Kuhn / Dolzer - Sonderaustattungen

Da werd ich gleich heut abend mal meine Augen aufmachen... Vielleicht steht sie ja in der Boutique von Erwin Lindemann neben mir, und der Papst ist ja auch in Deutschland :D!

Grüße Zieten

Ach, ist der Erwin wieder zurück aus Island?

Wenn ich dessen Outfit so anschaue, dürfte der aber eher nicht die Mainstream-Designer-Klamotten a la Gucci und Konsorten führen. Der "Lindemann Men's Corner" ist entweder extra-bieder (s.auch "Der Anzugkauf") oder aber über-trendy im harcore retro-Stil a la Band of Outsiders usw. Cardigan und Strickkrawatte sollen ja wieder ausgesprochen in sein dieser Tage, in den einschlägigen Kreisen...

Lassen Sie mich doch mal wissen, ob der Erwin auch Sciamat führt, würde ich interessieren.

dE
 
wie schon gesagt. Wir schneiden uns ins eigene Fleisch....ich gehe zumindest davon aus das du einen guten Stundenlohn möchtest für deine Arbeit. Falls nicht, die meisten wollen das.
Mir ist klar, dass Du Angst hast. Und vielleicht persönlich sogar zu Recht, abhängig von Deiner Beschäftigung. Aber das macht das Konzept für die anderen nicht sinnlos. Warum geht es Deutschland im Moment wirtschaftlich so gut? Weil wir im großen Stil den Schwellenländern die Schaufeln für's Arbeiten verkaufen. Das ist nicht nur ein Einmalgeschäft, damit besetzen wir strategische Marktanteile. Wir profitieren direkt davon, dass die Leute dort Geld verdienen. Ingenieure, Anlagenbauer, Techniker. Und alle anderen hier dann in zweiter Reihe.

Ich bitte um Berichtigung falls ich da falsch liege, aber es gab bei weiten nicht so viel Billigzeugs, und das was es gab hatte durchschnittlich eine höhere Qualität, war daher auch hochpreisiger und für nicht so viele zu bezahlen.
Ich weiß nicht, woher Du Deine Erfahrungen hast, vielleicht hat Dein Vater nur Bespoke-Kram getragen, kann ja sein. Mein Vater hatte in seinen jungen Jahren schlecht geschnittene Konfektionsanzüge mit Einlagen aus profaner Pappe, die sich bei Regen auflösten. :) Nein, damals war schon alles toll, jeder war gut gekleidet und hatte genug zu essen. :)

Es gab von ein paar Ausnahmen für sehr vermögende Leute abgesehen nur Billigzeugs (was die Machart anging). Nur mit dem Unterschied, dass selbst das für 90% der Menschen nur mit Anstrengung erschwinglich war.

nur ist es eben so wie es immer so ist :D
Der eine ist unten, der andere oben. Kommt der eine hoch, geht der andere runter.
Das ist der beliebte Gedanke, dass es einen Kuchen fester Größe gibt. Wenn der eine mehr isst, hat der andere weniger. Dieser Gedanke ist falsch. Wenn Wohlstand breiter aufgestellt wird, wird auch der Kuchen größer. Das Potenzial asiatischer Märkte ist nicht mal zu einem Bruchteil ausgeschöpft und wir sind dagegen von der Bevölkerung her so winzig, dass schon kleine Bewegungen in dortige Märkte für uns große Chancen bieten. Man muss es nur zulassen.

Es geht nicht darum die Menschen zu verurteilen die dort Konsumieren, sondern um die Unwissenheit...
Ich will das gar nicht beschönigen und habe dort noch nie irgendwas gekauft, aber was würde in den Produzentenregionen passieren, wenn es H&M & Co. nicht gäbe und damit auch nicht die Jobs, an denen "Blut klebt"? Welche Einkommensmöglichkeiten könnten diese Jobs für die Menschen dort ersetzen? Keine. Wir würden dann ein paar Spendennummern mehr abends im Fernsehen einblenden, regelmäßig ein paar Säcke Reis schicken zu den "armen Menschen, denen muss man doch helfen". Und dann wär's uns letztlich egal.

Natürlich muss sich da was verbessern und das wird nicht ohne Arbeitskampf gehen. Auch bei uns sind Weber fast verhungert, ist erst gut 150 Jahre her. Ende des 19. Jhdts. haben schweizer Bergbauern im Winter Uhrenteile mühsam in Heimarbeit hergestellt, um sich damit ein paar Taler extra zu verdienen. Heute ist das eine weltweite Multimilliardennummer eines winzigen, im Grunde von der Größe her unbedeutenden Landes.

