Die vermeintlich kalte Jahreszeit, oder was trage ich im Winter?

BuckminsterFuller

Gast
Schönen Tag,

gerade als ich diesen Absatz von Lucius im WTIH gelesen habe, kam ich etwas ins grübeln.

Wurde Zeit für einen Dreiteiler, ist ja schön kühl in Wien.

Natürlich klingt es einleuchtend, wenn es draußen kalt ist einen Dreiteiler zu tragen. (Dreiteiler ist hier auch als Synonym für Tweed oder Herbst- und Winterstoffe zu verstehen)
Es macht natürlich, gerade wenn man in die Vergangenheit zurück blickt, als nur selten alle Räume beheizt/klimatisiert waren, durchaus Sinn sich dick einzupacken. Allerdings stehe ich heutzutage vor dem Problem, dass egal wo man sich aufhält, sei es ein Büro, im Restaurant, oder in irgendeinem Ladengeschäft, es hat so gut wie immer mindestens 21° C und wenn Damen anwesend sind auch gerne noch 2-3° mehr. ;)
Wohin jetzt mit dem Tweed oder dem Dreiteiler, wenn ich schon langsam merke das mir hinten und vorne das Wasser runter läuft?
Natürlich ist das überspitzt dargestellt, aber eigentlich könnte ich mich in sämtlichen Räumen, wenn ich es denn wollen würde, in kurzen Hosen und T-Shirts bewegen und müsste nicht frieren.
Sind die Stoffe für die kalte Jahreszeit, wenn ich nicht gerade einen längern Spaziergang plane nicht von den räumlichen Gegebenheiten überholt?

Daher stellt sich mir die Frage warum überhaupt noch dicke Winterstoffe, wenn doch der Leinenanzug im "Wirtshaus beim Schweinsbratn" eigentlich viel angenehmer wäre!? ;)

(Die Thematik, ob es überhaupt richtig ist, dass sämtliche Räume geheizt sind und ob man da nicht wieder differenzieren sollte, lass ich hier mal bewusst außen vor)

Gruß Buckminster
 
Die Stoffe haben sich ganz klar überholt. Hier im Büro wird geheizt bis 24 Grad erreicht sind und auch dann sitzen die Hühner noch in dicken Schals vorm Rechner.

Was ich daher nicht verstehe: warum sind "Wintermäntel" häufig so dünn/leicht? Denn im Grunde braucht man für ein Büro mit anwesenden Damen einen ungefütterten Leinenanzug und darüber einen panzerartigen Mantel, in dem man den Weg zur Arbeit ohne Frostbeulen überlebt.

Wirklich ein sehr unschönes Thema, was mich nicht unwesentlich nervt. Allein die Freiheit, NICHT zu heizen ist in meinen Augen ein weiteres Argument für eine freiberufliche Tätigkeit.
 
Glücklicherweise kann ich wenigstens in meinem eigenen Büro die Heizung noch etwas runterdrehen. Ansonsten benutze ich mein einziges Wintersakko meist nur, wenn auch Aussenaufenthalte vorkommen.

Für den Weg benutze ich Pulli, Schal, Mütze und Handschuhe als Zusatzschicht, die dann gerne etwas wärmer sein dürfen. Außer beim Bahnfahren (was bei mir aus verschiedenen Gründen selten ist) benötige ich im Berufsalltag selten mehr als 15 Minuten an der frischen Luft, bevor ich das nächste geheizte Objekt aufsuche. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, brauche ich meistens nicht mal einen Mantel, Schal und Mütze reichen da praktisch immer.
 
Der Einkauf sitzt bei mir im Nebenbüro. Da ist es so warm, mich hat letztens fast der Schlag getroffen. Die haben da um die 27 Grad...
 
Momentan reichen aufm Rad noch Kaschmirpullover plus Daunen, als Weste oder kurze Jacke.
Sobald es rutschig wird (die ersten Futzel Schneeflocken hier blieben nicht liegen heute) und ich nur noch laufe: Wollmantel gepimpt mit paisleys Waschbärfutter von Temori. Wärmer ist kein Arctic Parka. PETA meiden, klar.
 
Vollste Zustimmung! Meiner Freundin konnte ich Gott sei Dank davon überzeugen, dass wir wenns draußen -5 Grad hat nicht unbedingt 25 im Wohnzimmer brauchen. Klamotten ablegen ist ja nett :D aber man kann ja nicht den ganzen Tag nur in Boxershorts rumsitzen ;)
 
Naja, das würde jetzt um architektonische/energetische Grundsätze/Konzepte gehen, was wohl an der Thematik dieses Forums vorbei geht. Außerdem können wir auf die schnelle sowieso nichts ändern, also geht der weg vielleicht über Leinen im Winter :D

Habe deinen Satz schon verstanden, habe es nur zitiert weil die Diskussion trotzdem entstanden ist.
 
Allerdings stehe ich heutzutage vor dem Problem, dass egal wo man sich aufhält, sei es ein Büro, im Restaurant, oder in irgendeinem Ladengeschäft, es hat so gut wie immer mindestens 21° C und wenn Damen anwesend sind auch gerne noch 2-3° mehr. ;)
Ich sehe da kein Problem. Das eigene Wärmeempfinden mag immer eine Rolle spielen, aber ich fühle mich im Winter in Winterstoffen wohler. Dafür reichen mir die Fußwege und die Zeit, bis auch das Autoinnere auf Temperatur gekommen ist, vollkommen aus. Dazu kann man auch bei Temperaturen über 5-6 Grad ohne Mantel draußen aushalten. Es mag auch eine Rolle spielen, ob jemand Anzüge nur im Beruf trägt oder eben fast immer in urbaner Umgebung. In der Freizeit ist man typischerweise länger und häufiger draußen als im Büro. Und auch dickere Stoffe haben immer einen größeren Temperaturbereich, in dem man sie zumindest für kürzere Verweildauern auch in wärmerer Umgebung tragen kann. Ansonsten hätte kein Skihotel eine Heizung. :)

Klar käme man auch anders klar, indem man Layer auf Layer von Pullovern und Mänteln und Schals stapelt, aber jetzt mal ehrlich: Muss man sich in einem Kleidungsforum dafür rechtfertigen, dass man mehr verschiedenartige Kleidung für unterschiedliche klimatische Bedingungen kauft? :D ;)
 
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