen auf den Stangen hat, bei dem einen ist das 20 (20 Krawatten, 20 Hemden, 20 Sakkos etc.), beim anderen vielleicht 30 oder 40, aber es gibt sie! Es lohnt sich, sie zu erreichen.

Isso! Meine Sammlung umfaßt von Kopf bis Fuß incl. Accessoires inzwischen was weiß ich wie viele. Und wächst weiter. Seither kann ich, jedenfalls insoweit, manche Frauen auch etwas besser verstehen: "Scha-atz, ich weiß nicht, was ich anziehen soll". Manchmal gibt´s solche entschlußfeindlichen Dispositionen, die durch die schiere Menge an Kombinationsmöglichkeiten nicht wirklich lösungsfreundlicher werden. Da hilft dann nur noch, auf Bewährtes zurückzugreifen.
 
morgen,

also was ich bei meinem Kleiderschrank immer wieder finde ist eine gewisse "evolution" von einzelnen Kleidungsstücken zu Outfits.
Da kauft man einen tollen Pullover, schaut ein wenig rum und findet Wochen später ein Hemd das sehr gut dazu passen würde. Im Forum sieht man irgendwann eine ähnliche Pullover/Hemd Kombination und denkt sich "Die Hosenart/-farbe dazu sieht auch toll aus" und kauft sich eine entsprechende Hose. Das Spiel geht dann weiter und weiter tauscht wieder etwas aus und zum Schluss hat man einen komplett anderen Pullover an :)

schönes Wochenende!

mfg tobias
 
Erstaunlich: bisher nur 2 Dankeschön und sogar kritische Anmerkungen zu dieser IMHO absolut zentralen These der klassischen Herrenmode bzw. des gelungenen Gentleman-Outifts!
D.h. also, dass sogar hier im ehrenwerten Forum viele Mitglieder noch gar nicht die Einzelstückzahl erreicht haben, die dann die Erkenntnisschwelle darstellt, dass Quantität durch nichts zu ersetzen ist! Erstaunlich!

Quantität ist eine Lösung des Problems, jedoch nicht die einzige. Außerdem könnte man "viele Kleidungsstücke, günstig gekauft" auch ersetzen durch "wenige Kleidungsstücke, mit Bedacht gekauft".

Bei einer Kombination dieser 3 Teile gibt es nun eine Rate, die ("zufällig") ein perfektes Outfit ergibt, sagen wir mal 1%. D.h., jede 100 Zufallskomibnation aus Sakko, Krawatte und Hemd sieht super aus. Man kann das auch gerne mit 0,1% ausrechnen oder auch mit z.B. 5%, wenn man meint, man hätte besonders guten Geschmack oder ein glückliches Händchen beim Kauf gut kombinierbarer Einzelteile.

Bei einem guten Einkaufs-Händchen würde ich die Rate sogar auf 20% setzen. Zumindest dann, wenn man das Kriterium "Kombinierbarkeit" beim Einkauf hoch genug priorisiert.

3 Exemplare pro Kleidungsstück (3 Hemden, 3 Sakkos, 3 Krawatten) ergeben 3³ = 3 * 3 * 3 = 27 Kombinationsmöglichkeiten. D.h. wir haben statistisch dabei "zufällig" nur 27/100 = 0,27 perfekte Kombinationen. Bei 3 wäre es also tatsächlich cleverer gewesen, 3 perfekte Outfits zusammenzukaufen, als auf den Zufall zu hoffen...

30 Exemplare pro Kleidungsstück = 30³ = 27.000 Kombinationen. => 270 perfekte Outfits

Die Rechnung basiert auf der Annahme, dass alle Kleidungsstücke verschieden sind. Das ist nicht immer der Fall. Wer 30 Hemden hat, davon 15 weiße, 10 hellblaue und 5 "sonstige", hat zwar theoretisch 30 verschiedene Hemden im Schrank (und kann z.B. tatsächlich 30 Tage ohne Bügeln überleben), hat aber nicht an jedem dieser 30 Tage ein "anderes" Hemd an. Sondern an 15 Tagen ein Weißes.

Jeder Gentleman wird irgendwo eine Schwelle haben, wo er irgendwann merkt, dass er fast "unendlich" viele geniale Kombinationen auf den Stangen hat, bei dem einen ist das 20 (20 Krawatten, 20 Hemden, 20 Sakkos etc.), beim anderen vielleicht 30 oder 40, aber es gibt sie! Es lohnt sich, sie zu erreichen.

Grundsätzlich stimmt das schon. Wenn man einen großen Kleiderschrank und einen vollen Geldbeutel hat, kann man sich eine große Kleidungsauswahl leisten. Verliert (oder gewinnt) man dann ungewollt 10kg Gewicht, hat man ein umso größeres Problem am Hals - oder kennt einen guten Änderungsschneider, der Mengenrabatt gibt.

Also nochmals die definitive, sicherlich leicht arrogant anmutende Antwort auf die Ursprungsfrage: Niemals irgendwas kaufen im Hinblick auf "Kombinierbarkeit" sondern nur schöne (durchaus "heterogene") Einzelteile (mit gutem Preisleistungsverhältnis), und das in Stückzahlen...

Da möchte ich nicht zustimmen. Ich würde empfehlen, das Thema "wozu trage ich das?" beim Einkauf nicht unbeachtet zu lassen. Ich stand z.B. gestern abend vor einem gut verarbeiteten Paar Ludwig Goertz Derbys in einem hellen Kamelbraun, 30% reduziert und perfekt passend (die Schuhe sind in Wirklichkeit viel heller als auf dem Foto, sonst stünden sie schon heute bei mir im Schrank). Nur die Frage "wann und wozu soll ich das tragen?" hielt mich von einem Kauf ab. Die Resource "Platz im Schrank" und "Geld" ist eben nicht unbegrenzt und sollte möglichst sinnvoll eingesetzt werden. Ein Schuh, den ich nicht im Büro und nur sehr selten in der Freizeit tragen würde, passt da nicht ins Programm.

Meine Empfehlung ist daher: Wenn man die Tragegewohnheiten in z.B. 4 Kategorien unterteilt (Büroalltag, Einkaufsbummel mit Fußmarsch, abendliche Einladung zum Essen, festliche Anlässe) und sich einige Lieblings-Basisfarben heraussucht, die in der Kleidung vorhanden sein sollten (z.B. Weiß, Hellblau, Braun, Rot, Orange...), dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kleidungsstücke gut kombinierbar sind. Natürlich kann man beliebig viele Kategorien hinzufügen (schlechtes Wetter, freakiger Partyabend, Pferderennen, Golfsamstag, Maskenball...), das alles kostet aber leider zusätzliches Geld und zusätzlichen Platz.
 
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