Maßanzug - die einzelnen Schritte

Unterschied Maßkonfektion und Maßschneiderei

Hallo,

ich werde nicht so wirklich schlau wo genau der Unterschied liegt. Die Bilderstrecke ist super und macht den Handwerklichen Prozess auch sehr deutlich. Zum mir einige Seiten Thema Maßanzug http://www.masskonfektion.net/ma%C3%9Fanzug/ angesehen und auch die Definitionen zur Maßkonfektion z.B. hier http://www.masskonfektion.net/ aber so richtig ist mir der Unterschied nicht bewusst.

Ist Maßkonfektion immer dann der Fall wenn man nur ein Konfektionsmaß anpasst und Maßschneiderei wenn man von 0 ein Schnittmuster anpasst? Darf man sich schon Maßkonfektionär nennen, wenn man nur die Taschen ändert und anderen Kragenfilz einnäht?

Danke und Grüße
Sebastian
 
masszippo hat gesagt.:
Hallo,

ich werde nicht so wirklich schlau wo genau der Unterschied liegt. Die Bilderstrecke ist super und macht den Handwerklichen Prozess auch sehr deutlich. Zum mir einige Seiten Thema Maßanzug http://www.masskonfektion.net/ma%C3%9Fanzug/ angesehen und auch die Definitionen zur Maßkonfektion z.B. hier http://www.masskonfektion.net/ aber so richtig ist mir der Unterschied nicht bewusst.

Ist Maßkonfektion immer dann der Fall wenn man nur ein Konfektionsmaß anpasst und Maßschneiderei wenn man von 0 ein Schnittmuster anpasst? Darf man sich schon Maßkonfektionär nennen, wenn man nur die Taschen ändert und anderen Kragenfilz einnäht?

Danke und Grüße
Sebastian
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Ja.

Maßkonfektion hat mit Maßschneiderei im Grunde nichts zu tun. Es wird lediglich ein fertiger Schnitt an den augenfälligsten Stellen angepaßt, mehr nicht. Der Schnitt besteht schon und kann auch nicht großartig verändert werden. Der Kunde hat am Ende keinen eigenen Anzugschnitt, jeder neubestellte Anzug wird so erstellt, wie gerade beschrieben.

Ein maßgeschneiderter Anzug beruht nicht auf einem vorgegebenen Schnitt, der Schneider erstellt diesen vielmehr nach den Maßen des Kunden auf einem blanken Stück Papier. In mehreren Anproben (mindestens basted fitting, forward fitting und final fitting) wird der —zunächst nur provisorisch zusammengeheftete Anzug— stets wieder auseinandergenommen und die mit Schneiderkreide vermekten Änderungen auf den Papierschnitt übernommen. Für künftige Bestellungen wird stets der so entstandene, individuelle Schnitt, verwendet und dabei mit jeder Anprobe verbessert. Das Resultat ist einmalig und, wie bereits angedeutet, mit Maßkonfektion nicht vergleichbar.

Zudem gibt es eklatante Unterschiede zwischen den beiden Fertigungsmethoden hinsichtlich des Gehalts an Handarbeit. Die Einlagen eines Maßanzuges sind immer von Hand genäht, nach irgendeiner Form von Klebeeinlage oder ähnlichem sucht man vergebens. Maßkonfektionierte Anzüge verwenden in der Regel —wenn überhaupt— maschinell pikierte Einlagen, die sich dem Körper des Trägers niemals so gut anpassen können, wie das Maßpendant. Billige, margenorientierte Anbieter verwenden überhaupt keine klassische Brusteinlage, sondern kleben die Bestandteile der Jacke einfach zusammen und verzieren das Resultat eventuell mit einigen dekorativen aber nutzlosen Handstichen am Revers.

Grundsätzlich könnte man sagen: Maßkonfektion ist ein Marketingscherz einer auf Effekthascherei bedachten Textilindustrie. Es gibt nur wenige wirklich interessante Anbieter von Maßkonfektion, die zwar qualitativ akzeptabel, vom Preis-Leistungsverhältnis her aber einem Maßanzug nicht gewachsen sind. Mag die at once-Investition auch noch so hoch erscheinen: Der günstigste Anzug ist immer der maßgeschneiderte. man hat Ihn idealerweise ein Leben lang.
 
Bitte als eigenes Thema weiterführen...

