Osteopath braucht passendes Stil-Upgrade

Vielleicht könntest Du Deine bisher getragenen und kritisierten Kleidungsstücke noch genauer beschreiben -
möglicherweise war es überwiegend eine Kombination aus Blue Jeans und farbigem T-Shirt, evtl. auch mit sichtbarem/lesbarem Label?

Ich würde Dir einfach empfehlen, Praxisseiten von Kollegen und deren Kleidungswahl anzuschauen -
bspw. ein weißes Piqué-Polohemd als funktionelle Berufsbekleidung dürfte vorherrschen, insbesondere auch in den Gegenden/Wohnvierteln mit einem weit überdurchnittlichen Einkommen...

'Oberhemden'-Anbieter gibt es bekanntlich reichlich, und bestimmt kommen noch konkretere und geeignete Vorschläge hinsichtlich Hersteller, Stoffart/-gewicht und Praxistauglichkeit bzw. zu weiterführenden Topics etc.

Würdest Du die Ärmel dann hochkrempeln wollen zur Durchführung der genannten Übungen?

Persönlich finde ich auch Varianten des sog. 'Popover Shirt' interessant, hier findet sich eine halbe Knopfleiste und angeblich waren die typischen Oxford Cloth Button Down Hemden/OCBD (von Brooks Brothers) ursprünglich in dieser Weise gefertigt (wg. der sportlichen Verwendung).

Empfehlenswerte (evtl. sogar spezialisierte) Online-Anbieter mit qualitativ hochwertigen Produkten und den entsprechenden Detailverarbeitungen sind mir jetzt aber nicht geläufig -
vielleicht haben hier aber Forenmitglieder umfangreichere Erfahrungen/Empfehlungen zu den 'Popover Shirts'.
 
Ich denke in medizinischen Berufen kann man mit der Farbe weiß (auch für das gesamte Personal einheitlich) nicht sehr viel verkehrt machen. Dazu Marken wie Ralph Lauren, Lacoste etc. Schuhe dürfen weiße Birkenstock oder durchaus auch weiße Crocs sein und die Seriosität ist gegeben. Was anderes wird doch nicht erwartet?
 
@knitterbub Mann, da bin ich jetzt echt tief getroffen. Weißt du, aber ich glaube du hast Recht: es ist schon auch ein Luxusproblem, wenn die dringendste Frage mit der man als Therapeut meint, sich rumschlagen zu müssen, die ist, wie man Stil und schöne Kleidung mit Funktionalität und hygienischen Ansprüchen zur Deckung bringen kann um davon abzulenken dass man 10 Jahre eine Praxis betreibt ohne was zu taugen. Aber so bin ich! Ich hoffe wir bleiben trotzdem Freunde .

Es kamen jetzt Fragen dazu, was ich normalerweise trage. Ich hatte im ersten Post ja schon einen Link und Infos zu den Marken geschrieben. Auf diesen beiden Seiten seht ihr wie es im Moment aussieht:
www.osteopathie-bellafiore.de und
www.gesundkrieger.de
Der mit fast ohne Haare, das bin ich.

Die Patientin, die es als gut gemeinten Ratschlag empfand mit den Freunden, habe ich so verstanden, dass Menschen, die durchaus bereit sind für bestimmte Leistungen auch unseren höheren Preis zu bezahlen dann auch ein gewisses 'packaging', ein gewisses drum-herum erwarten. Wenn diese Leute dann meinen, dass dazu gehört, daß der Therapeut hochwertige Kleidung tragen soll, dann mache ich das gerne mit - mir gefällt das! Nur - Logoware ist für mich nicht unbedingt ein Zeichen fur Qualität, (wenn ich zynisch wäre, eher für genau mein problem: man suggeriert damit eine bestimmte Zugehörigkeit bzw. dass man es nötig haben könnte, eine Zugehörigkeit signalisieren zu müssen, und genau in die Falle will ich nicht tappen). Das ist aber nur meine Vermutung (vielleicht auch ungerechtfertigt) weswegen ich dachte, ich wende mich an Menschen, die sich damit auskennen: Euch. Klappt ja auch bestens!

Ich hatte noch keine Gelegenheit, allen Vorschlägen nachzugehen. Aber mit Olymp Hemd und Chino von Scotch and Soda habe ich mich zumindest schon mal gut bewegen können und das Hemd war nicht knitterfrei am Abend, aber sah auch noch nicht ungebügelt aus.

Insofern könnte ich mir MtM mit etwas mehr Beweglichkeit in der Schulterpartie mittels Stretch oder Ruckenfalte,oder schöne kurzarm Polos (die trug ich meist z. B. von Esprit und pier one zusammen mit Levi's 511 Dark denim und Canvas Sneakers von Lacoste in grau) gut für meine Anforderungen vorstellen.

