"Freiwillige vor"

Zitat K.L.S.
"Mit Stil ist es wie mit Geld. Entweder man hat ihn oder nicht. Und nur die, die ihn nicht haben, reden darüber."
Ja, ein wenig Wahres steckt da schon drin.
Vermutlich reden die so viel darüber, die noch auf dem Weg - ergo unsicher - sind.
Aber damit wird man wohl leben können.
LG
veltliner
 
Es gibt ganz sicher sehr stilvolle Forenmitglieder, aber schon die absolute Anzahl derjenigen, die sich an Foren beteiligen, ist doch sehr gering, so dass man wohl zu recht annehmen darf, dass die überwiegende Mehrheit der stilbewußten und stilaffinen Menschen nicht im WWW in Erscheinung treten.

Siehe oben erste Antwort auf das Zitat von der Hanseat. Es wäre wirklich traurig um unser Land bestellt, wenn es anders wäre. Wenn diejenigen, die sich in den einschlägigen Foren tummeln schon die Mehrheit der Stilaffinen wäre, oder auch nur einen beträchtlichen Anteil derer darstellten, wäre die Gesamtanzahl gemessen an der Bevölkerung doch arg klein.
Wer macht das Experiment und spricht stilvolle Leute auf der Straße an und fragt, ob sie einen Forenaccount haben? Oder macht eine entsprechende Umfrage unter stilvollen Leuten aus der gehobenen Gesellschaftsschicht oder der Wirtschaftselite oder des Adels oder, oder, oder?

Ich hatte schon einmal in Erwägung gezogen, einen Beitrag zu schreiben mit etwa dem Titel: "Ist das diskutieren über Stil im Internet stillos?" Auf jeden Fall käme ich zu einer recht differenzierten Sichtweise. Aber als bewußt provozierende Eingangsthese könnte ich mir folgende Aussage vorstellen: "Mit Stil ist es wie mit Geld. Entweder man hat ihn oder nicht. Und nur die, die ihn nicht haben, reden darüber."[/QUOTE]


Ich kann damit nicht ganz konform gehen, wo ich 100% übereinstimme ist der Punkt einer möglichst repräsentativen Umfrage. Anderweitig werden sich nie Ergebnisse feststellen und messen lassen welche Aussagekraft besitzen - somit ist es mit Sicherheit eine Tatsache das die wenigsten Fans des guten Stils sich in Internetforen aufhalten, dafür gehört sicherlich eine Portion Interesse, Neugierde, Extrovertiertheit und vielleicht auch bei dem einen oder anderen Unsicherheit (ist ja durchaus nichts verwerfliches wenn man(n) sich informiert).

Mir ist bewußt das der gewählte Bezug auf Wirtschaftseliten, Adel usw. keine allgemeine Pauschalisierung sein soll aber dennoch muss uns auch bewußt sein das in Städten wie Hamburg, München, Düsseldorf, Bremen usw. sicherlich Stil ein großes Thema ist. Womit ich nicht konform gehe ist die aufgestellte provokante These, sicherlich ist für eine Diskussion eine Provokation als Eröffnung optimal - aber Stil und Geld gleichzusetzen halte ich, mit Verlaub, für den Vergleich von Äpfeln und Birnen. Denn auch in Deutschland halten es manche (immer mehr) wie die Italiener für das Geld - das Beste bekommen.

Übrigens hat Brioni mal angedacht (ob es durchgeführt wurde weiß ich nicht) eine wissenschaftliche Forschungsarbeit in Auftrag zu geben, Thema: Hat der italienische Mann ein Schönheitsgen? (In Bezug auf Stil und Design). Übrigens, berufsbedingt habe ich auch schon Millionäre kennengelernt für welche Stil ein Fremdwort war und umgekehrt Normalverdiener (nicht im unteren Bereich) welche häufig starkes Interesse an Stil hatten - wobei die Motivationen absolut unterschiedlich sein können von Konformität bis zu Extrovertiertheit wird man hier alles finden.

