Herrenschneider in Deutschland

Öhm also wir ( bzw das was ich meinte ) reden hier von einem Maßschneider der eine Werkstatt hat in der !er! Maß nimmt und dann !dort! den Anzug fertigt....also ein Kleinstunternehmen ;)
Wieso muß das ein Kleinstunternehmen sein? Ein (oder zwei, drei, vier...) angestellte Maßschneider können doch in einem etwas breiter aufgestellten Unternehmen auf die gleiche Art die gleiche Arbeit tun. Das hat ja nichts mit industrieller Fabrikation zu tun.

Wie soll denn ein einzelner Handwerker ein Marketing stemmen können, dass neue Kundenkreise erschließt? Oder repräsentative Räume finanzieren können?
Ein weiterer Nachteil von Kleinstläden ist, dass sich da kaum jemand herein traut, um nur mal zu gucken. Aber gerade neugierige Passanten (die dem reinen Handwerker ja die Zeit stehlen würden) sind in 5 Jahren vielleicht der Neue Kundenstamm.

Klar, es wird immer Kleinstunternehmen geben, die Ihre Nische finden. Zum Aufrechterhalten des Handwerks wird es aber auf lange Sicht kaum reichen.
Warum gibt es eigentlich keinen wahrnehmbaren Verband der Maßschneider in Deutschland, der sich um Image, Qualitätssicherung u.ä. kümmert. Die meisten potentiellen Neukunden sind nicht mit Maßkleidung aufgewachsen und brauchen ein wenig Führung und eine Vertrauensinstanz, um den Gegenwert eines Gebrauchtwagens in einen Anzug zu investieren.
Nicht der Kunde muss sich seinen Dienstleister suchen, sondern der Dienstleister den Kunden.

Gehen wir mal kurz davon aus, ich würde heute im Lotto gewinnen und mir 3-4 Maßanzüge zulegen wollen. Ich würde zwangsläufig zur €uro-Liste der "25 besten Maßschneider" greifen und mir dort den irgendwie am jugendlichsten anmutenden aussuchen, um dort arbeiten zu lassen. Weil Maßschneider (und ihr individuelles Profil) ausserhalb der sowieso maßgekleideten Gesellschaft kaum wahrnehmbar sind.

Gruß
braces
 
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was heißt bei dir "besten"??
die teuersten? die die am meisten verkaufen? die im Internet gut gehandelt werden? der dir empfohlen wird?
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Guten Tag,

er schrieb nicht für sich die besten, sondern laut der Rangliste der Zeitschrift €uro, siehe hier. Interessant dabei, in der Zeitschrift stand etwas von 800 Herrenschneider in ganz Deutschland. (Stand 2009)
 
das wird ein Preisliches Problem sein, bzw eines der nötigen Auslastung...

je größer das Unternehmen, desto mehr Stückzahlen müssen sie bringen....ist ja logisch soweit...

Aber nicht mehr Stückzahl in Form von mehr Anzügen. Wenn Anzüge nur 20% des Umsatzes ausmachen, dann kann das Geschäft halt 5x so groß sein, wie bei einem reinen Schneideratelier.


wenn wir jetzt von einem handgefertigten Teil reden, welches mit den qualitativ höchstmöglichen Zutaten gefertigt wird,
sprechen wir hier von 2.000 - 5.000€ ! (edit: ohne Zwischenhändler/Einzelhandel wird es wohl auch etwas günstiger gehen!!)
Da wird es prinzipiell schwierig seinen eigenen Namen zu verkaufen. ;)

Marken und Namen werden gemacht. Man muss es halt tun. Andere (meist im Ausland) tun es doch auch.

ich rede/schreibe^^ wirklich von dem individuellen Schneider der das Teil mit seinen eigenen Händen fertigt.....
Ich auch. Wie der Anzug entsteht ist doch am Ende nur eine Preisfrage. Wie er verkauft wird ist wichtig, und da sehe ich beim klassischen Schneider viel verschenktes Potential.
 
Ich habe gerade versucht, die Homepage oder wenigstens eine Emailadresse der Berliner Maßschneiderinnung zu ergooglen. Es war mir nicht möglich. Mitgliederliste? Habe ich auch nicht gefunden. Es scheint in Berlin keinen Mangel an Kunden zu geben :rolleyes:

Gruß
braces

Ps.: Es war rein informativ für mich, ich bin durch einen anderen Thread darauf gekommen. Per Telefon werde ich deswegen keinen belästigen.
 
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