Bei jedem Anfang ist der erste Schritt der schwerste. Und nicht immer schon befriedigend. Aber er bricht die vorhandenen Strukturen auf, die den vorigen Zustand zementiert haben. Wenn man den Schritt verhindern will, bestraft man die, denen man vorgibt helfen zu wollen.
 
wie schon gesagt. Wir schneiden uns ins eigene Fleisch....ich gehe zumindest davon aus das du einen guten Stundenlohn möchtest für deine Arbeit. Falls nicht, die meisten wollen das.

Ich würde sogar sagen: Alle. Entscheidend ist dabei aber vor allem, dass ich am Standort davon leben kann. Das wiederum hängt von der lokalen Verfügbarkeit von Waren ab. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen profitieren stark vom Handel, weil er ihnen Möglichkeiten zur Ernährung bietet. Den Arbeitern in Bangladesh, Sri Lanka etc. ginge es ohne Handel nicht besser, sondern schlechter. (Womit ich nicht sagen will, dass es ihnen heute gut geht.)

Ich bitte um Berichtigung falls ich da falsch liege, aber es gab bei weiten nicht so viel Billigzeugs, und das was es gab hatte durchschnittlich eine höhere Qualität, war daher auch hochpreisiger und für nicht so viele zu bezahlen.

Kann ich nicht beurteilen. Aber "Billigzeugs" gab es immer, wenn es möglich war, es herzustellen. Schon immer hat der Mensch versucht, seine Bedürfnisse mit möglichst geringem Geld- bzw. Arbeitseinsatz zu befriedigen. Wenn ich an die Geschichten meiner Großmutter denke, dann ist vor allem eines hängen geblieben: Zur Hochzeit hatte sie ein geliehenes Kleid, das ihr nicht richtig passte. Und auch die Herrenkleidung war meist schon über Jahrzehnte getragen und passte nicht richtig. In Summe eine große Flickschusterei. Nicht umsonst haben auch diese Menschen ihre Kleidung mit Freude später günstiger gekauft.

Die Gegen-Gegenbewegung ist weit größer. Durch das Netz ist der Schnäppchenwahn noch größer geworden.

Das Netz ermöglicht es mir, mich über die Preise an anderen Standorten zu informieren. Für die Konsumenten ist das gut. Für einige Anbieter auch, für andere nicht. Warum sollten die etablierten Anbieter vor Konkurrenz geschützt werden?

Der eine ist unten, der andere oben. Kommt der eine hoch, geht der andere runter.

Nicht zwangsläufig, in der Theorie sowieso nicht. In der Praxis von Fall zu Fall verschieden. Das hängt z.B. vom Zugang zu Bildung und zu den Märkten statt. Wenn die Märkte abgeschottet und die Bildungswege versperrt sind, dann ist der Aufstieg des einen oft der Abstieg des anderen.

Eine Harmonie, das alle auf gleicher Höhe schön nebeneinander leben/wirtschaften, klinkt toll! Wird es aber nie geben. Schade! Einige gierige Menschen, die es zweifelsohne überall auf der Welt gibt, reichen nun mal um das Gleichgewicht zu kippen. So war es, und so wird es immer sein. Schade II!

Gleichgewichte sind nicht dadurch gekennzeichnet, dass sie niemals kippen, sondern dadurch, dass sie sich nach einem Kippen wieder einpendeln.

Mir geht es persönlich eher um die Wahrnehmung der Menschen.
Ich habe ein Umfeld in dem es völlig normal ist das man (oder besser Frau^^) MegaShoppen geht bei H&M...
Erst letztens habe ich bei einer guten Freundin erwähnt, und die ist bestimmt nicht auf den Kopf gefallen, das H&M natürlich auch "Blut klebt"... Sie meinte dies wäre totaler Schwachsinn, schließlich handelt es sich ja um eine schwedische Marke, die achten auf Regeln...

Ja, die haben ein gutes Marketing. Bei mir heißt der Laden "von Kindern für Kinder". Wir kaufen dort nur sehr, sehr selten. ("Niemals" wäre gelogen!)

Sie war geschockt.... aber wie kann es sein das Menschen das nicht wissen?? :confused:
Es geht nicht darum die Menschen zu verurteilen die dort Konsumieren, sondern um die Unwissenheit...

