Eure "Hausregeln"

Niels Holdorf

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Darüber, ob es allgemeingültige Kleidungsregeln gibt oder nicht, und wenn ja, wann man sie brechen darf und wann nicht, kann man sich bekanntermaßen (wir wissen das am besten) trefflich streiten.

Allerdings führt das meist zu nichts und ist meiner Ansicht nach auch nicht sonderlich interessant.

Viel interessanter finde ich die Frage: wie sehen eure "Hausregeln" aus? Sicher werden die meisten von uns einige Grundsätze haben, an die sie sich beim Zusammenstellen von Kombinationen halten - in diesem Strang können sie diskutiert werden.

Meine "Hausregeln":

- Understatement. Hier nicht nur groß geschrieben, weil es am Anfang eines Satzes steht. Grau, blau und braun sind meist alles, was ich brauche. Auffällige Accessoires, schreiende Farben, ausgefallene Schnitte sind nicht mein Ding. Auf Schnitt, Kompatibilität und Kombination lege ich hingegen großen Wert.

- raue Oberflächen mag ich lieber als glatte: Rauleder für Schuhe, Flanell für Anzüge, Wolle oder Leinen für Krawatten, Oxfordgewebe für Hemden... Oberflächenstruktur finde ich oft interessanter als Farbe oder Muster.

- wenn es sich vermeiden lässt: kein weiß oder schwarz. Zu hart. Selbst den Smoking plane ich in dunkelblau, schwarze Schuhe trage ich sehr selten, weiße Hemden ebenso.

Mir fallen sicher noch mehr ein, bin jetzt aber erst einmal auf eure gespannt.
 
Das ist interessant - meine Regeln sind:

- Passe deinen Kleidungsstil deiner Umgebung an (also nie total over- oder underdressed sein)
- Achte auf eine gute Qualität der Kleidung
- Mache das Outfit nicht zu langweilig, d.h. etwas aufpeppen, z.B. mit einer Krawatte oder einem dezent farbigen Pullover, da ich finde, das man mit dezenten Krawatten nichts falsch machen kann, aber langweilig aussieht, Motivkrawatten gehen nicht
- Gürtel muss zu den Schuhen passen
- Kein Schmuck, Bescheidenheit wirkt auch
 
Hausregel 1: bequem muss es sein.

Der Rest ergibt sich von selbst. Schöne Materialien, passende Farben, da gibt es noch genug zu entdecken und auszuprobieren, bevor ich mir Regeln installiere.
 
Das ist interessant - meine Regeln sind:

- Passe deinen Kleidungsstil deiner Umgebung an (also nie total over- oder underdressed sein)
- Achte auf eine gute Qualität der Kleidung
- Mache das Outfit nicht zu langweilig, d.h. etwas aufpeppen, z.B. mit einer Krawatte oder einem dezent farbigen Pullover, da ich finde, das man mit dezenten Krawatten nichts falsch machen kann, aber langweilig aussieht, Motivkrawatten gehen nicht
- Gürtel muss zu den Schuhen passen
- Kein Schmuck, Bescheidenheit wirkt auch

Eh, das sind doch keine Regeln, sondern Selbstverständlichkeiten. Nicht falsch verstehen, das war jetzt etwas flapsig; es wird nur interessanter, wenn es spezieller (und auch ausformulierter und begründeter) wird.

Hausregel 1: bequem muss es sein.

Der Rest ergibt sich von selbst. Schöne Materialien, passende Farben, da gibt es noch genug zu entdecken und auszuprobieren, bevor ich mir Regeln installiere.

Hm, das ist interessant. Besonders, weil man sehr verschiedene Auffassungen von "bequem" haben kann; ich glaube, dass es Thom Browne war, der etwas in der Richtung gesagt hat wie: Today, dressing is all about comfort. So, people ask me: Why are you dressed up? Isn't that uncomfortable? But I get a different kind of comfort when I'm well-dressed.
 
Das ändert sich ohnehin in unregelmäßigen Abständen.

Dinge bzw. Regeln in Bezug auf Kleidung, die ich mit Anfang 20 für wichtig hielt, galten mit 30 nicht mehr. Jetzt, mit Mitte 40, sehe ich vieles ohnehin gelassener und habe ein, so meine ich jedenfalls, breites Spektrum. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich mich jetzt nicht weiter entwickeln möchte; im Gegenteil.

Gerade wegen dieser Entwicklungsmöglichkeit gibt es "Hausregeln" für mich daher nicht. Wichtig ist nur, dass ich meine Kleidung mit Selbstvertrauen trage und damit "in mir selbst ruhe".

So perfekt, wie man möchte, wird man ohnehin nicht. Ich zumindest nicht.

Carsten
 
Das ändert sich ohnehin in unregelmäßigen Abständen.

