Futter, Haltbarkeit und Pflege

Nein, kein Scharmützel oder so - ich habe Essigwasser empfohlen, da es desinfiziert und den ph-Wert wieder in den sauren Bereich bringt,
worauf es bei Futterleder ganz besonders ankommt, nebst seiner reinigenden Wirkung.
 
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Okay, Ihr beiden. Schuhreiniger, Essigwasser. Desinfektion und pH-Absenkung mittels Essigsäure. Das ist ja schon mal ein Anfang.

Sind all diese Dinge, die man über "Nährung" des Oberleders zwecks Steigerung der Lebensdauer zu lesen bekommt, bedeutungslos für das Futterleder?

Stefan.
 
Naja Urban, ich versuch's mal so: Bei der Pflege des Oberleders geht es immer irgendwie darum, etwas hinzuzufügen: Stoffe, die ins Leder eindringen um es geschmeidig zu halten. Stoffe, die auf dem Leder eine Schutzschicht bilden, um es unempfindlicher zu machen. Grundthese: Dem Oberleder geht durch Benutzung nach und nach etwas verloren, was durch Pflegemittel wieder zugeführt werden muss, damit es lange lebt.

Beim Futterleder scheint das gar kein Thema zu sein. Geradezu gegenteilig geht es eher ums Entfernen von Stoffen, also Entfernen von Fußschweiß oder dgl.. Grundthese: Dem Futtereder wird durch Benutzung nach und nach etwas zugeführt (Schweiß, Bakterien), was durch Pflegemittel (Essigwasser) wieder entfernt werden muss, damit es lange lebt.

Das kommt mir irgendwie widersprüchlich vor. Das Futterleder wird ja vielleicht noch mehr als das Oberleder mechanisch beansprucht (Reibung, Walken). Geht da nichts verloren, was ersetzt werden muss? Braucht es anders als das Oberleder keine qua Pflegemittel zugeführte "Nahrung" (Öle, Wachse, was immer sonst) mit Tiefen- und/oder Oberflächenwirkung, damit es geschmeidig bleibt und geschützt ist?

Stefan
 
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Leder lebt nicht, braucht keine Nahrung - das ist bloß bildhafte Sprache.

Das Futterleder ist anders gegerbt, idealerweise vegetabil, und anders zugerichtet, unterliegt anderen Bedingungen wie das Oberleder, zum Beispiel durch das Schwitzen wird ihm laufend Feuchtigkeit zugeführt,verbunden mit dem Nachteil, dass der ph-Wert steigt wodurch das Essigwasser wieder erforderlich wird.
Es wird auch nicht gefärbt, muss also auch nicht schön aussehen, ein Mittel- oder Unterspalt taugt einwandfrei zur Verwendung als Schuhfutter.
Da das Innenleder nur mit den Strümpfen in Kontakt kommt, maximal Reibung entsteht, sieht man vom Dehnen und Stauchen beim Gehen einmal ab, so ist es doch keinen Anstößen ausgesetzt, noch nicht einmal der Witterung.
Ergo braucht es weniger Pflege - der ph-Wert sollte stimmen, damit es nicht zerfällt und vorzeitig zerrieben wird.
 
Leder lebt nicht, braucht keine Nahrung - das ist bloß bildhafte Sprache...
Klar. Hatte ich genau so verstanden und selbst auch so benutzt.

... der ph-Wert sollte stimmen, damit es nicht zerfällt und vorzeitig zerrieben wird.

... und das ist offenbar Dein Befund meiner eingangs beklagten früheren Auflösungserscheinungen des Futters.

Insgesamt eine plausibel klingende Einlassung. Danke, Urban.

Stefan.
 
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Ich weiß natürlich nicht was genau an den früheren Schuhen zerbröselt ist, was es wirklich das Innenfutter oder die Deckbrandsohle oder die Brandsohle selbst, die ja nicht immer aus Leder ist sondern manchmal auch aus Pappe oder Lederfaser.
Also kein konkreter Befund sondern erste, allgemeine Tipps zur Pflege des Schuhinnenraums.
Dazu könnte man noch über Passform, Strümpfe und ausgelatschte, schlappende, geweitete Schuhe, Qualität von Futterleder, Branddecksohle usw. schwadronieren, das Thema würde einfach kein Ende nehmen.

Einfach nur gelegentlich innen ausreiben.
 