Könnten diese Beiträge in ein eigenes, neues Topic Unterschied Maßkonfektion und Maßschneiderei verschoben werden ?
Die diversen Produktions- und sonstigen qualitativen Unterschiede in Masskonfektion/RTW lassen sich somit einfacher sammeln - und sind fern dem "Massanzug -Thema" besser aufgehoben. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Bilder! Das sieht nach wirklich guter Arbeit aus und wird wohl ein wunderschönes Sakko ergeben.
 
Sebastian089 hat gesagt.:
Lieber Grimod,

vielen Dank für die aufschlussreichen Bilder und den Link auf das Photoblog, das mich heute schon eine (sehr vergnügliche) Stunde meiner Studienzeit gekostet hat :)

Eine Frage hätte ich: diesen Herbst ist eine Italientour geplant, u. a. mit mehreren Stationen zum Einkauf feiner Kleidungsstücke, daher meine Frage:
In welcher Preisregion bewegt sich ein Bespoke - Anzug von Sciamat? Wieviele Anproben hatten Sie beim ersten Mal, bis er perfekt saß und wie lange dauerte der Prozess insgesamt?
Antwort gerne auch als PM, falls Sie es hier im Forum nicht diskutieren möchten.
Vielen Dank
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Bonsoir Sebastian089,
sorry ich habe deine Frage, die ja schon vor langer Zeit gestellt wurde, wohl überlesen. Heute habe ich sie beim blättern in dem alten Thread entdeckt.
Hier nun die Antwort.
- Sciamat Anzüge kosten als "bespoke" Maßschneiderei ab 2400 Euro mit Stoff in normaler Qualität
- Es gibt auch ein MTM von Sciamat welches auch Handgearbeitet ist und preisgünstiger.
- Ich hatte diverse Anproben beim ersten Mal ca. 4 bis 5. Dies bot sich an weil ich ein paar Tage vor Ort war und diese sozusagen im Schneideratelier zugebracht haben. Somit war ich für schnelle Zwischenproben verfügbar :)
Der Prozess ingesamt dauert ca. 2-3 Monate. Kommt aber auch auf die Bereitschaft, Absprache an. Rein theoretisch könnte der Anzug auch innerhalb einer Woche gefertigt werden.
salut Grimod
 
Stephan_Goerner hat gesagt.:
Zunächst würde ich die Seite masskonfektion.net als objektives Informationsmedium nicht so ernst nehmen. Diese Seite macht den Eindruck, als wäre sie im Auftrag von Cove & Co. ins Netz gesetzt. Die dort platzierten gehäuften Links zu (ausschließlich) dieser Firma und die völlige Überfrachtung mit relevanten Suchwörtern erwecken diesen Eindruck.
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Objektiv ist das sicher nicht, aber was spricht dagegen, dass Cove Linkbuilding betreibt? Macht eigentlich jeder, der die Nase vorne haben möchte... der Inhalt leidet in diesem speziellen Fall natürlich, da gebe ich Ihnen gerne Recht.

Grüße

AG
 
Also bitte: Zitat von masskonfektion.net:
"Maßkonfektion bedeutet Maßanfertigung, sprich Kleidung nach Maß. Sie ist das Gegenteil der industriellen Massenfertigung. Egal ob es sich um Masskonfektion für Damen, Masskonfektion für Herren oder Masskonfektion von Schuhen handelt, für den Kunden geht es immer um den individuellen Wunsch nach einem perfekt passenden Unikat."

Das ist doch Marketing vom feinsten...und Besch*** vom feinsten...
 
Andreas Gerads hat gesagt.:
Objektiv ist das sicher nicht, aber was spricht dagegen, dass Cove Linkbuilding betreibt? Macht eigentlich jeder, der die Nase vorne haben möchte... der Inhalt leidet in diesem speziellen Fall natürlich, da gebe ich Ihnen gerne Recht.

Grüße

AG
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Lieber Andreas,

an diesem Punkt möchte ich dir widersprechen. Linkbuilding ist üblich und Teil des Marketings im Netz. Hier geht es aber nicht nur um linkbuilding. Die angesprochene Seite erweckt den (falschen) Eindruck, sie wolle sachlich, womöglich sogar objektiv, informieren. Tatsächlich liefert sie aber überhaupt keinen Nutz- und Erkenntniswert sondern verwirrt mit Halbwahrheiten und begrifflichem Durcheinander.

Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen Maßkonfektion oder cove. Aber wer ein gutes Produkt hat, sollte derartige Methoden nicht nötig haben. So etwas gibt es vielfach auch in anderen Bereichen, in denen es noch viel ernsthafter und verwerflicher sein mag (im medizinischen Bereich z.B.). An der Beurteilung solcher "Konzepte" sollte der Anwendungsbereich aber nichts ändern. Und ich finde es angemessen, wenn so etwas als das bezeichnet wird, was es ist: Bewusste, gezielte Desinformation (mir würden aber auch einige andere, ebenfalls passende, Begriffe einfallen).

Liebe Grüße
p
 
Ist jemanden bekannt was von Maßkonfektionsherstellern wie Fa. Intex zu halten ist? Leider weiß ich nicht mit Sicherheit wo diese fertigen.
 
pierino hat gesagt.:
Lieber Andreas,

an diesem Punkt möchte ich dir widersprechen. Linkbuilding ist üblich und Teil des Marketings im Netz. Hier geht es aber nicht nur um linkbuilding. Die angesprochene Seite erweckt den (falschen) Eindruck, sie wolle sachlich, womöglich sogar objektiv, informieren. Tatsächlich liefert sie aber überhaupt keinen Nutz- und Erkenntniswert sondern verwirrt mit Halbwahrheiten und begrifflichem Durcheinander.

Ich habe nicht prinzipiell etwas gegen Maßkonfektion oder cove. Aber wer ein gutes Produkt hat, sollte derartige Methoden nicht nötig haben. So etwas gibt es vielfach auch in anderen Bereichen, in denen es noch viel ernsthafter und verwerflicher sein mag (im medizinischen Bereich z.B.). An der Beurteilung solcher "Konzepte" sollte der Anwendungsbereich aber nichts ändern. Und ich finde es angemessen, wenn so etwas als das bezeichnet wird, was es ist: Bewusste, gezielte Desinformation (mir würden aber auch einige andere, ebenfalls passende, Begriffe einfallen).

Liebe Grüße
p
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Lieber Pierino,

nun muss ich dir leider widersprechen :) Da ich bis über beide Ohren im Bereich Suchmaschinenoptimierung zu Hause bin, gehe ich mal kurz auf die Zusammenhänge ein:

  • Links sind für Webseiten am wertvollsten, wenn Sie von thematisch verwandten Seiten kommen
  • gelegentlich gibt es keine thematisch relevanten Seiten, oder es lassen sich dort keine Links platzieren
  • manche gehen deshalb hin und stellen eigene neue Domains mit passenden Inhalten ins Netz, oder geben das bei Agenturen in Auftrag
  • die Texte auf solchen Webseiten müssen inhaltlich nicht besonders anspruchsvoll, oder gar richtig sein, sondern nur gewisse "technische Eigenschaften" wie eine bestimmte Keyworddichte etc. aufweisen, die Texte sind damit für Suchmaschinen geschrieben und nicht für Besucher
  • dem Laien mag das inhaltlich nicht auffallen, dem informierten Nutzer aber schon
  • dass solche Webeiten einen faden Beigeschmack beim informieren Besucher hinterlassen wird dabei i.d.R. in Kauf genommen, denn wichtiger als der Besucher ist die Tatsache, dass Google und Co die Seite gut finden (und Roboter legen wenig Wert auf die inhaltliche Richtigkeit)

Du siehst in dem Fall machen die zusammengeschusterten Halbwahrheiten durchaus Sinn, man muss nur bedenken, dass Sie in dem Fall nicht für menschliche Besucher der Webseite geschrieben wurden, sondern für die Robots der Suchmaschinen.

Wenn du sagst, dass jeder der ein gutes Produkt zu bieten hat solche Methoden nicht nötig hätte, halte dir bitte vor Augen, dass es im Internet um viel Geld geht - um sehr viel Geld. Gerade die Suchmaschinen werden für lokale und stationäre Händler in den nächsten 1-2 Jahren noch deutlich mehr an Bedeutung gewinnen, weil die Leute erkennen werden, dass ihre Platzierung in den Suchmaschinen mit bestimmt wie viele Leute den Laden betreten und womöglich etwas kaufen (gleiches gilt natürlich auch für Online Shops etc). Und das ist tatsächlich auch heute schon so.

Für die Begriffe "Maßkonfektion Düsseldorf" oder "Maßanzug Köln" gut gelistet zu sein ist damit bares Geld wert.

Hoffe das war nicht zu verwirrend, viele Grüße

Andreas
 
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