Deutsche Stilikonen

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Und ich. James Dean und Elvis sind doch wohl zweifellos Stilikonen, wenn sie auch vieleicht nicht den Stil der meißten Forumsbenutzer haben.
So viel Stil wie wir hat eh keiner. :D

Ich weiß, was Du meinst, keine Sorge.
Aber wie taugt James Dean als Stilikone in Bezug auf Kleidung? Ich verbinde mit ihm Jeans und weißes T-Shirt, mehr nicht.
Der King war da natürlich vielfältiger, kultivierte aber ebenso wenig einen adaptionsfähigen Kleidungsstil. Seine Entwicklung fing bei Jeans- und T-Shirt (s.o.) an und endete in ausschweifenden Las-Vegas-Bühnenkostümen.
Stilikone zu sein setzt m.E. auch Konsistenz voraus, gelegentlich und in Ausnahmefällen mal gutgekleidet gewesen zu sein reicht dazu wohl nicht aus.
 
Lieber Till, da haben Sie vollkommen recht. Ich denke auch, daß die Präferenz für Uniformen in den relevanten Gesellschaftsschichten zur Kaiserzeit (und auch noch danach) einen wesentlichen Beitrag zum Fehlen eines traditionellen, spezifisch deutschen zivilen Kleidungsstils geleistet hat.

Als deutsche Stilikonen also vielleicht doch eher:
http://www.ww2incolor.com/d/432517-1/WilhelmII


dE


Oder eher:
http://upload.wikimedia.org/wikiped...ild_136-C0804,_Kaiser_Wilhelm_II._im_Exil.jpg und http://www.preussen.de/Bilder/Geschichte/wilhelm_II./WII_Doorn_1939_zeitungslesend_1_.jpg
:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie taugt James Dean als Stilikone in Bezug auf Kleidung? Ich verbinde mit ihm Jeans und weißes T-Shirt, mehr nicht.

Mehr nicht? Das ist immerhin das, was heute 99% aller Deutschen heutzutage in ihrem Kleiderschrank haben und auch regelmäßig tragen (T-Shirt auch in anderen Farben). Da hat CG wohl weniger Eindruck gemahct (bezogen auf die Masse).

Der King war da natürlich vielfältiger, kultivierte aber ebenso wenig einen adaptionsfähigen Kleidungsstil. Seine Entwicklung fing bei Jeans- und T-Shirt (s.o.) an und endete in ausschweifenden Las-Vegas-Bühnenkostümen.
Stilikone zu sein setzt m.E. auch Konsistenz voraus, gelegentlich und in Ausnahmefällen mal gutgekleidet gewesen zu sein reicht dazu wohl nicht aus.

Elvis in T-Shirt??? Er war und ist z.B. Vorbild für Millionen von Musikern, auch von welchen, die selbst wieder Stilikonen inihrem Bereich wurden.
 
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james dean ist in einem porsche 550 spyder vor seinen schöpfer getreten. stilvoller geht es wohl kaum...
Der Little Bastard ist ja kaltverformt auf Erden geblieben...


mE. sollte man den begriff stilikone in einem ganzheitlichen kontext betrachten.
Sowieso. Da man von den meisten der beschriebenen Menschen aber nur wenig mehr als die Optik kennt, muss es so gehen.


wenn ich bedenke, dass der junge mann nur 24 wurde, finde ich diese garderobe ganz beachtlich.
Schon, aber m.E. eben nicht ausreichend, einen konsistenten und prägenden Stil zu definieren. Bis auf das bretonische Fischershirt natürlich!
 
-Wolfgang Grupp-

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Hat der Rolf Eden da oben die "Klimbim" - Ingrid Steeger linkshändig am Fummeln ? -
DIE ist, im Vergleich zu ihm, eine echte Stilikone...:cool:

Bei dem Attribut "deutsch" kommt allerdings meiner Meinung nach wenig bei herum -
da wir ja in einem Europa der Regionen leben, wird dies umso deutlicher:

ein Großteil der gezeigten Herrschaften steht somit eher für einen preußischen Stil und Helmut Schmidt naturgemäß für hanseatischen S-t-il (mit s-p-itzem S), für einen bayrischen Stil wären Uschi Glas, FJ Strauß und Walter Sedlmayr ein Beispiel.

