Immer Anzug, oder auch mal Kombination?

also ich arbeite in einer große Kommerzbank, und hier trägt selbst im Fachbereich bestenfalls jeder dritte einen Anzug. Vor 10 Jahren war das noch anders. Nach Forenmaßsstäben ist von den 1500 Leuten hier ohnehin höchstens ein halbes Prozent gut angezogen :)

Das wundert mich ja auch kaum. Wenn man Anzug tragen muß statt will und sich in unbequemes Polyester Futter und billige, unbequeme Hemden zwängen muss, sich mit der 20,-- Krawatte jeden morgen gfrettet weil der Windsor nicht halten will, dann kann das ja kein Spaß sein.
 
Naja, lieber XXX, Bildung läßt sich durchaus auch im T-Shirt vermitteln. Da sehe ich eigentlich kein so großes Problem, nur wenn schon "von oben" darauf gedrängt wird, ordentliche Kelidung um des lieben Schulfriedens-Willen zu unterlaßen, dann ist das ein anderes Kaliber. Ich war selbst Schüler in einer Zeit, in der die Lehrer von selbst auf einen zukamen und das "Du" anboten. Gut, hat auch geklappt, weil man von Haus aus noch ein paar Manieren mitbekommen hat. Das ist heute sicher anders und ich beneide Dich kein bischen um Deinen Beruf. Wir können mit guter Kleidung ganz sicher nichts verändern, sondern (leider) nur ein kleines bischen Schönheit in die Welt tragen, uns selbst daran erfreuen und mehr leider nicht.
 
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Naja, lieber XXX, Bildung läßt sich durchaus auch im T-Shirt vermitteln.
Bildung im heute angesagten ökonomischen Effizienzsinne sicherlich (Kopf auf, wirtschaftlich bedeutsames und nutzbares Wissen rein, Kopf zu, das kann man auch zukünftig einfach an unbekleidete Roboter auslagern, dann braucht man nicht mal mehr ein T-Shirt :)), Kultur in der persönlichen Anwendung aber wohl kaum und darin sehe ich einen Hauptzweck von Schule neben der Vermittlung genereller Lernfähigkeiten, dass sie auch Anstöße für kulturelle Interessen gibt. Man kann sicher trefflich darüber diskutieren, ob man dazu überhaupt sartoriale Kleidung braucht, aber sie könnte, wenn sie zum Träger kongruent wirkt, definitiv zur Unterstützung der Bildungsvermittlung in diesem erweiterten Kontext beitragen.
 
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Ich bin zu lange aus der Schule um da letztendlich Relevantes beitragen zu können aber wenn ich manchmal sehe, was da so vor Schulen "rumhängt" kommt mir immer der Satz mit "Feldern und Samen" in den Sinn: Saat ausbringen lohnt nur auf fruchtbarem Boden und der ist zum größten Teil wohl leider nicht vorhanden. Also......vertane Liebesmüh?
Vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch und laße mich gern eines Besseren belehren.
 
Nurmal eine Frage zwischendurch: Wer arbeitet denn eigentlich in Firmen oder Positionen, in denen zwingend das Anzugtragen gefordert/"befohlen" ist? Kann es nicht vielmehr so sein, daß das freiwillig geschieht oder irre ich da vollkommen?
Neben einem verordneten Dresscode gibt es ja noch implizite Varianten, in denen es einfach die Peer Group tut oder wo es besser für einen ist, wenn man sich als ambitioniert markiert. Auch wenn das nicht im Arbeitsvertrag steht, ist es dann eine Art Zwang.

Für mich ist es völlig freiwillig, auch wenn es mir unbestritten Vorteile im Berufsalltag bringt, gut gekleidet zu sein. Es gibt vereinzelte Kollegen in meiner Abteilung, die Anzug tragen (typischerweise mit verlorener Krawatte und mülliger Grundqualität) und je näher ich gebäudegeographisch der Konzernzentrale komme, desto selbstverständlicher werden auch ordentliche sartoriale Outfits.

Anzug trage ich ganz selten, da weder Beruf noch Freizeit dies von mir fordern.
Das ist aber inkonsequent, weil die Tatsache, dass Du von außen nicht aufgefordert wirst, einen Anzug zu tragen, Dich davon dann auch nicht abhalten muss. Selbst wenn einem die klassischen förmlichen Varianten zu distanzierend oder zu langweilig wirken, bleibt ja noch die weite Welt der Casual Suits, die es ja für die meisten Alltagssituationen in verschiedenen Abstufungen und Ausprägungen gibt.
 
Eine Überlegung meinerseits ist dazu auch, daß Kombinationen (zumindest mir) vermitteln: ah, da hat sich wer was gedacht und Anzüge, vor allem die P&C slimfit Partie, mir oft sagen "der muß Anzug tragen".
 
Ich bin zu lange aus der Schule um da letztendlich Relevantes beitragen zu können aber wenn ich manchmal sehe, was da so vor Schulen "rumhängt" kommt mir immer der Satz mit "Feldern und Samen" in den Sinn: Saat ausbringen lohnt nur auf fruchtbarem Boden und der ist zum größten Teil wohl leider nicht vorhanden. Also......vertane Liebesmüh?
Vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch und laße mich gern eines Besseren belehren.
Die Jugend ist eine prägende Lebenszeit, in der man gegenüber vielen Einflüssen offen ist, auch wenn es nicht alle erreicht und eventuell auch Zeit braucht, bis es hintergründig einsickert. Wenn man schon am Anfang kapituliert und dieses Feld nur den Barbaren überlässt, darf man sich halt auch nicht wundern, dass dann nur Barbaren am Ende herauskommen. Das gilt für kulturelle Errungenschaften genauso wie für soziale Werte.
 
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