Gruß und schönen Sonntag

Carsten (aus der sechzig KM entfernten nächsten Hansestadt)
 
Ein Beispiel sind die einschlägigen Internetforen, in denen überall nur ein ganz kleiner Kern der immer selben Leute Kleidung, Stil und Maßschneiderei als das Nonplusultra betrachtet. Man sollte fairerweise aber auch bedenken, dass die allermeisten mit wirklich guten Stil und den entsprechenden finanziellen Mitteln, sich niemals an diesen Internetplattformen beteiligen, sei es, weil sie es nicht nötig haben, Ratschläge zu empfangen, sei es weil sie weit bessere Möglichkeiten besitzen, ihren Stil zu kommunizieren oder sei es schlicht, weil sie das leider immer präsente "circle jerking" der immer gleichen Leute schlichtweg anwidert. In keinem Falle sollten die Wenigen, die sich über das Internet über Maßkleidung und Stil austauschen, den Fehler machen, zu glauben, dass sie auch nur im Geringsten repräsentativ für die eigentliche Zielgruppe von Maßkleidung sind. Auch wenn man also annehmen
kann, dass das eigentliche Potential von Maßkleidung außerhalb der Internetforen liegt, kann man ebenso davon ausgehen, dass in Deutschland die Dichte an Schneidern für die tatsächliche, potentielle Käuferschicht von Maßkleidung vollkommen ausreicht.

Also KLS, erst mal großes Kompliment für deinen umfangreichen Beitrag - super Grundlage für die weitere Diskussion!!!

Eine Stelle würde ich gerne noch vertiefen und würde gerne etwas näher auf die Internetaffinität eingehen. Sie haben Recht, wenn sie sagen es sind im deutschen Raum relativ häufig die selben Leute in den einschlägigen Foren zu treffen. Allerdings habe ich zumindest hier das Gefühl, dass wir es schaffen auch viele neue Mitglieder anzuziehen, die bisher nicht in anderen Foren aktiv waren. Abgesehen davon ist es auch gut zu wissen, dass es einen harten Kern gibt - das macht Mut!

Der Knackpunkt für die Situation ist der folgende: Bisher gab es im deutschen Raum überwiegend Foren und "Räume" für die echten Hardcore-Maßfreaks (ohne das abwertend zu meinen). Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Modeforen, in denen sich überwiegend Fashion-Victims (auch wieder nicht abwertend gemeint) austauschen.

Die Wahrheit, und das zu hebende Potenzial liegt - so denke ich - in der Mitte. Wenn wir es mit dem Stilmagazin schaffen diese Mitte anzusprechen, dann wird das auch einen (kleinen, bescheidenen) Einfluss auf die Gesellschaft haben und zu Veränderungen führen. Man muss es der Masse nur auch mal ins Gedächtnis rufen, dass es noch etwas anderes als den Baukastenanzug aus dem Kaufhaus gibt und ihnen die Materie schmackhaft machen. Dafür braucht es starke Medien und zwar nicht nur eines!

Das ist aber bis heute zumindest im deutschsprachigen Raum nicht der Fall und wird sich aber in ein bis zwei Jahren ändern, wenn das Stilmagazin weiter so wächst ;) Spaß beiseite: Ich denke der zentrale Punkt um eine Veränderung herbeizuführen ist wirklich ein offener Platz zu Austausch, der sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene anspricht - mein Wunsch ist, dass wir das hier gemeinsam hinbekommen, es gibt ja schöne englischsprachige Beispiele die das über Jahre und mit viel harter und guter Arbeit erreicht haben. Mit Hilfe dieser Beispiele und einiger cleverer Ideen werden wir das Kind schon schaukeln :)

Viele Grüße

AG
 
Am schönsten wäre es dennoch wenn es genüge durch den Hackett Store in München oder durch die Knize Räumlichkeiten in Wien oder sonst wo zu wandeln und es würde klick machen
 
Also KLS, erst mal großes Kompliment für deinen umfangreichen Beitrag - super Grundlage für die weitere Diskussion!!!

