Mich würde schon die Begründung für diese apodiktische Position interessieren, zumal es Motivkrawatten gibt, die weit dezenter ausfallen als so manche Paisleys, Foulards oder Spitalfields.

Nichts leichter als das:

(1) eine Krawatte sollte mit dem Rest der Kleidung harmonieren und sie unterstreichen, nicht aber davon ablenken oder sich in den Mittelpunkt stellen (2) es ist infantil und daher für einen Erwachsenen nicht angebracht (das gilt entsprechend für T-Shirts etc.) (3) ich finde es nicht schön und fast schon respektlos, andere schon auf den ersten Blick mit eigenen Vorlieben bekannt zu machen, egal ob das Jagd, Bücher oder was auch immer ist.

Paisley etc. finde ich persönlich auch nicht tragbar. Die meisten meiner Krawatten sind einfarbig und nur einige wenige gestreift.
 
Paisley etc. finde ich persönlich auch nicht tragbar. Die meisten meiner Krawatten sind einfarbig und nur einige wenige gestreift.

Ok, daraus wird klar, dass wir krawattentechnisch einfach in absoluten Parallelgesellschaften leben :D.

Das hier sind einige Motivkrawatten, die ich trage; die ersten zwei regelmäßig zu Tweed / Country Outfits, die anderen seltener, wenn's anglo-exaltierter wird. Die blaue florale ist ein Liberty of London Design, die mit den Acorns von Lock (ja, dem Hutmacher).
 

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Du hast Recht, nicht meine Krawatten-Welt! Aber außer der Krawatte rechts sind das eher diskrete Exemplare. Da wäre (1) mein einziger Einwand!
 
Die einzige Krawatte, die geht, ist die mittlere; die anderen 4, na ja...sind doch schon eher sehr bieder;
das Eichenlaub ist gestalterisch recht gut umgesetzt.
Ob ich die mittlere tragen würde, und wenn ja, zu welchem Anlass, kann ich heute Morgen (noch) nicht schreiben, das hängt von meiner Stimmung ab, denn ein wenig überladen wirkt sie ja schon, und über das, was sie ausdrücken soll oder was ich damit ausdrücken könnte, darüber mache ich mir jetzt schon ein, zwei, drei... Minuten meinen Gedanken, komme aber nicht drauf, aber sie hat was!
Mit "noch schlechter Tagesstimmung" würd' ich das beschreiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mir ja, von einer der Öffentlichkeit oft nur noch belächelten Randgruppe, etwas mehr Offenheit wünschen :D

Grüße
Leonard Besitzer
 
Meine beiden aktuellen Motivlieblinge (beide SuSu)....

Rechts: http://eu.suitsupply.com/de/ties/krawatte-rot/D161095.html?cgid=Ties
Das sind keine Motivkrawatten, sondern ganz normale abstrakte Muster, in diesem Fall eine Paisley- und eine Medaillon-Variation.

Motivkrawatte bedeutet, dass Lebewesen oder Gegenstände erkennbar darauf abgebildet sind. Und das verstößt gegen ein Designprinzip, das der große Bruno Munari sinngemäß folgendermaßen definiert hat: Gutes Design sollte für sich selbst stehen und nicht andere Objekte abbilden, weil es im letzteren Falle im Hirn des Betrachters die Kommunikationsmuster der Abbildung übernimmt. Das gilt dann natürlich auch z.B. für Betten in der Form von Autos und sonstige entsprechende Gruselschöpfungen. ;)

Nun muss natürlich nicht alles den Anspruch auf gutes Design haben, auch sinnfreier Spaß hat seine Berechtigung. :) Man darf dann halt nur nicht den Anspruch haben, ernst genommen zu werden (auch wenn es hier und da Motivkrawattenträger gibt, denen das gut gelingt, Albert Darboven fällt mir da z.B. ein).

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Ich würde mir ja, von einer der Öffentlichkeit oft nur noch belächelten Randgruppe, etwas mehr Offenheit wünschen :D
Wir lächeln ja zurück und das durchaus auch gelegentlich hämisch. ;) Aber belächelt stimmt eigentlich auch nicht, eher verhasst im Sinne von elitär, "die da oben", Establishment, ewig gestrig*. Und das auch nur von der Minderheit derer, die sich da nicht zugehörig fühlen und in solchen einfachen Kategorien denken. ;) Dem Rest ist es am Ende einfach egal.

*Neben den anderen wirren Interpretationen.
Devot: Stilisierte Kette um den Hals des Kapitalismussklaven (Richard Branson)
Dominant: Sinnbild für koloniale westliche Unterdrücker (Iran)

Wer immer diese sozialpolitischen Aufladungen erfindet, sollte sich mal auf eine Richtung einigen. :D

Grüße
Leonard Besitzer
Uaaah. :) Das ist 80er Jahre pur. Ein sensationsgeiler Teil von mir fragt jetzt nach Bildern. :eek: ;)
 
Wir lächeln ja zurück und das durchaus auch gelegentlich hämisch. ;) Aber belächelt stimmt eigentlich auch nicht, eher verhasst im Sinne von elitär, "die da oben", Establishment, ewig gestrig*. Und das auch nur von der Minderheit derer, die sich da nicht zugehörig fühlen und in solchen einfachen Kategorien denken. ;) Dem Rest ist es am Ende einfach egal.
Ja. Das reden wir uns ein, stimmt. Ist aber mittlerweile wohl überhaupt nicht mehr Srand der Dinge.
"Die da oben" haben zumindest privat schon lange keine Krawatten mehr an. Und wenn man mal Banken und Versicherungen außen vor lässt, ist der offene Hemdkragen oder/und Strick auch schon lange angekommen und löste den schönen Binder ab.

Verhasst würde ich nicht sagen. Die fehlende Bereitschaft aufeinander zuzugehen, ist dann wohl eher dem Dandy zuzuschreiben:)

Betrachten wir die Lage. Selbst gut betuchte Männer laufen Samstags mit Turnschuhen und Jogginghose durch die große Stadt! Bunte Haare und zerrissenen Sachen begegnet man an jeder Ecke.

Sollten wir Liebhaber der traditionellen Herrenbekleidung und jetzt tatsächlich spalten in Motiv- und Nichtmotivträger ...ich weiß nicht. Mir ist auch klar, dass man hier partout nicht alles ernst nehmen soll. Aber einige meinen es, meiner Meinung nach, doch erschreckend ernst!
 
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