Kamakura - Oxford Hemden

Ich hatte übrigens gestern das erste mal mein Tokio Slim an und werde wohl auch nachtaillieren lassen. Trotz Abnähern ist der Rücken von der Brust abwärts sehr großzügig geschnitten und ich könnte darunter einen Fallschirm verstecken. So viel zum Thema "teuflisch eng" - ich würde normale Suitsupplys als körpernäher einschätzen, von Italienern wie Finamore oder Salvatore Piccolo gar nicht zu reden.
 
Hätte ich genauso zwar in "Kurze Frage, ..." posten können, aber hab auch noch ne generelle Anmerkung.
Kann mir jemand den Unterschied zwischen diesen beiden camisas erklären?

http://shop.kamakurashirts.com/goods_en_usd_745.html

http://shop.kamakurashirts.com/goods_en_usd_936.html

Bis auf die "Yarn Count" scheinen die mir recht identisch zu sein? Heißt eine höhere Zahl hier, dass der Stoff dichter/dicker ist oder was?

Zu der besagten Anmerkung. Ich habe ja nun schon so einige Kamakura-Hemden und alle in der "Größe" NY Slim Fit, 15 1/2 - 35 1/2. Mit dem Schnitt bin ich sehr zufrieden, allerdings scheint es mir Unterschiede zu geben: die Hemden aus Oxford-Stoff scheinen um die Brust ca. 2 cm weiter zu sein als meine weiteren (aus z. B. Pinpoint Oxford, Broadcloth, oder Baumwolle-Seide-Mischung). Der Eindruck bestätigte sich mir, als ich ein Oxford- und ein anderes Hemd übereinanderlegte.
Hat jemand anders ebenfalls solche Erfahrungen gemacht? Oder liegt das am Stoff, dass der nach mehreren Wäschen unterschiedlich eingeht?
Könnte natürlich genauso gut den Support fragen... aber bis ich meine krummen Gedanken auf Englisch verständlich ausgedrückt habe... :D
 
Je höher die Zahl, desto feiner sollte das Garn sein, Supima ist ein Markenname.

Zum Schnitt:

Dieses New York Slim hat eine Rückenfalte statt Abnähern:

http://shop.kamakurashirts.com/goods_en_usd_994.html

This shirt will have a center box pleat instead of back darts. The chest measurement will be approx. 1” (2 cm) larger than the standard Slim Fit. This shirt also has an improved collar roll.


Vergleiche mal bei Deinen, ob daher der Unterschied kommt.
 
Ich hatte übrigens gestern das erste mal mein Tokio Slim an und werde wohl auch nachtaillieren lassen. Trotz Abnähern ist der Rücken von der Brust abwärts sehr großzügig geschnitten und ich könnte darunter einen Fallschirm verstecken. So viel zum Thema "teuflisch eng" - ich würde normale Suitsupplys als körpernäher einschätzen, von Italienern wie Finamore oder Salvatore Piccolo gar nicht zu reden.

Echt wahr? Im Vergleich zum Suitsupply Extra Slim würde ich sagen, da ist kein Unterschied festzustellen. Ich finde das schon recht körpernah, aber kommt wohl auch darauf an, wer im Hemd steckt. ;)
 
Bevor ich's vergesse, wollte ich - weil der OCBD-Faden wieder hochkam - mal was über meinen Besuch bei Kamakura in der Madison Avenue in NY Ende März erzählen.

Nachdem der OP dieses Threads als Nick Don Draper verwendet, sei zunächst mal auf das Wichtigste ;) hingewiesen: Kamakura ist fast genau gegenüber der (theoretischen) 405 Madison Avenue, dem fiktiven Sitz von Sterling Cooper. Ein ziemlich kleiner Laden, ich war obwohl um die Mittagszeit, der einzige Kunde, erst ganz am Schluss als ich zahlte kam wieder jemand rein. Dafür zwei japanische Verkäufer, die sich in Freundlichkeit und geradezu Unterwürfigkeit überboten, und schon fast unangenehm uninteressiert schienen, etwas zu verkaufen (Vorschläge, was einem noch gefallen könnte o.ä. haben sie nicht gemacht). Die Auswahl scheint mir im Verhältnis zum Webshop enttäuschend klein, es gibt für jeden Schnitt in jeder Kragenweite vielleicht gut 30 Hemden zur Auswahl, unter den Fächern ist dann noch ein kleines Reservelager von max. 10 Hemden.