Eine Stelle würde ich gerne noch vertiefen und würde gerne etwas näher auf die Internetaffinität eingehen. Sie haben Recht, wenn sie sagen es sind im deutschen Raum relativ häufig die selben Leute in den einschlägigen Foren zu treffen. Allerdings habe ich zumindest hier das Gefühl, dass wir es schaffen auch viele neue Mitglieder anzuziehen, die bisher nicht in anderen Foren aktiv waren. Abgesehen davon ist es auch gut zu wissen, dass es einen harten Kern gibt - das macht Mut!

Der Knackpunkt für die Situation ist der folgende: Bisher gab es im deutschen Raum überwiegend Foren und "Räume" für die echten Hardcore-Maßfreaks (ohne das abwertend zu meinen). Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von Modeforen, in denen sich überwiegend Fashion-Victims (auch wieder nicht abwertend gemeint) austauschen.

Die Wahrheit, und das zu hebende Potenzial liegt - so denke ich - in der Mitte. Wenn wir es mit dem Stilmagazin schaffen diese Mitte anzusprechen, dann wird das auch einen (kleinen, bescheidenen) Einfluss auf die Gesellschaft haben und zu Veränderungen führen. Man muss es der Masse nur auch mal ins Gedächtnis rufen, dass es noch etwas anderes als den Baukastenanzug aus dem Kaufhaus gibt und ihnen die Materie schmackhaft machen. Dafür braucht es starke Medien und zwar nicht nur eines!

Das ist aber bis heute zumindest im deutschsprachigen Raum nicht der Fall und wird sich aber in ein bis zwei Jahren ändern, wenn das Stilmagazin weiter so wächst ;) Spaß beiseite: Ich denke der zentrale Punkt um eine Veränderung herbeizuführen ist wirklich ein offener Platz zu Austausch, der sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene anspricht - mein Wunsch ist, dass wir das hier gemeinsam hinbekommen, es gibt ja schöne englischsprachige Beispiele die das über Jahre und mit viel harter und guter Arbeit erreicht haben. Mit Hilfe dieser Beispiele und einiger cleverer Ideen werden wir das Kind schon schaukeln :)

Viele Grüße

AG

Ja, Andreas, es hat schon seinen Grund, dass ich mich hier angemeldet habe und in anderen Foren lediglich gelegentlich mitlese. Dieses Internetmagazin unterscheidet sich in einigen Punkten wohltuend von den älteren und etablierteren Foren und ich hege eine gewisse Hoffnung, dass es auch so bleibt.

Gruß, Kai
 
Am schönsten wäre es dennoch wenn es genüge durch den Hackett Store in München oder durch die Knize Räumlichkeiten in Wien oder sonst wo zu wandeln und es würde klick machen
Hacket klebt in Fernost. Aber das gehört hier nur bedingt her. Ich finde: Gerade Foren wie dieses können einen entscheidenen Beitrag zu differnziertem Kaufverhalten und verändertem Qualitätsbewußtsein —im guten wie im schlechten Sinne— leisten.
 
Sehr richtig Herr Kueblbeck, es ist nicht alles Gold was glänzt!

Dank der vielen vielen hochqualitativen Beiträge hier im Forum, hat sich auch mein Kaufverhalten die letzten Monate sehr verändert, zum positven!

MfG

M. Richter
 
Sehr gute Diskussion.

KLS hat es mE auf den Punkt gebracht.

Und doch: Laut einem jüngst auch online gestellten Bericht über die 25 besten Herrenschneider Deutschlands soll es immerhin noch 800:eek: Herrenschneider geben; ob da auch Änderungsschneider mit dabei sind, weiß ich nicht.

Dennoch, das ist eine - wie ich finde - doch beachtliche Anzahl.

Ich persönlich genieß auch das mit dem Gang zum Schneider verbundene Ritual. Diese "Leidenschaft" wäre aber nie soweit gegangen, dass mich selbst eine entsprechende Ausbildung gereizt hätte.

Ist ein erfolgreicher, gut arbeitender Maßschneider weniger Wert als ein guter Jurist?

Das nicht. Aber Letzterer kann Ersterem ein gutes Geschäft bescheren.:cool:
 
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