Dosenschaum vs Dachshaarpinsel u. Rasierseife

Abaro Urso

Gesperrt
Hallo,

nach den zahlreichen Befürtwortern der traditionellen Rasur hier im Forum, also der elementare Dachshaarpinsel u. Rasierseife, muss ich nach zahlreichen Tests und Erfahrungen eine andere Wahrheit darstellen.

Pinsel und Seife sehen traditionell und stilvoll aus (passt sicherlich gut zum optischen Erscheinungsbild der meisten User hier). Leider ist es egal welche Seife man nimmt, der Schaum ist nie voluminös eher sogar immer schwach. Der Dosenschaum, ich nehme mal das Bsp. von Nivea für 2 EUR ist wesentlich reichhaltiger.

Wenn ich meinen Bart 1 - 2 Minuten unter heissem Wasser einweiche und dann den Dosenschaum auftrage und mich rasiere habe ich ein spürbar besseres Ergebnis als beim Barbier, wenn er seine schön aussehnden Geräte und Techniken nutzt.

Bitte tretet auf mich ein, wenn ich falsch liege, aber wenn Ihr tief in euch reinhört müssten die die starken Bartwuchs haben und trotzdem Pinsel und Seife benutzen dies nur tun, weil es stilvoll erscheint, jedoch nicht weil es besser ist als Mach3 und Dosenschaum.

Mein persönliches Ergebnis ist mehr als deutlich, Pinsel hin oder her, so wirklich zufrieden war ich nie.
 
Hast du es mal mit Rasiercreme versucht? Ich nutze die von Speick und Mühle und der Schaum muss sich nicht hinter dem aus der Dose verstecken...
VG Chris
 
Meines Erachtens ist das Volumen den Schaums völlig egal, es geht zum einen um die Gleitfähigkeit für die Klinge, zum anderen auch um die Pflegeeigenschaften.

Ich behaupte bei Beiden liegt eine schöne Sandelholzseife im Tiegel mit einem richtig buschig, flauschigen Pinsel aufgeschlagen weit vorne.

Treibmittel und Sahnesteif kommen mir jedenfalls nicht ins Gesicht und der Müll und Umweltaspekt ist mir auch sehr wichtig und da "geht die Dose mal gar nicht", wie die Kinder sagen ...

Aber wie immer ist alles subjektiv.
 
Jo, ist wohl sehr individuell, Hautempfindlichkeit, Cremes und Seifen , Hobel, Messer , oder Klinge oder Mach, dann noch der Bartwuchs bzw. die Haare.

Aus der Ferne, wenn du es wirklich besser als dein Barbier hinbekommst, solltest du nen anderen suchen, das würde ich behaupten wollen;)
 
Mit einem Bock-Pinsel und Golddachs-Seife bekomme ich einen schönen sahnigen Schaum hin. Der (Schaum:D) steht auch, wenn ich es möchte. Der Rest ist auch eine Frage der Klinge. Ich sehe allerdings nicht ein, warum ich Gillette die Mordssummmen für die Ersatzklingen in den Rachen schieben sollte, wenn ein normaler Hobel mit Merkur (Feather fast noch besser)- Klingen es auch tut. Und das bedeutet "Babypopo"-Qualität.

Grüße Zieten
 
Ich habe noch mit keinem Dosenschaum ein ähnliches Volumen hinbekommen wie mit einem per Pinsel aufgeschlagenen Gel oder einer Seife.
 
Das liegt bei dir wohl eher an Pinsel und gewählter Seife. Meine Geo F. Trumper Seife wird selbst mit einem billigen DM Dachshaar Pinsel dick und fluffig. Ich habe darüber hinaus den Eindruck das Rasierseife die Haut noch einmal deutlich geschmeidiger macht als Rasiercreme. Dosenschaum oder Gels sind dagegen wirklich Müll. Eine Rasierseife hält auch bei täglichem Gebrauch ein bis zwei Jahre. Die höheren Anschaffungskosten relativieren sich also langfristig. Ähnlich sieht es mit einem Rasierhobel aus: besseres Ergebnis, höhere Schärfe, günstigere Klingen.
 
Hobel, Pinsel und Seife vs. Systemrasierer und Dosenschaum

An der Hobelrasur schätze ich die unmittelbare Rückmeldung: Ich spüre sofort, ob die Klinge arbeitet oder nicht. Diese Unmittelbarkeit finde ich nicht nur angenehm; sie erlaubt mir auch ein viel genaueres Reagieren auf die Wuchsrichtung meines Bartes. Zudem mag ich, dass Hobelrasierer nicht verstopfen und zwei scharfe Seiten haben. Auch nicht zu verachten: Die freie Klingenwahl ermöglicht Abwechslung und verhindert Anbieterbindung.

Mit dem Pinsel aufgeschlagene Seife fühlt sich für mich dichter und effektiver an als Dosenschaum. Nebenbei ist Rasierseife deutlich umweltfreundlicher.

Die günstigen laufenden Kosten sind ein positiver Nebeneffekt. Mir ist es lieber, einmalig einen hohen Betrag für ein handwerklich ansprechendes Qualitätsprodukt auszugeben, statt mich bei niedrigen Einstiegskosten an ein teures Abo-Modell zu binden.

Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass auch mit einem Systemrasierer und Dosenschaum eine angenehme und gründliche Rasur möglich ist. Wenn ein anderer diesen Weg bevorzugt, warum nicht?
 
Ich persönlich habe mit einem Systemrasierer von Balea - den ich aus Kostengründen gegenüber der "Markenware" bevorzugt habe - sehr gute Ergebnisse erzielt, allerdings fand ich den Dosenschaum unangenehm. Mit meinen Hobeln und Feather sowie Personna Klingen erziele ich nicht unbedingt bessere Rasurergebnisse, allerdings mag ich das Ritual. Es fühlt sich gut an nach der Dusche eine angenehm duftende Seife aufzuschlagen, auch wenn meine Seifen (Trumper, Taylor of Bond Street, Mühle) niemals so kompakten Schaum ergeben wie er aus der Dose kommen würde - was aber wohl auch an mangelnder Technik und/oder nur Mittelklassepinsel liegt.
Die Rasur mit Hobel und Seife, heißem Tuch und Aftershave ist für mich ein wenig Alltagsluxus, ein Ritual nur für mich. Das hat wenig bis gar nichts mit dem Ergebnis zu tun, hier ist ganz klar der Weg das Ziel.
 
auch noch meine bescheidenen Einwürfe dazu:
Kein Barbier der Welt kann mich gründlicher rasieren als ich selbst. Unmöglich für ihn, da er weder die Wuchsrichtung der Haare an heiklen Stellen, noch die Hautbeschaffenheit kennt. Wer einmal beim König der Barbiere, Geo. F. Trumper in London war, weiss, was ich meine.

Wenn einer mit einer gescheiten Rasierseife und einem anständigen Rasierpinsel keinen besseren Schaum erzeugen kann als das Dosengelumpe, dann liegt es an der Technik.

Ich bin gerne bereit, wenn sich ein solcher Mitbürger mal in Bern aufhält, ihm das genaue Aufschlagen des Schaumes zu zeigen.
 
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