Lehrerkleidung

qwer1234

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Ein Blick in ein Lehrerzimmer eines oertlichen Gymnasiums offenbart, dass es mit dem Kleidungsstil unserer Paedagogen nicht unbedingt zum Besten bestellt ist. Geschlampt wird bei den Schuhen (hier vor allem!), Jeans herrscht vor, einige tragen Hemden - allerdings komische karierte mit Button down und zwei Brusttaschen.

In Gedanken wende ich mich ab von diesem Bild und ueberlege, woran dies liegen koennte. Sind die Arbeitsbedingungen dergestalt, dass das Tragen eines Anzuges oder einer Stoffhose mit Hemd und evt. Sakko unguenstig waeren? Machen Kreiden so viel "Dreck", dass es sich nicht lohnt, schoene Hemden zu tragen?

Oder aber wuerde man mit klassischer Kleidung die Toleranz und Akzeptanz bei den Jugenlichen verspielen?

Welche Auswirkungen auf die junge Generation hat es, wenn sie derart gekleidete Paedagogen vor sich hat? Waere es notwendig, das Kollegium dahingehend zu schulen oder aber schon in der Ausbildung darauf einzugehen? Koennten Dresscodes helfen, vergleichbar mit Bankangestellten?

Kurz: Wie sollte ein Lehrer gekleidet sein?
 
Wir haben damals bei den gutgekleideten Lehrern z.T. genauso versagt wie bei den schlunzigen :D.
Mal im Ernst, eine Schulung zur Kleidung, wäre die letzte Art der Schulung, die die meisten Lehrer bräuchten.
Ab einer bestimmten Klasse verhält es sich mit ihnen ähnlich wie mit Bekannten.
Das Äußerliche tritt hinter menschliche Qualitäten vollkommen zurück.


Und klaaaar! Wir haben natürlich von jedem Lehrer ein Klischee-Bild, dass sich immer wieder irgendwo erfüllt. Der Englischlehrer mit den Karo-Hemden, der Mathelehrer im abgeranzten Pulli und mit schrägem Humor, der Sportlehrer, der sich gern auch mal ein modisches T-Shirt anzieht, genauso wie der Geschichtslehrer, der gern Westen trägt.
 
So weit ich weiss, ist die Kleidung schon ein Punkt in der Referendarsausbildung. In der Lehrerdienstordnung ist zumindest di Rede davon, dass Lehrer sich angemessen kleiden muessen. Wie nun der genaue Wortlaut ist, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls muss der Schulleiter darauf achten, dass die LDO vom Lehrkoerper eingehalten wird.

Wuerde denn ein vorbildlicheres Kleiden den jungen Menschen nicht als Vorbild dienen koennen, gerade wenn der Lehrer positive menschliche Qualitaeten aufweist?

Vielleicht wuerde es aber auch den Effekt haben, auf keinen Fall die Lehrperson als Beispiel zu nehmen....
 
Wuerde denn ein vorbildlicheres Kleiden den jungen Menschen nicht als Vorbild dienen koennen, gerade wenn der Lehrer positive menschliche Qualitaeten aufweist?

Vielleicht wuerde es aber auch den Effekt haben, auf keinen Fall die Lehrperson als Beispiel zu nehmen....

Es ist doch so: Eine gute Kleiderwahl rundet das Bild optisch ab, ein schlecheter Charakter kann aber nicht durch gute Kleidung verborgen werden.

Die pädagogischen Qualitäten sollte man jedenfalls nicht damit in Verbindung bringen, was der Lehrer/ die Lehrerin trägt
 
Übrigens: meine Frau kommentierte meine Anschaffung eines Tweedjackets mit : " Oh, eine Deutschlehrerjacke .. " ....

Seitdem habe ich irgendwie keine rechte Freude mehr daran..
 
Jedes Outfit wird jedenfalls durch einen weissen Laborkittel aufgewertet. Das bringt ein sehr gelehrtes Flair mit sich. Selbst Erdkundelehrer gewinnen dadurch.

Aber ganz im Ernst, ich kann mich jetzt nicht an ein durchgehendes Thema der Kleidung bei meinen Lehrern erinnern, oder dass man von irgendetwas Schlüsse ziehen konnte. Ich bin in Bayern in die Schule gegangen, von den 68ern mit Rentierpullis über Trachtenjanker bis zu dreiteiligen Anzügen gab es alles, vielleicht mit etwas Schwergewicht auf der Hemd+Pullover Schiene (vielleicht ein Urgrund für meine Abneigung desselben).

Wenn der Lehrer nicht riecht und es zum Typ passt, finde ich fast alles ok. Ich würde sogar sagen dass ein bisschen Exzentrismus hier nicht schadet, d.h. Typbildung für einen Lehrer förderlich ist. Schüler werden nie modisch viel von einem Lehrer halten, aber denselben als "Charakter" zu sehen macht vielleicht den Unterricht interessanter, und Abwechslung innerhalb der Lehrerschaft ist nie schlecht.
 
Konservativer Anzug in gedeckten Farben wäre selbstverständlich angebracht. Krawatte/Einstecktuch optional. IMO handelt es sich Autoritätspersonen (wie bspw. Polizisten oder Richter) im weiteren Sinne auch um Dienstleister mit Publikumsverkehr (wie Bankmitarbeiter, Anwälte oder Busfahrer) und diese Umstände verlangen nach Uniform.

Drei Lehrer (alle Deutschlehrer) trugen während meiner Schulzeit durchgehend Anzug. Wir hatten nicht vor allen Respekt, aber zumindest bot bei diesen Lehrern die Kleidung keine Angriffsfläche... Andere mussten einstecken, aber selbst schuld bei gemusterten Strumpfhosen und ähnlichem Schrecken.

Gerade erinnere ich mich an einen Anzug der oben genannten drei Anzugträger, der war grün/violett changierend!:eek: Wir waren beeindruckt.
 
Früher war alles besser.
Sötzen sö söch!
 

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Früher war alles besser.

Neumodischer Kram.

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(Persönlich sehe ich Lehrer -- im Idealfall -- eher als Kreativberuf denn als Authoritätsperson. Aber das trennt wohl die Generationen hier.)
 
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