Gastgeschenke - wie haltet Ihr dies ?

Möfter

Active Member
Eine Frage die ich immer wieder mit meiner Frau diskutiere.:

Zur Geschichte:

Wir laden recht häufig zum Essen ein. (sowohl Freunde wie auch Geschäftspartner) und werden auch häufig eingeladen. Wie Ihr Euch vorstellen könnt, kommen hier leicht und locker mehrere 100 Euro an Lebensmitteln und Getränken für den Gastgeber zusammen.

Ich gebe das gerne aus, da wir an solchen Abenden auch die entsprechenden Genießer zu Gast haben, die das gebotene auch zu würdigen wissen und wir beide haben auch viel Spass daran

Als Gastgeber freue ich mich natürlich darüber, wenn sich jemand um ein Gastgeschenk ein wenig Gedanken macht, aber die Wertigkeit des Geschenkes ist mir eigentlich egal. Im Zweifelsfall wenn man unsere privaten Vorlieben nicht kennt, einen schönen Blumenstrauss für die Dame des Hauses und eine vernüftige Flasche Wein.

Nun haben wir Freude, die es immer wieder "übertreiben". Da kommt dann schon mal ein Wert von € 100,00 raus. Was mich hieran freut, das sich Gedanken gemacht werden und dies auch immer Geschenke sind über die wir uns richtig freuen, der Wert erschreckt mich dann allerdings.

Nun meine eigentliche Frage.

Ich denke, als Gastgeschenk sollte man in etwa den Wert ausgeben, was das gebotene Mahl an Wert darstellt. Dies birgt natürlich die Gefahr das es sich irgendwann ins "unermessliche" steigert.

Wie handhabt Ihr das ?
 
Für die Dame des Hauses ein kleiner Blumenstrauß, für den Gastgeber eine Flasche Wein oder - falls er auch Pfeifenraucher ist - ein schöner Tabak (von dem ich weiss, dass er ihn gern mag!).

Alles andere halte ich für unangebracht, es soll doch letztlich nur eine kleine Würdigung einer Einladung sein, danach revanchiert man sich ja doch meistens mit einer Einladung. Aber es gibt natürlich immer mal Menschen, denen das Quentchen Fingerspitzengefühl abgeht, das es braucht.

LG
Heinz
 
Ich denke, als Gastgeschenk sollte man in etwa den Wert ausgeben, was das gebotene Mahl an Wert darstellt. Dies birgt natürlich die Gefahr das es sich irgendwann ins "unermessliche" steigert.

Das widerspricht m.E. dem Grundgedanken einer solchen Abendeinladung, die ich an Freunde (!) ausspreche.

Wenn ich Freunde einlade, dann möchte ich einen netten Abend mit ihnen verbringen und Spaß haben. Mit der Einladung drücke ich aus, dass ich mich mit ihnen verbunden fühle und gerne mit ihnen Zeit verlebe. Für einen solchen Sympathieausdruck, der mir ja auch selbst Positives bringt, erwarte ich keine Gegenleistung.

Freundschaft sollte zwar auf dem Konzept von Gegenseitigkeit beruhen, aber nicht in materieller Hinsicht.

"Normalerweise" gesellt man sich von gleich zu gleich, aber es können auch unter Freunden "soziale" Unterschiede existieren. Ich darf doch nicht erwarten, dass sich jemand über seine finanziellen Möglichkeiten bei mir für die Einladung revanchiert, oder? Im Umkehrschluss möchte ich — übertrieben formuliert — auch nicht mein Monatsgehalt investieren, um dem Gastgeber zu danken. Die einzige verbleibende Möglichkeit, dies zu umgehen, besteht darin, als Gastgeber das Gebotene dem Erwarteten anzupassen. Wäre das Ausdruck richtiger Freundschaft? Ich finde nicht.

Wohlgemerkt, ich spreche hier von Abendeinladungen an Freunde, mit Geschäftspartnern mag es sich anders verhalten.
 
Als Gastgeber freue ich mich natürlich darüber, wenn sich jemand um ein Gastgeschenk ein wenig Gedanken macht, aber die Wertigkeit des Geschenkes ist mir eigentlich egal.

So sehe ich es auch. Das Gastgeschenk soll die Wertschätzung gegenüber den Gastgebern und der Einladung ausdrücken, nicht irgendwelche Kosten in Summe gegenrechnen. Als Gastgeber fühle ich mich bei kostspieligen Mitbringseln schon eher unwohl, da mir die Anwesenheit netter Gäste 100% ausreicht. Blumen, Wein (jaja, kann teuer werden...), ein besonderer Kaffee oder je nach Gastgeber sehr persönlich gewählte Kleinigkeiten halte ich für angemessen.

Viele Grüße
 
Muß es überhaupt ein Gasgeschenk geben? Wenn meine Freunde um mich sind und alle haben an dem Abend Spaß ist das Geschenk genug. Wie halten das denn die Italiener oder Franzosen, bei denen, so glaube ich, die Kultur des gemeinsamen essens viel häufiger zelebriert wird? Wird dort auch jedesmal eine Gastgeschenk mitgebracht?

Gruß Change
 
Lieber persönlich als teuer - so halte ich das möglichst. Wobei teuer manchmal einfacher wäre.

Als Gastgeberin freue ich mich immer sehr, wenn meine Gäste sich Gedanken über meine Vorlieben (oder die meines Mannes) gemacht haben. Besonders nette Gastgeschenke die wir dieses Jahr bekommen haben waren z.B.:

- eine Strauchrose die vom Großonkel des Schenkenden gezüchtet worden war (wir lieben beide Rosen und haben viele davon im Garten)
- eine Auswahl köstlicher selbstgemachter Marmeladen mit Etikett auf dem der Dank für die Einladung stand.
- ein riesiger Kauknochen für unseren heißgeliebten Dackel (die Schenkenden haben selber auch einen Dackel, unsere Hunde sind auch befreundet)
- zu einer Brunch-Einladung: eine wunderschöne Porzellan-Pastetenform mit Entendeckel gefüllt mit selbstgemachter Geflügelleberpastete in Sherry-Aspik. Mit das köstlichste was ich in Kombination mit Leber je gegessen habe.
- ein gerahmter klassischer Stich aus der Stadt, in der mein Mann und ich uns kennengelernt haben.
- zwei Flaschen unseres Hochzeitsweins
- ...
 
ich lade nur personen zu mir nach hause ein, die ich mag.

wenn ich einlade, erwarte ich keinerlei gegenleistung. weder in form eines gastgeschenks noch in form einer gegeneinladung. diese verpflichtung zur gegeneinladung führt das ganze doch ad absurdum. wenn mir aber jemand etwas mitbringt, freue ich mich natürlich.

wenn ich eingeladen bin, entscheide ich im einzelfall, ob ich ein gastgeschenk mitbringe, oder nicht. eine kleinigkeit habe ich aber eigentlich immer dabei.
 
Auch ich denke, der Wert ist zweitrangig, aber schön ist eine wirkliche Aufmerksamkeit, d.h. eine Gabe, die wohlüberlegt den Interessen des Beschenkten entgegenkommt.
 
Oben