Kleine Fragen, schnelle Antworten

Wieso denn per PN? Sowas sollte hier öffentlich diskutierbar sein. Außerdem bin ich gespannt auf die Kriterien für die Erkennung des sog. "qualitativen Mumpitz", z.B. bei Dressler.
 
Sagen wir es so, was das Thema Dressler betrifft: Ich halte nicht viel von geklebten Einlagen. Das als "qualitativen Mumpitz" zu bezeichnen ist vielleicht etwas unfair, widerspiegelt aber meine persönliche Meinung.

Habe mir vor Kurzem einen Dressler MTM Anzug machen lassen, auf welchen ich leider noch warten muss. Soweit ich mich erinnern kann, konnte man auswählen, ob man Einlagen geklebt möchte oder nicht, bin mir aber nichit mehr ganz sicher. Hab so viele Extras genommen...:rolleyes:
 
Ich habe zwei Dressler Sakkos, bei denen meiner Einschätzung nach nichts geklebt ist. Da dritte ist auf dem Weg zu mir und ich werde hier gerne berichten, sobald es da ist.

Ich glaube, dass man da differenzieren muss.
 
Und gerade bei dünnem Stoff ist eine Verklebung wohl gar nicht so unklug, um mehr Stabilität in der Brustpartie hineinzubekommen.
Halte ich für eine simple Ausrede, die es auch umgekehrt gibt, im Sinne von "das ist so ein schwerer Tweed, da kann man auch ruhig verkleben". :D ;)

Hier im Forum scheint man den Unterscheid fused vs. canvassed oft gleichzusetzen mit dem Unterschied Strellson/H. Boss/Hilfiger vs. Iasaia/RLBL/Pal Zileri etc.
Ich finde, durchaus zurecht. Die Verklebung ist eine industrielle Abkürzung, bei der ich keinen Vorteil für den Träger, aber viele Vorteile für Hersteller und Verkäufer entdecke.
 
Man sollte schon nicht unterschlagen, dass es auch bei den geklebten Waren Qualitätsunterschiede gibt.
Das stimmt schon, aber es ist immer ein industrieller Rationalisierungsprozess, den es nicht geben würde, wenn Kleben in Massenfertigung nicht billiger und schneller ginge als Nähen. Niemand hat dabei je an Vorteile für den Endkunden gedacht.
 
Das stimmt schon, aber es ist immer ein industrieller Rationalisierungsprozess, den es nicht geben würde, wenn Kleben in Massenfertigung nicht billiger und schneller ginge als Nähen. Niemand hat dabei je an Vorteile für den Endkunden gedacht.

Eine Kostensenkung ist immer ein Vorteil für den Endkunden, da er in einem Wettbewerbsumfeld am Ende auch in Form von niedrigen Preisen an ihn weitergegeben werden muss. Wenn die "Qualität" (bzw. bestimmte Produkteigenschaften) nicht darunter leidet, ist das eine ganz normale Entwicklung in einer Marktwirtschaft, von der am Ende vor allem der Verbraucher profitiert. Wie soll es denn bitte sonst möglich sein, dass sich sogar ein Mindestlohnempfänger (8,50 Euro pro h) für den Gegenwert von ca. 10 bis 20 Arbeitsstunden ein Sakko leisten kann?

Das Kundensegment, das auf pikierte Einlagen abfährt, ist sehr klein. Und wenn es das aus Asien nicht zum superbilligen Importpreis gäbe, würde das auch kaum noch nachgefragt werden. Tun wir doch bitte nicht so, als wäre es eine signifikante Gruppe, die überhaupt den Unterschied kennt.
 
Eine Kostensenkung ist immer ein Vorteil für den Endkunden, da er in einem Wettbewerbsumfeld am Ende auch in Form von niedrigen Preisen an ihn weitergegeben werden muss. Wenn die "Qualität" (bzw. bestimmte Produkteigenschaften) nicht darunter leidet, ist das eine ganz normale Entwicklung in einer Marktwirtschaft, von der am Ende vor allem der Verbraucher profitiert. Wie soll es denn bitte sonst möglich sein, dass sich sogar ein Mindestlohnempfänger (8,50 Euro pro h) für den Gegenwert von ca. 10 bis 20 Arbeitsstunden ein Sakko leisten kann?

Das Kundensegment, das auf pikierte Einlagen abfährt, ist sehr klein. Und wenn es das aus Asien nicht zum superbilligen Importpreis gäbe, würde das auch kaum noch nachgefragt werden. Tun wir doch bitte nicht so, als wäre es eine signifikante Gruppe, die überhaupt den Unterschied kennt.



Das entscheidende ist ja die berühmte Lohnminute

m Jahr 1960 entsprach ein feiner Zwirn dem Gegenwert von 67,5 Stunden Arbeit. 1991 waren es nur noch 20,5 Stunden und heute reichen für einen Herrenanzug schon 15 Stunden.

http://www.wirtschaftundschule.de/a...n-und-kaufkraft/die-kaufkraft-der-lohnminute/

Und das geklebte Jackett wird ja auch als "deutsches" Jackett bezeichnet. Weil es immer gleich sitzt. Das sieht zwar nicht so schön aus und ist nicht so komfortabel aber dafür sitzt es eben und ist glatt vorne.
Trotzdem ist mir piktiert wesentlich lieber
 
Oben