Finale Klärung der Ärmelfrage

hasitate

Member
Guten Abend die Herren,

kurz möchte ich den Sachverhalt schildern, da ich in der Suche kein passendes Thema finden konnte (chris11 beschwerte sich auch bereits).

In jedem Kaufhaus das ich bisher besuchte um einen Anzug zu kaufen bestand der/die Verkäufer/in darauf, dass die komplette Manschette des Hemdes verdeckt sein müsse.

Letztendlich stand ich bereits mit zwei Näherinnen und einem Verkäufer im Disput.

Nun heute einmal wieder bei der Näherei um die Ecke gewesen um ein Sakko an den Ärmeln zu kürzen. Wieder die selbe Geschichte obwohl der Herr seit Jahrhunderten sein Handwerk ausübt (so schaut er zumindest aus).

Können die denn alle fehlen - es wird immer als DIE klassische Passform verkauft- gab es da jüngst Stilveränderung oder wie lässt sich dieses Phänomen erklären?

Bin gespannt auf eure Ansichten - wie tragt Ihr euer Sakko?

hasitate
 
Die Manschette sollte 1-2cm rausschauen. Ich verstehe auch nicht, wie man da mit Verkäufern/Änderungschneidern in Disput geraten kann, wenn ich als Kunde kürzere Ärmel haben möchte, dann hat Scheider/Verkäufer das zu respektieren.
 
+ es sieht einfach besser aus. Man könnte auch die ganz doofe Frage stellen, wofür Langarmhemden in Zeiten geheizter Räume denn da sind (geschweige denn mit Doppelmanschette), wenn die Manschette komplett verdeckt gehört. Nein, nein. Es handelt sich hier wieder einmal um ein unnötiges Niederknien vor dem geschmacklichen Mainstream, zu dem leider auch die zu langen Hosen und die zu weiten Sakkos gehören.
 
Einen ähnlichen Disput musste ich auch immer führen. Mittlerweiler habe ich den Änderungsschneider gewechselt.
Ich bevorzuge sogar lieber 2-3 cm drüber.
 
Ich würde sagen, es gibt kein richtig oder falsch, sondern es ist schlicht eine Geschmacksfrage.

Ich habe meine Ärmel gerne auf gleicher Höhe wie die Hemdenärmel (bei hängenden Armen) da ich sonst "Ärmelhochwasser" leide bei der kleinsten Bewegung.

Der Schneider sollte sich natürlich an deinen wünschen orientieren. Hier denke ich, dass lieber etwas weniger gekürzt wird. Denn was weg ist, ist weg. Who knows...
 
Cary Grant wusste schon als ganz junger Mann von der richtigen Ärmellänge:

c-33-w-cary-grant-2.jpg


Gruß Change
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die Geschichte zum Teil eher umgekehrt ;) Wenn ich RTW kaufe, mag ich eng anliegende Sakkos, was auf Grund meines schmalen Oberkörpers dazu führt, dass die Ärmel - gerade bei sportlichen Schnitten - zu kurz sind. Die langen Größen, also die 90er, passen allerdings auch nicht, da ich verhältnismäßig lange Beine habe und daher die Sakkos zu lang wären, sie würden weit unterhalb des Schrittes schließen.

Fazit: oft ist das Sakko nach meinem Geschmack zu weit oder hat zu kurze Ärmel, sodass die eher luftigen Hemden, die ich gerne tragen, deutlich mehr als 2cm herausschauen. Natürlich wollen (einige) Verkäufer dann dennoch das an den Ärmeln zu kurze Sakko verkaufen, da es ja sonst ganz gut sitzt. Verkäufer in guten Geschäften sind meistens auch gute Berater, aber da muss man schon sehr genau hinhören. Wenn nach gefühlten 30 Sekunden nach Anprobe bereits gefühlte 10 Komplimente über die Passform des Sakkos gefallen sind, wäre ich generell skeptisch. Ich versuche deswegen einfach die Meinung der Verkäufer etc. zu ignorieren und suche mir das aus, was mir gefällt. Und mir gefällt es persönlich auch, wenn die Manschette des Hemdes ca. 2cm aus Ärmel des Sakkos herausragt. Ich empfinde z.B. immer ein etwas beklemmendes Gefühl, wenn ich einen Sakkoärmel auf blanker Haut sehe - das weckt gruslige Assoziationen an Kurzarmhemd unter Sakko, welche man leider zu Genüge sieht.

Der "Papst" ;) sagt:

Bernhard Roetzel hat gesagt.:
Richtig:
Wenn Hemd und Jacke die richtige Ärmellänge haben, schaut die Hemdmanschette mindestens einen Zentimeter weit heraus, manche Männer bevorzugen sogar mehr. Im Extremfall sind im Jackenärmel im Verhältnis zur Jackenlänge scheinbar zu kurz, da man die Jacke aber nie ohne Hemd trägt, fällt das nicht auf und sieht sogar gut aus. Die herausschauende Hemdmanschette verlängert optisch die Arme, wenn die Ärmellänge des Hemds korrekt ist. Wer sehr kurze Arme hat, kann sich dies zunutze machen.
 
+1
Ich muss diese Diskussion IMMER führen. Alle Schneider wollen mich davon abhalten, meine Sakkoärmel zu kürzen und auch die Hosenbeine. Übrigens, das gilt auch für England (London), obwohl hier die meisten Ihre Anzüge genauso wie ich tragen, muss ich jedesmal diese blöden Diskussionen führen (ich lasse meistens im Laden, in dem ich kaufe, kürzen und mich deswegen immer wieder ärgern).
 
als ich letzten einen neuen Anzug aus einem kleinen Laden in der Nähe von mir kaufte, sagte der alte Verkäufer/Besitzer des Ladens erst nichts.
Als ich wünschte die Ärmel etwas zu kürzen, hat er sich gefreut:

"Früher hab ich das auch so gelernt, dass die Manschetten hervor gucken sollen. Aber die jungen Leute heutzutage tragen lieber längere Ärmel."

bin allerdings noch auf keinen Verkäufer gestoßen, der meinte, dass längere Sakkoärmel besser aussehen. Bei Dolzers MTM-Anzügen wird etwa auch vom Verkäufer schon alleine drauf geachtet, dass das Sakko an den Ärmel so 2 cm kürzer ist.

Sieht auch einfach besser aus.
 
Das wundert mich nicht. Sind die Ärmel passend und zeigen Manschette, kann man das Sakko ja nicht mehr zum Kurzarmhemd tragen. Nein, wie das dann aussieht ;)
Freitag war es besonders schlimm. Drei Herren, die ich nacheinander sah, trugen die Sakkoärmel bis zur Mitte der Finger :eek: Das spart im Winter die Handschuhe...

Manschettezeigende Grüße
 
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