Dinge bzw. Regeln in Bezug auf Kleidung, die ich mit Anfang 20 für wichtig hielt, galten mit 30 nicht mehr. Jetzt, mit Mitte 40, sehe ich vieles ohnehin gelassener und habe ein, so meine ich jedenfalls, breites Spektrum. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich mich jetzt nicht weiter entwickeln möchte; im Gegenteil.

Gerade wegen dieser Entwicklungsmöglichkeit gibt es "Hausregeln" für mich daher nicht. Wichtig ist nur, dass ich meine Kleidung mit Selbstvertrauen trage und damit "in mir selbst ruhe".

So perfekt, wie man möchte, wird man ohnehin nicht. Ich zumindest nicht.

Carsten

Hmm... wenn ich mich recht entsinne, haben doch alle deine Hosen eine schmale Beinöffnung, oder? Das würde unter meine Definition von "Hausregeln" fallen. Vielleicht ist der Begriff etwas missverständlich; was ich meine, könnte man eventuell auch mit "Vorlieben" bezeichnen.
 
Hm, das ist interessant. Besonders, weil man sehr verschiedene Auffassungen von "bequem" haben kann; ich glaube, dass es Thom Browne war, der etwas in der Richtung gesagt hat wie: Today, dressing is all about comfort. So, people ask me: Why are you dressed up? Isn't that uncomfortable? But I get a different kind of comfort when I'm well-dressed.

Da liegen Thom und ich nicht allzu weit auseinander!
 
Hausregeln:

1. Mach, was dir gefällt.
2. Einstecktuch NIE im selben Design wie die Krawatte.
3. Gürtelfarbe = Schuhfarbe.
4. Polo + Jacket - never
5. Farben - yes please. Grau / blau / braun --> Sanders Traum.
6. Nur wer die Regeln kennt, darf sie brechen.

:eek:
 
Nun ja
- ich habe ene Schwäche für Englisches.
- und bin gerne mal ein wenig exzentrisch / dandyhaft / "clownesk" ;)
- ich lege viel Wert auf Stimmigkeit, ob jetzt Punkoutfit für einen Auftritt oder Conference im Smoking.
- Qualität ist mir wichtig
- niemals für Schönheit leiden. Dieses Modeprinzip/diktat habe ich nie verstanden. Gute Kleidung ist bequem UND schön. Gut, für andere mag es da einen masochistischen Lustgewinn geben - jedem Tierchen etc. pp.
- Trends sind irrelevant. Ich kleide mich weder nach noch gegen Trends. "Fashion" geht mir einfach völlig am A... vorbei.
 
Viel interessanter finde ich die Frage: wie sehen eure "Hausregeln" aus?

Hallo Sander

Ein interessantes Thema welches mich gleich zu meiner ersten "Hausregel" bringt:

1. Immer zweimal hingucken beim Kaufen und beim morgendlichen Zusammenstellen eines Outfits, denn ich sage mir: Das hättest Du so und so noch vor einem halben Jahr nicht getragen weil zu bieder, zu britisch...zu italienisch usw. Also lautet die erste meiner Regeln: Es gibt keine Regeln!

2. Undertstatement ist auch meins, jedoch hängt es immer davon ab, wohin es mich verschlägt. Wenn Du understated auf eine Party während z.B. der Fashionweek willst, tendieren die Chancen reinzukommen gegen null. Will sagen, es gibt auch bei Understatement nicht nur schwarz und weiß und wie "bold" es wird, hängt auch vom Umfeld ab. Farben, gerne auch mal kräftiger, dürfen es hin und wieder schon sein.

3. Über alles was ich trage, weiß ich soviel, wie es eben möglich ist. Ich erkundige mich woher mein Schuh kommt, wie er gefertigt wurde usw. Denn das macht mir Freude, ich lerne etwas und die Pflege macht doppelt soviel Spaß weil ich weiß, dass irgendwann, irgendwo jemand sich Mühe gemacht hat. Respect the craftsmanship...

4. Ich habe ein Faible für den sogenannten "unstudied look". Nichts ist schlimmer als Personen, die alles richtig machen wollen und sich selbst dann als Non plus Ultra sehen.

5. Meine Sachen dürfen altern. Gehfalten, leichte Verfärbungen und selbst ein gezogener Faden an der Lieblichgskrawatte führen nicht sofort dazu, dass ich die Sachen aussondere. Ich behandele sie wie gute Freunde und wenn sie kleine Macken haben, macht sie das umso liebenswerter. Leute mit Hang zu einer Art autistischem Perfektionismus sind mir unangenehm. Gehfalten können rechts und links nicht gleich sein! Ich zähle beim Spazieren auch nicht die Gehwegplatten...

Grüße, Camara
 
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