Erster Business-Anzug (young professionals)




Bei der Bundeswehr gibt es weder Bedarf für einen "steril-ordentlichen, symmetrischen Knoten", noch eine Vorschrift dafür. Vielleicht ist es ja in anderen Armeen anders.
 
Schirwan bietet für Einsteiger auch ein recht gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die feineren Grenadine-Exemplare

Apropos Schirwan: Ich habe dort vor einiger Zeit per Mail zur Wiederverfügbarkeit einer aktuell ausverkauften Krawatte angefragt - leider bisher ohne Reaktion. Ist das Versandverhalten dort wenigstens zügig?

Sorry für's OT...
 

Ohne Frage gibt es tolle Ferragamo Krawatten, das wollte ich nicht in Abrede stellen und natürlich auch deinen Geschmack nicht. Es ist eher ein allgemeiner Hinweis gewesen. Viele Outlet-Sachen erweisen sich auf lange Sicht aber eben als die teuersten Stücke, weil man sie nur selten tragen kann. Gerade bei "Anfängern" kann man das nicht oft genug sagen. Aber auch ich habe im Sale auch mal sehr schöne Krawatten gefunden.
 
Ich trage fast ausschließlich self-tipped Krawatten. Gefällt mir sogar besser als die meisten handrollierten.
Bei Shibumi kann man über "bespoke" auch self-tipped Grenadine bestellen. Wie ich meine zum gleichen Preis der Kollektion, aber was solls, dafür darf man dann ja auch die Lange und Details bestimmen.
 
Apropos Schirwan: Ich habe dort vor einiger Zeit per Mail zur Wiederverfügbarkeit einer aktuell ausverkauften Krawatte angefragt - leider bisher ohne Reaktion. Ist das Versandverhalten dort wenigstens zügig?

Sorry für's OT...

Bin jetzt auch kein wirklich regelmäßiger Kunde, aber bisher gab es nie Probleme. Meine letzte Bestellung vor ein paar Wochen kam nach 3 Tagen bei mir an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, natürlich ist da ein sichtbarer Unterschied. Aber das hat ja nichts mit Formalität zu tun, sondern mit der auffälligen Ungewöhnlichkeit von offensichtlichem Kunsthandwerk unter Menschen, die nur industriell vereinfachte Produkte kennen. Man exponiert sich damit als Exzentriker, dem Kleidungsdetails wichtig sind. Damit kann man als Kleidungsenthusiast aber leben, finde ich.

Für mich ist der Stand des Krawattenstoffs wichtig, wenn man über untipped vs. self-tipped nachdenkt. Ein 22oz Stoff ist self-tipped besser zu tragen, weil er jede Unterstützung braucht, die er bekommen kann. Ein 50oz wird dann selbst als 3fold schon leicht "brettig". Aus dem gleichen Grund finde ich, man sollte Woll- und Kaschmirkrawatten nur untipped/handrolled tragen. Und zwar nicht, weil das gut zu ihrem informellen Charakter passen würde, sondern weil sie sonst zu schwer und sperrig im Tragegefühl werden.

Aber das sind ja alles keine Erwägungen, die den durchschnittlichen Krawattenträger umtreiben. Der kauft den Kaufhauskram aus dem Regal, der ist nun mal immer gleich mitirgendwas-tipped verarbeitet und kann am Ende des Tages auch gut in die Ecke gestellt werden. Er kennt nun mal nichts anderes, für untipped gibt es doch nicht mal ein deutsches Wort. Wie soll er das denn für eine "richtige" Krawatte halten? Und eine irgendwie nicht richtige Krawatte kann dann halt nicht formell sein.

P.S.: Eine aktuelle Zählung ergab, dass sich bei meinen Krawatten untipped gegen self-tipped mit 27:28 gegenüber stehen. Da gerade 2x untipped noch im Anflug sind, bleibt es weiter spannend.
 

Wie gesagt, es ist Geschmacksache, kann man machen, der Unterschied ist nicht gewaltig. "Exponieren" würde man sich nur gegenüber anderen Kennern. Scheint mir ein Versuch zu sein zu rechtfertigen, dass man zwar spießige Kleidung trägt, aber eben nicht wie die anderen Spießer, sondern viel cooler, eben kunsthandwerklich. Ein bisschen übertrieben ist deine Argumentatiion im übrigen schon. selbstgehäkelte Klorollenhalter auf der Rückkonsole des Autos (wer kennt die noch) sind auch Kunsthandwerk. Exponiere ich mich damit als Exzentriker, dem Kunsthandwerk wichtig ist?


50 oz + ist noch ok, ist auch die einzige, die ich regelmäßig trage. Shibumi gibt das Gewicht ja leider nicht an, ET teilweise schon.


Also gibst du mir grundsätzlich doch recht, dass untipped informeller ist?

Vereinfacht gesagt: Schlabberig = informell, steif = Formell. Extrembeispiel: Flanellhemd vs. gestärkte Piquetbrust oder wie hier: Untipped 3-fold vs. Tipped.
 
Wie gesagt, es ist Geschmacksache, kann man machen, der Unterschied ist nicht gewaltig. "Exponieren" würde man sich nur gegenüber anderen Kennern.
Wenn der Unterschied gar nicht so groß ist, wird auch kein Betrachter angebliche mangelnde Informalität dabei bemängeln. Ich sehe den Unterschied auch vornehmlich im Tragegefühl, es ist bei einer untipped Krawatte weniger zu spüren, dass man eine Krawatte trägt. Finde ich im Sommer wichtig.

Scheint mir ein Versuch zu sein zu rechtfertigen, dass man zwar spießige Kleidung trägt, aber eben nicht wie die anderen Spießer, sondern viel cooler, eben kunsthandwerklich.
Selbstverständlich bin ich der coolste Bro im Land! Aber doch nicht wegen meiner Krawatte, sondern wegen mir. Und wenn ich mich selbst für spießig halten würde, weil ich einen Anzug trage, würde ich doch keinen tragen. Also: Verstehe ich nicht so richtig.

Selbstgehäkelt reicht nicht für Kunsthandwerk, es sei denn, Du bist anerkannter Spezialist. Kunsthandwerk ist davon abgesehen nur solches, wenn man es vorzeigen möchte. Toilettenpapierrollenhäkelhüte sind halt extrem informell = besser unsichtbar.

Also gibst du mir grundsätzlich doch recht, dass untipped informeller ist?
Nein. Ich habe nur gesagt, dass Kaschmirkrawatten untipped sein sollten, weil sie sonst zu dick werden. Zufälligerweise sind die auch informell.

Vereinfacht gesagt: Schlabberig = informell, steif = Formell.
Das ist ja auch nicht unrichtig, aber Du leitest davon selbstgehäkelte Regeln ab. Die seien Dir bei eigener Anwendung unbenommen, aber sie sind nicht übertragbar.
 

Wieso hast du dich für die 9cm Variante entschieden?

Bzw. Frage an die Profis:
Wann nehm ich 8cm, wann 9cm? Je nach persönlichem Geschmack? Eigener Statur (breite Schultern, Fettleibigkeit, etc.)? Oder komplett egal?

Vielen Dank!