Wissenschaftlich betrachtet ist Homöopathie blanker Unsinn, die Wirkung altgermanischer Runensprüche dürfte ähnlich hoch sein. Nicht nur gibt es keinen empirischen Beleg für die Vorstellung, dass geringe Dosen einer Substanz invers wirken, die potenzierte Verdünnung der Stoffe bedeutet nichts anderes, als dass in den meisten Homöopathika keine messbare Quantität des Wirkstoffes mehr vorhanden ist, dafür eine ungleich größere Menge von Verunreinigungen. Eine vorgeblich Wirksamkeit ist dann nur noch mit esoterischen Theorien erklärbar - warum dann allerdings nicht jeder Stoff in unserer Alltagsumgebung, der in nur molekularen Mengen vorhanden ist, keine Wirkung ausübt bleibt rätselhaft.
Der Erfolg der Homöopathie liegt nicht in irgendeiner medizinischen Wirkung jenseits des nachgewiesenen Placebo-Effektes begründet, sondern darin, dass sie Ausdruck des Unbehagens an und scheinbare Alternative zu der Apparate- und Schulmedizin, der "bösen" Pharamindustrie (sie ist nicht böse, sondern lediglich nach den Regeln des Kapitalismus organisiert, was natürlich durchaus negative Konsequenzen hat) und unserem ganzen undurchsichtigen Gesundheitssystem ist. Klare Regeln, für jedes Aua das richtige Kügelchen, bezahlbar - das ist eine Pharma-Utopie, der sich viele Menschen nicht entziehen können. Die wenigsten können übrigens erklären, was genau für Thesen hinter der Homöopathie stehen und diese lässt die Öffentlichkeit ja auch gerne im nebulösen Glauben, es handele sich um "irgendwie" sanfte Naturmedizin.
Ich bin im Übrigen großer Anhänger "alternativer" Heilmethoden solange diese mit simplen Naturgesetzen in Einklang stehen und empirisch fundiert sind.