Gute Kleidung nur Mittel zum Zweck?

Meines Erachtens müssen Kleidung und Persönlichkeit des Trägers auch immer kongruent sein und ich behaupte einfach mal, dass man es schnell merkt, wenn sich jemand (ver)kleidet, nur um Eindruck zu schinden oder einen bestimmten Zweck zu erreichen. Man sieht halt schnell, ob sich jemand in seinem Outfit komfortabel fühlt.

Musterbeispiel ist der Gymnasiast, der sich in seinen Konfirmationsanzug zwängt und sich dann bei Porsche ne Kiste zur Probefahrt ausleihen will. Ein erfahrener Verkäufer erkennt das nach 2 Sekunden. Im Umkehrschluss "erkennt" er allerdings auch den salopp bis nachlässig gekleideten Kunden, der sich in feinem Zwirn einfach nicht wohlfühlt oder diesen in seiner Freizeit nicht tragen will, sich aber locker die Kiste leisten kann.
 
Meines Erachtens müssen Kleidung und Persönlichkeit des Trägers auch immer kongruent sein und ich behaupte einfach mal, dass man es schnell merkt, wenn sich jemand (ver)kleidet, nur um Eindruck zu schinden oder einen bestimmten Zweck zu erreichen. Man sieht halt schnell, ob sich jemand in seinem Outfit komfortabel fühlt.

Musterbeispiel ist der Gymnasiast, der sich in seinen Konfirmationsanzug zwängt und sich dann bei Porsche ne Kiste zur Probefahrt ausleihen will. Ein erfahrener Verkäufer erkennt das nach 2 Sekunden. Im Umkehrschluss "erkennt" er allerdings auch den salopp bis nachlässig gekleideten Kunden, der sich in feinem Zwirn einfach nicht wohlfühlt oder diesen in seiner Freizeit nicht tragen will, sich aber locker die Kiste leisten kann.

Vollkommen d'accord! Solche Beobachtungen mache ich auch immer wieder. Man merkt sofort, ob sich jemand in seiner Kleidung wohlfühlt oder nicht. Wer einen Anzug/outfit ungern trägt, wirkt immer linkisch. Von teilweisen mehr als seltsamen Zusammenstellungen von Stoffart Anzug/Hemd/Krawatte etc. mal abgesehen.

Liebe Grüße
Heinz
 
Klar, fängt schon beim Shoppen an, von Verkäufern die kleidungsmäßig ohnehin schon aussehen wie 'ne Schüppe Würmer nehme ich Abstand.

Bei mir selbst hab ich gemerkt (nach Umfragen ohne sozio-wissenschaftlichen Ansatz :D ) dass ich je "konservativer" ich gekleidet bin, auch 3-5 Jahre älter "wirke". Hat manchmal auch Vorteile, die ich "ausnutze".
 
Da ich von Mo-Fr. vor Erwachsenen stehe und versuche, Ihnen etwas beizubringen, was ihnen im Leben weiterhilft, ziehe ich mich dementsprechend auch an. Im Privatbereich würde ich das eine oder andere hinzufügen/weglassen - je nachdem... Ich "verkleide" mich allerdings nicht.

Was machst Du denn beruflich, ich sehe zwischen uns Parallelen.
 
Vor acht Wochen erst hat der Geschäftsführer eines unserer Mandanten einer (durchaus renommierten) Rechtsanwaltskanzlei das Mandat entzogen, weil die Mitarbeiter in Alltagskleidung auftraten (war mir bei einem Treffen auch aufgefallen). Deren Chef hat die Beendigung der Zusammenarbeit nicht verstanden, den wahren Grund wußte er ja auch nicht.
Überflüssig zu erwähnen, daß der Geschäftsführer es weder selbst noch bei seinen Mitarbeitern mit der Berufskleidung so genau nimmt. Schon recht seltsam!

Ich gehe auch davon aus, dass meine Mandanten von mir erwarten, gut und damit seriös gekleidet aufzutreten. Wenn ich das schon dem Mandanten gegenüber nicht schaffe, liegt für ihn die Vermutung nahe, dass ich das auch gegenüber dem Gegner nicht tue.
Außerdem zeigt es (natürlich nur neben anderen Umständen), dass man sich Gedanken über seine Wirkung macht und Sache und Mandant ernst nimmt. Das ist auch Ausdruck des Respekts vor dem anderen.

Unter "Alltagskleidung" in diesem Zusammenhang verstehe ich jetzt eher das Etikett "casual". Und nicht nur bei renommierten Kollegen würde ich als Mandant auch Professionalität im Auftreten, nicht nur in der Bearbeitung erwarten.

Nachlässigkeit ist das Gegenteil von Sorgfalt. Und nachlässige Kleidung vermittelt halt den Gesamteindruck, es insgesamt eher lässig zu nehmen. Lässigkeit gehört bei manchen Branchen zwar zum Bild, in meiner und einigen anderen jedenfalls nicht.

Das hat allerdings nichts damit zu tun, etwas vorzugeben, was man nicht ist.

Gute Kleidung ist daher eigentlich nicht Mittel zum Zweck, sondern lediglich Unterstützung.
 
In diesem Zusammenhang muss ich immer an einen Werbespot aus der Bankenbranche denken. Ein Bankenvorstand fuhr mit seinem Luxusauto durch FFM und as dabei Erdnüsse. Dann stellte er folgende Frage: Wenn Ihr Bankberater wirklich soviel Ahnung hat von Investment, warum muss er dann noch arbeiten?

Diese Weisheit hat mich seitdem begleitet. Ich schaue mir genau an, ob mein Gegenüber ein ein klares Bild von sich abgibt. Erzählt er mir was von Qualität, die ihren Preis hätte und ähnlicher Floskeln und steht er mir dabei im Eterna Hemd mit C&A Anzug gegenüber, weiss ich, dass seine Worte nur leere Hülsen sind. Das stellt keinerlei Wertung seiner Person dar, nur lässt es Rückschlüsse auf seine Arbeit zu.

Und ja, ich setze gewisse Kleidungsstücke durchaus bewusst und gezielt ein.

Liebe Grüsse

Sandro
 
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