Alles oft nur eine Frage der Quantität, IMHO:
Ab einer gewissen Menge von mehreren Dutzend schönen Hemden, Sakkos/Anzügen, Hosen, Krawatten, EST, Schuhen, Strumpfen, Kaschmirschals etc. hat man automatisch eine fast unendliche Zahl genial aussehenser 'Outfits'. Dank TKmaxx o.ä. ist das doch heute selbst für denschmalen Geldbeutel realisierbar!?
Erstaunlich: bisher nur 2 Dankeschön und sogar kritische Anmerkungen zu dieser IMHO
absolut zentralen These der klassischen Herrenmode bzw. des gelungenen Gentleman-Outifts!
D.h. also, dass sogar hier im ehrenwerten Forum viele Mitglieder noch gar nicht die Einzelstückzahl erreicht haben, die dann die Erkenntnisschwelle darstellt, dass Quantität durch nichts zu ersetzen ist! Erstaunlich!
Da das aber ja hier kein Damenmodenforum ist, versuchen wir es für diejenigen, deren Kleiderschrankgröße noch nicht diese Erkenntnisschwelle erreicht hat, halt mal mit einfacher Mathematik/Statistik.
WIr vereinfachen das ganze mal und beschränken uns für dieses Beispiel auf 3 Teile, am Oberkörper
Sakko, Krawatte und Hemd (oder meinetwegen Schuhe, Anzug und Hemd für den Nicht-Krawattenträger; die Rechnung kann auch auf 4 oder 5 Teile ausgeweitet werden):
Bei einer Kombination dieser 3 Teile gibt es nun eine Rate, die ("zufällig") ein perfektes Outfit ergibt, sagen wir mal 1%. D.h., jede 100 Zufallskomibnation aus Sakko, Krawatte und Hemd sieht super aus. Man kann das auch gerne mit 0,1% ausrechnen oder auch mit z.B. 5%, wenn man meint, man hätte besonders guten Geschmack oder ein glückliches Händchen beim Kauf gut kombinierbarer Einzelteile. Ist aber alles egal, es kommt letztendlich doch nur auf die Menge an!
Los gehts!
3 Exemplare pro Kleidungsstück (3 Hemden, 3 Sakkos, 3 Krawatten) ergeben 3³ = 3 * 3 * 3 = 27 Kombinationsmöglichkeiten. D.h. wir haben statistisch dabei "zufällig" nur 27/100 = 0,27 perfekte Kombinationen. Bei 3 wäre es also tatsächlich cleverer gewesen, 3 perfekte Outfits zusammenzukaufen, als auf den Zufall zu hoffen...
5 Exemplare pro Kleidungsstück = 5³ = 125 Kombinationen. => 1,25 perfekte Outfits
8 Exemplare pro Kleidungsstück = 8³ = 512 Kombinationen. => 5,12 perfekte Outfits
10 Exemplare pro Kleidungsstück = 10³ = 1.000 Kombinationen. => 10 perfekte Outfits
20 Exemplare pro Kleidungsstück = 20³ = 8.000 Kombinationen. => 80 perfekte Outfits
30 Exemplare pro Kleidungsstück = 30³ = 27.000 Kombinationen. => 270 perfekte Outfits
50 Exemplare pro Kleidungsstück = 50³ = 125.000 Kombinationen. => 1.250 perfekte Outfits
100 Exemplare pro Kleidungsstück = 100³ = 1.000.000 Kombinationen. => 10.000 perfekte Outfits
Bei gesetzten 3 Einzelteilen und einer Zufallsperfektquote von 1% ist dann die Schwelle, bis zu der das bewußte Zusammenkaufen toller Kombinationen mehr bringt 10.
Wie man sieht, ist das Geheimnis gelungener Herrenmode nur Exponentialrechnung auf Grundschulniveau!
Jeder Gentleman wird irgendwo eine Schwelle haben, wo er irgendwann merkt, dass er fast "unendlich" viele geniale Kombinationen auf den Stangen hat, bei dem einen ist das 20 (20 Krawatten, 20 Hemden, 20 Sakkos etc.), beim anderen vielleicht 30 oder 40, aber es gibt sie! Es lohnt sich, sie zu erreichen.
Also nochmals die definitive, sicherlich leicht arrogant anmutende Antwort auf die Ursprungsfrage:
Niemals irgendwas kaufen im Hinblick auf "Kombinierbarkeit" sondern nur schöne (durchaus "heterogene") Einzelteile (mit gutem Preisleistungsverhältnis), und das in Stückzahlen...
Irgendwann braucht man sich um nichts mehr kümmern, bei z.B. jeweils 50 Krawatten, EST, Hemden, Hosen, Socken, Schuhen findet man garantiert mühelos jeden Morgen einen herausragenden Outfit-"Mix"! Man denkt vielleicht, das liegt auch an zunehmender Kenntnisse der klassischen Herrenmode oder den besser ausgebildeten Geschmack, aber das ist weitestgehend Täuschung:
Nur die Masse machts. Dankeschön Gentlemen, guten Abend!
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Ja, ich weiß, 50 ähnliche C&A-Polyesteranzüge alleine machen auch nicht das pefekte Outfit und es gibt noch viele andere kleine Kritikpunkte, aber das ändert an der Grundthese absolut nichts...: Freestyle mit Masse machts!