Kindererziehung

Vorweg: Ich (wir) habe mich bewußt gegen eigene Kinder entschieden und ich weiß, dass ich deshalb von der Mehrheit der Kindererziehenden als von vornherein inkompetent angesehen werde, zu diesem Thema überhaupt etwas zu äußern. Das wird mir immer wieder aus meinem näheren und weiterem Bekanntenkreis genau so nahegebracht; also: ich weiß, auf welches Terrain ich mich begebe, wenn ich äußere:

Für mich bleibt der eigentliche Grundsatz der Kindererziehung der gesunde Menschenverstand der Eltern. Seit Jahrtausenden werden Kinder geboren und mehr oder weniger "erzogen". Ein absolut natürlicher und selbstverständlicher Vorgang, der erst durch seine Verwissenschaftlichung eine Bedeutung und Verklärung erreicht hat, die Eltern vor das Problem stellt, wie sie es anpacken sollen.

Letztlich ist es beliebig, solange man die Vernunft walten lässt. In den letzten Jahrzehnten hat es immer wieder neue, jeweils als bahnbrechend angesehene, Ansätze, Theorien und Methoden und deren jeweilige Veröffentlichungen zum Thema (einzig wahre) Erziehungsmethode gegeben. Was gestern gut war, ist heute schlecht und morgen eventuell wieder rehabilitiert.

Wenn man den wissenschaftlichen Theorien glauben wollte, müßte es abgesehen von der Generation auf die gerade die aktuell propagierte, also beste, Methode angewandt wird ausschließlich verkorkste Kinder geben. Dem ist aber nicht so.

Sowohl aus autoritär erzogenen, als auch aus "68er-geprägten", als auch aus allein erzogenen oder aus was weiß ich mit was für Methoden erzogenen Kindern sind in aller Regel vernünftige, in die Gesellschaft integegrierte und verantwortungsvolle Erwachsene geworden. Abweichler gibt es überall und das mit Erziehungsmethoden zu begründen ist noch keinem wirklich gelungen.

Also, an alle Eltern: Macht es euch nicht so schwer. Lest von mir aus alle möglichen Bücher, aber glaubt nicht, dass eine Methode besser als die andere sei.
 
Werte Stilfreunde,

Als Vater von 3 Kindern wollte ich hier auch gerne meinen Senf dazugeben. Erstmal, wenn auch verspätet lieber Herr Gerads, Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs.

Also ich musste doch lernen, dass vieles was man sich vorher so ausmalt und vornimmt im Bezug auf die eigenen Kindern von der Realität "pulverisiert" wird nach dem Motto: 1. kommt es anders und 2. als man denkt. Aber Spass beiseite ich erziehe meine Kinder NICHT antiautoritär, sondern ich vermittle Grenzen und versuche die mir wichtigen Werte vorzuleben. Das vorleben halte ich für die einzige Möglichkeit, den so erfahren die Kinder aus erster Hand von Werten. Werte die mir wichtig sind, sind Respekt (nicht vom Alter, denn dass ist keine Leistung sondern der Lauf der Natur;-) vor den Menschen, der Natur und dem Leben. Gutes Benehmen versuche (natürlich gelingt es nicht immer, denn wir sind nur Menschen mit Fehlern und eigenheiten) zu vermitteln. Auch Ziele vermittle ich, denn ich VERLANGE von meinen Kindern das Abitur, egal was dafür nötig ist. Dafür fördere ich alle 3 nach Ihren Vorlieben und Begabungen.

Ich hoffe ich konnte einige, für Sie interessante Anregungen beisteuern.

Liebe Grüsse

Sandro
 
mir gefällt das "müssen " ganz und gar nicht, denn ich sehe da kein zusammenhang zwischen wohlergehen eines kindes und dem wunsch eines vaters. da fehlt mir die grundlegende logik in der argumentation
 
Autoritäre Erziehung, ich halte nichts vom antiautoritären Gedanken. Kinder müssen ihre Grenzen kennen. Das kann man auch erreichen, ohne jeden Tag auf die Kinder einzuprügeln, aber eine straffe Erziehung hat noch keinem geschadet.