Ich habe als erstes gesagt, dass ich gerne wissen würde, welchen Schnitt ich brauche, die messen dafür Kragenweite (die hab' ich ihm gesagt, hat er aber auch nachgemessen) und Armlänge (nicht mehr sicher, ob über die Schulter oder ab der Passe). Fazit war Tokio kann ich vergessen, Arme viel zu kurz (erstaunt mich, da ich mit Normarmläge zwar gut klar komme, aber eher auf der kürzeren Seite bin als auf der längeren), also New York Fit. Ein 17,5/44 in New York Fit probiert, im Rumpf viel zu weit (erstaunt mich ebenfalls, da ich am aktuellen Schlimm Fit Trend nie schmal genug bin), habe noch Hemden mit ähnlicher Weite von prä-2004. Also wäre New York Slim Fit die Wahl, das gibt's aber nur bis Kragenweite 16 oder 16,5, scheidet also aus. Dann wird mir ein 17/43 er Hemd gereicht, das am Rumpf interessanterweise die entscheidenden cm enger ist (erstaunt mich ebenfalls, da bei den meisten hiesigen Konfektionären ja 43/44 ein Doppel mit gleichen Rumpfmaßen ist) und am Kragen grade noch so geht, verbunden mit dem Hinweis, dass das Probierhemd vorgewaschen ist, das also die "post shrinkage" Kragenweite sein sollte. Leider gibt's in der Größe nur den Button Down oder den Standardkragen, einen leichten Spread. Den sehr schönen Cutaway gibt's nur bei Slim Fit.

Nach etwas überlegen entscheide ich mich für ein pinkes OCBD und zwei hellblaue Hemden (Herringbone Twill und sowas Dobby-artiges) mit Standardkragen und Sportmanschetten (wollte eigentlich auch eins mit Doppelmanschette, da gab's aber nur plain white und plain sky blue). Eine Krawatte und ein Einstecktuch wollten auch noch mit. Preise sind die gleichen wie Online, Sales Tax kommt natürlich dazu. (Eines der Hemden war lustigerweise in Yen ausgezeichnet und komplett mit japanischen Etiketten versehen ...)

Die Dinger sind jetzt getragen und haben die ersten zwei Wäschen hinter sich, mein Qualitätseindruck: Schöne Stoffe, schöne unfixierte Verarbeitung von Krägen und Manschetten. Die sind vielleicht marginal eingegangen, die eigentlich zu kleine Kragenweite passt. Der Button Down rollt schön, aber der Standardkragen ist für mich zu kurz/schmal. Gerade mit Krawattenknoten heben sich die Kragenspitzen gerne vom Brustbereich ab, die sollten für mich mindestens 0,5 cm breiter sein, wer ganz dünne, schmale Krawatten trägt hat damit vielleicht kein Problem, aber das stört mich. Daneben fällt auf, dass die Verarbeitung zwar sehr gut ist, viele nette Details aber fehlen, z.B. keine Zwickel oder Split Yoke. Das wäre mir egal, was mich aber stört ist, dass keine Ersatzknöpfe mitkommen und die Kragenstäbchen ganz miese Plastikdinger sind, die auch noch so schmal sind, dass man sie kaum mit den Kragenstäbchen anderer Hersteller substituieren kann (habe zwar noch schmale Metallkragenstäbchen aus alten van Laack Hemden, die sind in meinem Fall aber alle zu lang) ...

Das Fazit: OCBD würde ich da auf jeden Fall wieder kaufen, für Freunde von Workwear sicher nicht grob genug, aber echt tolle Teile. Bei den anderen Hemden bin ich nicht so restlos überzeugt. PLV ist gut, aber bei den Krägen müsste noch was getan werden und ein bisschen mehr Liebe zum Detail wäre auch schön, die paar EUR Mehraufwand würden aus einem preiswerten Brot-und-Butter-Hemd ein richtig tolles Hemd machen, das dann auch diese paar EUR mehr kosten darf.
 
Also das mit den OCBD kann ich unterschreiben. Ich finde sie exzellent und als Student ist der Preis für die Qualität unschlagbar. Ich mag es, dass der New York Slim Fit den ich trage nicht wirklich slim ist und dennoch nicht wie ein Zelt wirkt. Das liegt sicher daran, dass ich genau zwischen zwei Größen liege und wegen besserer Schulter- und Kragen weite die größere trage.
Neben etlichen OCBD habe ich noch ein Cutaway (Oxford Stoff) wo mir der Kragen sehr gefällt. Die Kragenstäbchen sind aber wirklich nicht das Wahre.

Aber die OCBD sind nur zu empfehlen. Kommen meiner Meinung nach zur Zeit dem Ivy Style am nächsten und auch die Verarbeitung stimmt.
 
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