@ingirum Ein van Laack habe ich mal im Geschäft gesehen, das war schon eine Augenweide. Ich würde mich aber wahrscheinlich grün und blau ärgern, wenn da mal ein Blutstropfen drauf käme. Vielleicht für die Tage, wo ich meine Erstgespräche mache? Oder die Variante dann mit Pullover und Krawatte, aber da wäre dann ein van Laack auch schon wieder zu schade dafür. Übrigens habe ich meine Ausbildung in den USA gemacht, da ist es in Osteopathie und Chiropraktik tatsächlich Usus, in Hemd und ins Hemd gesteckte Krawatte zu behandeln.

@bertone Danke für den Hinweis zu den popover Shirts. Hatte ich noch nie was von gehört. Wenn sie tailliert sind und immer noch über meinen Kopf gezogen werden können, könnte das die eierlegende dingsda sein, z. B. hier https://propercloth.com/popover
Gerade die Bilder mit dem Hemd in weiß könnten was sein. Das würde dann das eine Problem, das ich heute entdeckt hatte, beseitigen: beim vorführen der normalen Beweglichkeit der arme des Menschen waren meine Arme...nicht sooo beweglich.

Die Seiten der Kollegen helfen leider nicht weiter: die sind erstens sehr physiotherapeutisch orientiert mit kassack oder ganz in weiß, und zweitens will ich mich ja deutlich von dieser Art zu behandeln (und den dumping Preisen in diesem Bereich) abgrenzen und drittens kopieren die Kollegen schon so oft Texte von mir, dass es nicht mehr feierlich ist.
Die Patienten sollen sich nicht wie in einer Klinik fühlen, sondern eher unter Bekannten...gut angezogenen Bekannten oder zumindest einem gut angezogen Christopher.
Zum arbeiten habe ich die Ärmel heute nicht hochgekrempelt, weil ich die Patienten dann auch nicht mit Armbehaarung im Gesicht kitzele. Sonst, wenn es warm wird: sog. Master Roll fürs Hemd oder eben Polo. Oder jetzt vielleicht popover. Muss mal schauen was es da so gibt. Hat jemand Erfahrung mit den Shirts?

@Denny ja die Sache mit den crocs und birkenstocks usw ist die: ich persönlich finde die total unstylisch. Und du darfst nicht vergessen: wir sind als Heilpraktiker gezwungenermaßen eine reine Privatpraxis. In Praxen dieser Art die ich kenne tragen die Behandler meist Business Schuhe oder Turnschuhe. Als schnell mal selbst ernannter Experte für u.a. die Fußanatomie muss ich auch sagen, dass das sog. anatomische Fußbett das Schlimmste ist, was man seinen Füßen antun kann. Es käme wohl keiner auf die Idee, um den Rücken zu schonen ihn den ganzen Tag in ein anatomisch exakt geformtes Korsett zu zwängen, weil was machen dann die Muskeln? Genau, die Grätsche. Und die Füße, die nun mal eigentlich das Training bräuchten wegen dem ganzen rumgesitze und rumgestehe und laufen nur auf Fliesen und beton? Die machen halt auch die Grätsche, und wir nennen das dann Knick senk spreizfuß, hallux valgus, fersensporn etc.
Zudem genügen offene Schuhe den Arbeitsschutz- und hygienevorschriften in medizinischen Betrieben nicht, auch wenn sich gerade eingesessene Therapeuten nicht dran halten. Und beim Arzt und MTAs geht man davon aus, dass sie regelmäßig mit Blut, also potentiell kontaminierten Stoffen umgehen, da ist der erforderliche Schutzlevel noch erhöht. Hält sich halt keiner dran. Sind ja auch ein bisschen weltfremd einige der Hygienevorschriften.

OK klärt mich auf... Krone am Arm? Uhr? Tattoo? Insider?
 
Falls du mal Hemden tragen solltest, kann ich "shirt-stays" empfehlen (siehe Amazon). Das sind elastische Bänder, die deine Socken mit der Unterkante deines Hemdes verbinden und so das Hemd sehr gut in Form halten (wenn du das Hemd in der Hose trägst). Am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber sehr praktisch damit nicht ständig alles rausrutscht. Kleine Warnung, besonders sexy sind sie nicht.
 
Ich weiß nicht, ob der Tipp schon kam, aber (doppelte) Bundfalten machen in Sachen Bewegungsfreiheit echt was aus.
 
@knitterbub Mann, da bin ich jetzt echt tief getroffen. Weißt du, aber ich glaube du hast Recht: es ist schon auch ein Luxusproblem, wenn die dringendste Frage mit der man als Therapeut meint, sich rumschlagen zu müssen, die ist, wie man Stil und schöne Kleidung mit Funktionalität und hygienischen Ansprüchen zur Deckung bringen kann um davon abzulenken dass man 10 Jahre eine Praxis betreibt ohne was zu taugen. Aber so bin ich! Ich hoffe wir bleiben trotzdem Freunde .

Beim @knitterbub darf man nicht den Fehler machen seine Beiträge auf Hochdeutsch zu lesen - man muss dabei den Wiener Schmäh dabei im Hinterkopf haben. Dann passt‘s.
 
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