Werte müssen unbedingt vermittelt werden. Gutes Benehmen, Heimatliebe, vernünftiges Auftreten. Wie der Nutzer Sandro71 schon schrieb, muß man dies selbstverständlich auch vorleben, sonst bringt alles auf die Kinder einreden nichts. Wichtig ist auch was sie z. B. im Fernsehen sehen oder wie sie sich sonst beschäftigen. Ich stelle z. B. einem 3jährigen Kind noch keinen Fernseher in das Zimmer. Auch später soll es lieber rausgehen und Sport treiben, anstatt vor der Playstation langsam fett zu werden.

Gespräche mit den Kindern sind unheimlich wichtig. Nicht nur Albernheiten, sondern vernünftige Diskussionen über alles was gerade aktuell ist. Dem Kind muß dies und das erklärt werden, dafür ist es Kind. Ihm muß die Schönheit mancher Dinge nahe gebracht werden, sei es die Natur in Form eines plätschernden Waldbaches oder Musik z. B. in Form von Vivaldis 4 Jahreszeiten.

Vieles kennen die, entschuldigt, Rotzgören von heute garnicht mehr, weil die Eltern schon versagt haben, in dem sie es ihnen nie zugänglich machten.

In diesem Sinne, auf die gute, alte, konservative Erziehung. :)
 
Autoritäre Erziehung, ich halte nichts vom antiautoritären Gedanken. Kinder müssen ihre Grenzen kennen. Das kann man auch erreichen, ohne jeden Tag auf die Kinder einzuprügeln, aber eine straffe Erziehung hat noch keinem geschadet.


In diesem Sinne, auf die gute, alte, konservative Erziehung. :)

wenn ich mir so unsere Geschichte im ersten Teil der vorigen Jahrhunderts ansehe, habe ich so meine Zweifel, was die Wertevermittlung durch autoritäre Erziehung betrifft. Entweder es waren wohl ein paar falsche Werte dabei oder das mit Vermitteln hat nicht so recht geklappt.

Grüße,
Frank
 
wenn ich mir so unsere Geschichte im ersten Teil der vorigen Jahrhunderts ansehe, habe ich so meine Zweifel, was die Wertevermittlung durch autoritäre Erziehung betrifft. Entweder es waren wohl ein paar falsche Werte dabei oder das mit Vermitteln hat nicht so recht geklappt.

Grüße,
Frank

Auf welche Teile Sie da anspielen ist mir schon bewußt, jedoch gab es die von mir beschriebene Variante auch noch weitaus später. Ob das in den 50ern oder den 70ern war, auch später hielten es noch viele hoch und trotzdem ist aus niemandem dieser Menschen ein gemeingefährliches Ungeheuer geworden. ;)
 
wenn ich mir so unsere Geschichte im ersten Teil der vorigen Jahrhunderts ansehe, habe ich so meine Zweifel, was die Wertevermittlung durch autoritäre Erziehung betrifft. Entweder es waren wohl ein paar falsche Werte dabei oder das mit Vermitteln hat nicht so recht geklappt.

Grüße,
Frank

Der Begriff der autoritären Erziehung ist irgendwie immer negativ und mit Gewalt, Machtausübung etc. behaftet. Antiautoritär ist in. Allerdings ist es halt auch so schön einfach. Ich halte es für sehr wichtig Werte zu vermitteln, aber altersgerecht und das ganze geht auch ohne Gewalt. Wir erziehen unseren Sohn auch eher konservativ. Aber auch mit viel Freiheiten und mit der Möglichkeit sich selbst zu entwickeln. Sein Weg soll nicht vorbestimmt sein. Ich hatte selber eine sehr harte, strenge Erziehung, sowohl von den Eltern als auch der Schule. Aus mir ist (hoffentlich) kein schlechter Mensch geworden, aber ich möchte es anders machen. Vieles was LakiMaki schrieb könnte ich aber auch unterschreiben.

lg Algy
 
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