Der Verbraucher ist in der Pflicht, sich zu informieren. Gerade durch das Internet sollte das doch sehr einfach geworden sein!

Grundsätzlich bin ich immer der Meinung das Konkurrenz immer gut ist. So zwingt man zur Weiterentwicklung und verhindert überhöhte Preise.
A-Bär um Produkte miteinander zu vergleichen, sollten sie auch unter gleichen Umständen hergestellt werden!

Der Sinn von Konkurrenz liegt aber gerade darin, dass neben eine etablierte Herstellungsmethode eine neue, andere gestellt wird, die zum Beispiel Kosten spart oder die Qualität steigert. Alles andere wäre ja protektionierter Stillstand.

Solange in Deutschland, und natürlich andere Länder, Waren eingeführt werden dürfen - die unter Umständen produziert worden sind die in Deutschland schlicht weg VERBOTEN sind - ist weder Wettbewerb noch Handlungsspielraum gegeben!
Es ist schlecht. Schlecht für uns die wir dann merken das wir nix mehr verdienen können wenn niemand mehr was bezahlen will :rolleyes:;)

Da gibt es aber bereits entsprechende Gesetze. Und der Trend geht dahin, dass diese verschärft werden. Das ganze wird aber immer abgewogen mit den Interessen der Menschen, an Produkte des Bedarfs zu einem vernünftigen Preis heranzukommen.

Und wenn wir zu den Äpfel kommen wollen, dürfen wir nicht eine ländlich gelegene ToGoPizza mit einer Großstadt Bestlagen Pizza vergleichen.
Vielleicht ist die 6€ Pizza besser, deshalb muss die 12€ Pizza aber ihr Geld nicht nicht wert sein ;)

Doch, gerade dieser Vergleich ist sinnvoll. Wenn von den 12 Euro Pizzapreis über 9 Euro in die Bestlagen-Miete fließen, ist die Pizza am Ende vielleicht sogar schlechter als die günstige. Weil der Geschmack ja nicht von der schönen Aussicht des Pizzabäckers auf die Londoner Innenstadt profitiert.
 
Ich zweifel halt nur an der Beschaffung, und an dem Problem das mittlerweile auch von den Gutverdiener "Billig" als normal angesehen wird, und normal schon als teuer. Teuer bekommt dann nicht selten den Luxusstempel aufgedrückt und wird als unnötig abgeklattscht....

Ich glaube nicht, dass auch Gutverdiener grundsätzlich alles "billig" kaufen. Sieht man doch schon an den Autos, Häusern, Uhren, Schreibgeräten etc. Textilien unterliegen allerdings 1. einer relativ stark schwankenden Mode (v.a. bei den Damen) und 2. dem Druck, vielseitig ausgestattet zu sein. Was wäre denn, wenn eine gut verdienende Person (z.B. ein Politiker) immer in demselben Anzug herumliefe? Dabei vielleicht sogar in der Zeitung abgebildet wird? Ich persönlich hätte damit kein Problem, die Presse würde es aber bestimmt ausschlachten.

In diesem Zusammenhang möchte ich mich einmal ganz offiziell darüber beschweren, dass es plötzlich diese schrecklichen, schmalen Krawatten gibt. Die wollen mich wohl zwingen, meinen kompletten Krawattenbestand durch schmale zu ersetzen - aber von wegen, ich bleibe bei den breiten.

Ätsch, Modeindustrie!
 
Sind wir jetzt eigentlich noch bei den Sonderausstattungen von Dolzer, oder ist das zuletzt genannte nur bei Kuhn so?
 
Nicht jeder kann als erster Off-Topic sein. :cool: Danach ist es dann auch nicht mehr so schlimm, solange es auf allgemeines Interesse stößt. :)
 
Vielleicht sollte man auf den Etiketten gewisser Hetsteller abschreckende reale Bilder draufsetzen, aber das funktionierte bei Raucher ja auch nicht wirklich :D

OK, also bei Kuhn und Dolzer müssen fortan als abschreckende Beispiele Bilder aufgestellt werden, auf denen arme Schneider zu sehen sind, die für kleines Geld durchgeknöpfbare Ärmelknopflöcher nähen müssen. Diese Bilder führen dann dazu, dass alle Kunden bei den Dingen ihres täglichen Bedarfs wieder auf höchste Qualität achten und nur noch Anzüge für über 1.000 Euro pro Stück kaufen, so dass wiederum unsere Löhne steigen und es uns allen besser geht.

Topic-Bezug wieder hergestellt? :)
 
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