Oberleder. Ja, aber beim Gehen/Lagern im Trockenen geht fast nix verloren. Außer Glanz. Hier also nachwachsen.

Futterleder. Ja, Schweiß ist Mist, insbesondere daß er alkalisch wird mit der Zersetzung. Optimum: nach jedem Tragen mit Essigwasser (dest Wasser und 1:50 Essigessenz) feucht auswischen, aber da unpraktisch, vielleicht im Winter 1x im Monat und im Sommer 2x im Monat. >>> ja, wird mehr beansprucht, Schweiß wirkt direkt ein. >>> Öle und Fette nähren. Wachse nicht. Vielleicht nach 10 x auswischen fetten? Nicht wachsen, da ja offenporig bleiben soll und Öl zu tief zieht (in der Mitte des Futterleders wurde ja nix "weggenommen")




Naja Urban, ich versuch's mal so: Bei der Pflege des Oberleders geht es immer irgendwie darum, etwas hinzuzufügen: Stoffe, die ins Leder eindringen um es geschmeidig zu halten. Stoffe, die auf dem Leder eine Schutzschicht bilden, um es unempfindlicher zu machen. Grundthese: Dem Oberleder geht durch Benutzung nach und nach etwas verloren, was durch Pflegemittel wieder zugeführt werden muss, damit es lange lebt.

Beim Futterleder scheint das gar kein Thema zu sein. Geradezu gegenteilig geht es eher ums Entfernen von Stoffen, also Entfernen von Fußschweiß oder dgl.. Grundthese: Dem Futtereder wird durch Benutzung nach und nach etwas zugeführt (Schweiß, Bakterien), was durch Pflegemittel (Essigwasser) wieder entfernt werden muss, damit es lange lebt.

Das kommt mir irgendwie widersprüchlich vor. Das Futterleder wird ja vielleicht noch mehr als das Oberleder mechanisch beansprucht (Reibung, Walken). Geht da nichts verloren, was ersetzt werden muss? Braucht es anders als das Oberleder keine qua Pflegemittel zugeführte "Nahrung" (Öle, Wachse, was immer sonst) mit Tiefen- und/oder Oberflächenwirkung, damit es geschmeidig bleibt und geschützt ist?

Stefan
 
Das Einnähen eines neuen Futterstücks im Fersenbereich habe ich ja immer mal wieder toleriert. Aber wenn mir aus dem Ballen- oder Zehenbereich die Brösel entgegenkamen, dann ging es mit meinem Hege- und Pflegetrieb (vielleicht war es ja auch nur Lethargie oder Gleichgültigkeit) zu Ende.

Meine ältesten Schuhe sind ca. 25 Jahre alt sind. Irgendwelche mittelklassigen rahmengenähten aus Ungarn und Italien, die Marke kann ich nicht mehr sagen, keine Topprodukte, nicht viel teurer als Lloyd damals. Die Schuhe wurden phasenweise häufig getragen, teilweise auch 2 Tage hintereinander, was man ja eigentlich nicht tun soll. Die Schuhe sehen heute noch gut aus, obwohl ich lediglich Centralin oder Collonil als Schuhcreme/Wachs benutzt habe. Eine Innenreinigung (bis auf mal mit dem Staubsauger rein, wenn die Schuhe grad in der Nähe waren) habe ich erst einmal, vor ca. 2 Jahren mit Essigwasser gemacht, weil ich hier gelesen haben, dass man das machen sollte. Ob es was gebracht hat weiß ich nicht.

Und jetzt zu Deiner Frage: das Innenfutter hat sich bei mir noch nie aufgelöst und kam mir in Bröseln entgegen.

Als Lösung Deiner Probleme könnte ich mir vorstellen:
- Schuhlöffel benutzten (gegen die Abnutzung des Futters im Fersenbereich)!!!
- Tragepausen einhalten
- Schuhe regelmäßig tragen
- Schuhspanner benutzen
- passende Schuhe tragen
- Fußnägel regelmäßig kürzen, wie Harald Schmidt sagte: "bei sooo langen Fußnägeln halten auch die guten Falke Socken nicht".
 
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... durfte das mal miterleben an Sandalen von gea.

zuerst bräunlich verfärbt das Leder, worauf ich stand, dann schwarz, dann Löcher.

Ergo: auch "Trocknen" bringt nix. Der Schweiß muß raus oder neutralisiert werden (phwert)

unbedingt handeln, wenn dunkelbraun!
 
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