Messerbänkchen

Danke für die Info. D.h. dann doch, dass das Messerbänkchen auch heute z.B. bei Weihnachtsessen, wenn der "Hausvater" die Gans, die Pute oder den Karpfen aufschneidet, ein nettes und nützliches Accessoire ist.

..genau, hier hat es auch tatsächlich noch einen Nutzen...:)

..die Geschichte des Bestecks ist sehr interessant und eigentlich verblüffend kurz, im Mittelalter wurde mit Fingern und Löffeln gegessen, Messer ( vornehme Herren benutzten welche) trug man bei sich und gab sie nicht aus der Hand,die Gabel hat am längsten gebraucht, sah die Kirche doch darin ein Instrument des Teufels, aber im 18 Jdt. war sie dann auch nicht mehr wegzudenken...
 
Im Gegensatz zu früher (simulatenes Servieren mehrerer Gerichte bei einem Gang, absolutes Extrem unter Antonin Careme in Brighton für das Pummelchen Prince of Wales 40! verschiedene Vorspeisen 1817 - in einem 8-Gang Menü) gehts heute immer der Reihe nach.

Ergo: bspw. Vorspeise. Vorspeise weg->Vorspeisengabel weg. Kein Bedarf an Messerbank.

Bevor ich so ein Ding verwende, hol ich lieber noch 6 oder 12 Messer extra bei mehr Gängen.
 
Im Gegensatz zu früher (simulatenes Servieren mehrerer Gerichte bei einem Gang, absolutes Extrem unter Antonin Careme in Brighton für das Pummelchen Prince of Wales 40! verschiedene Vorspeisen 1817 - in einem 8-Gang Menü) gehts heute immer der Reihe nach.

Ergo: bspw. Vorspeise. Vorspeise weg->Vorspeisengabel weg. Kein Bedarf an Messerbank.

Bevor ich so ein Ding verwende, hol ich lieber noch 6 oder 12 Messer extra bei mehr Gängen.


..andere Zeit, andere Art des Speisens... ;)
 
Ergo: bspw. Vorspeise. Vorspeise weg->Vorspeisengabel weg. Kein Bedarf an Messerbank.

Bevor ich so ein Ding verwende, hol ich lieber noch 6 oder 12 Messer extra bei mehr Gängen.

Kann man sicher so machen (also, ich nicht, weil unser Besteck gibts offenbar nicht mehr), aber persönlich serviere ich doch öfter a part als angerichtet - bei mir darf also auch nachgenommen werden. Und da wandert, weil die Gesellschaft größer ist und der Tisch nie so breit dass alles überall Platz hat, vom Serviergeschirr zu schweigen, dann schon mal ganz gerne der Teller zur Schüssel statt umgekehrt. "Tust Du mir bitte noch zwei Kartoffeln drauf" ist bei uns regelmäßiges Element der Tischkonversation bei häuslichen Tischgesellschaften.

Niko"rustikal"laus
 
Dann sollte man aber so konsequent sein, auch noch einen Gabelständer aufzudecken, respektive ein Löffelregal ;)
 
Ich erhöhe um "asiatische Essstäbchen" und verlinke zu "Frag doch mal die Maus", ach nee: "Kniggs & Kniggi" :D

http://www.kinder-etikette.de/htm/fragen.htm

Dazu wäre der Hinweis auf regionale Unterschiede gestattet -
ich denke hier an die Notwendigkeiten, die sich aus der Kombination einer üblicherweise in den Schoß gelegten Satin-Serviette sowie der Besteck-Zwischenlagerung an der Tafel von bspw. sog. "Soßenschwaben" ergeben... ;)
 
Ich hatte sogar mal das wirklich große Vergnügen, zur besten Kaffeezeit, Torten mit Messer und Gabel zu genießen. Das hatte was. :)

Und auf Großtantens (Jahrgang 1885) Kaffeetafel stand zusätzlich stets die Tasse (sc. auf der Untertasse) links vom Kuchenteller, und auch näher am Tischrand, der Kuchenteller hingegen etwas weiter weg. Heut stehen beide allgemein üblich exakt vertauscht angeordnet. War früher häufig (generell?) so, weil die Linke die Untertasse samt Tasse heranhob, und erst von der angehobenen Untertasse aus wurde mit der Rechten die Tasse zum Mund geführt. So noch bis Anfang der Siebziger erlebt. Besteck, Geschirr und Erinnerung daran sind mir geblieben, diese Sitte nicht.

Das Problema: Der ganze Tischzauber ließ sich früher allenthalben ein gerüttelt Maß leichter vermittels der "Leute" (i. e. der Bediensteten) bewältigen. Köchinnen und Dienstmädchen kauften, kochten, servierten, putzten etc.

Die allermeisten von uns müßten heute doch Ihre eigenen Dienstboten spielen, um auch nur partiell gleichen Zauber zu entfalten. Alleine sämtliches laufend benutzte Silberzeug nicht nur außen, sondern auch innerlich glitzernd zu halten, ist mir schon ein arg nervtötendes Ding - nur mal an die Eingeweide von Teekannen zu denken (z. B. Queen-Anne-Dekor mit teuflisch vielen Rillen)!

Heutiger besonderer Aufwand bei den Tischgebräuchen scheint mir drum eine Angelegenheit recht individuellen Dafürhaltens, ohne daß da viel gemeingültigen Maßstabs auszumachen wäre. Je mehr stilsicherer Aufwand (an Silber, Decken, Platzkarten, Menukarten, Servietten, Porzellan, Gläsern, Messerbänken, Milieu de Table nebst sonstigem Tafelschmuck etc.) desto dekorativer, doch ebenso zumeist desto kraft-, zeit-, geldraubender. Mir jedenfalls liegt an der Atmosphäre weitaus mehr, denn am Glanz. Der Letztere nützt gar nix, wenn's am Ersteren hapert. Beides indes zusammenkommend ist unübertrefflich, vorausgesetzt die Kleidung paßt auch noch dazu - womit wir wieder beim Hauptthema im Stilmagazin angekommen wären.
 
Je mehr stilsicherer Aufwand (an Silber, Decken, Platzkarten, Menukarten, Servietten, Porzellan, Gläsern, Messerbänken, Milieu de Table nebst sonstigem Tafelschmuck etc.) desto dekorativer, doch ebenso zumeist desto kraft-, zeit-, geldraubender.

Wieso geldraubend? Wer diese Dinge ohnehin hat, muss sie nur pflegen und eindecken. Das kostet Zeit, aber kein Geld. Schlimm finde ich es, wenn jemand schöne Dinge hat, den Gästen aber nur den schäbigen Alltagskram vorsetzt.

Der Letztere nützt gar nix, wenn's am Ersteren hapert. Beides indes zusammenkommend ist unübertrefflich, vorausgesetzt die Kleidung paßt auch noch dazu - womit wir wieder beim Hauptthema im Stilmagazin angekommen wären.

Richtig, denn "mir ist es wichtiger, dass sich jeder wohlfühlt" ist doch das übliche Argument der Gegner gehobener Kleidung auf Festen, Feiern etc. Die Lösung liegt doch darin, dass gute Stimmung in einem entsprechenden Rahmen gleich doppelt schön ist.

Ich jedenfalls bin gerne Gastgeber sowie Gast, wenn die Tafel ein liebevoller, würdiger Anblick ist.

Übrigens:

Wenn die Spitzen des Bestecks auf dem Tellerrand liegen und die Stiele auf dem Tisch, heißt das: Ich habe keine Tischmanieren und habe noch nie etwas von der Bestecksprache gehört.

Schön, dass auch das in der verlinkten Antwortsammlung steht.
 
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