Für eine "Stilikone" braucht es weiterhin mindestens ein Dutzend zitierfähiger und konsensklarer Abbildungen, da fallen die "nett fotografierten Anzugträger" schon fast alle durch das Raster (bis auf Loriot).


Ich habe jetzt extra die Sonderausgabe "50 Jahre Springer -50 Jahre Zeitzeuge" von 1996 durchforstet, um eine "deutsche Stilikone" zu finden (außer Axel Springer) -
dass die Betonung dabei nicht auf "deutsch", sondern auf "Stil" liegt, zeigt das Ergebnis:

Albert Einstein

Romy Schneider

Bert Brecht

John F. Kennedy ("Ich bin ein Berliner")

Kaiserfranz Beckenbauer

Claudia Schiffer und Klaus Kinski

Heintje und Nina Hagen

Peter Frankenfeld, Rudi Carrell, Hans Rosenthal, Wim Thoelke, Bernhard Grzimek, Karl-Heinz Köpcke, Gottschalk & Jauch

stellvertretend bspw. ein durchschnittlicher mit Jeanskombi und Rotkäppchensekt ausgestatteter Össi im Zeitraum der Maueröffnung

Rudi Dutschke

Joseph Beuys

Herbert von Karajan



Meine persönliche Stilikone, neben den bereits genannten Loriot und Helmut Schmidt, ist der stilistisch weithin unterschätzte Günter Grass. :cool:


Ohne den Schimpansen leider auch nur der o.g. Anzugträger-Durchschnitt mit Reverstaschen-Marotte...;)
 
@ bertone: no offense, aber sind die genannten Personen nicht eher Ikonen als ausgerechnet Stilikonen? Es mögen ja ein paar dabei sein, wie zb Beuys. Aber Jauch? Carrell?

Ich würde noch den jungen Günther Netzer nennen.
 
Aber wie taugt James Dean als Stilikone in Bezug auf Kleidung? Ich verbinde mit ihm Jeans und weißes T-Shirt, mehr nicht.

Eben! Rebel Style! Allerdings war er da nicht sonderlich originell. Brando hat ja angeblich sogar mal angedroht ihn aufzumischen, wenn er ihn weiter so dreist kopiert. :D

Ich glaube, wer für wen eine Stilikone ist, dass ist noch spezieller, noch persönlicher, als eine hier schon häufig angestrebte Definition von Stil generell. Denn was bei allen Stilikonen auffällt; den Astaires, Grants, Bogarts, Agnellis usw. ist doch eines: auch sie hat jeder von uns schon mindestens einmal in einem Outfit gesehen, was einem persönlich gar nicht zusagt. Am lustigsten ist für mich ja immer das Postulat von Edward (später Prince of Wales) als Stilikone. An Exzentrik und Merkwürdigkeiten kaum zu überbieten, wird selbst seine posthum versteigerte Garderobe noch bis ins kleinste Detail analysiert; tragen würde die Sachen wohl aber niemand so konsequent wie er.

Bei der Frage nach deutschem Stil ist mir oft aufgefallen, dass es vor allem die Literaten waren, die sich gut kleideten. Nur als eines von vielen Beispielen neben z.B. Friedrich Sieburg (von dem ich ad hoc kein Foto im Netz gefunden habe, das aussagekräftig genug wäre) wäre das der von Sieburg geschätzte Golo Mann. Auffällig ist auch, dass guter Stil nicht immer Hand in Hand mit "political correctness" gehen muss. So kann man beispielsweise Sieburgs politische Gesinnung nicht gerade als unbedenklich einstufen; seine Stilsicherheit hingegen schon. Im Bereich der Schauspielerei findet sich auch der Eine oder Andere...

Von links: Golo Mann, Thomas Mann, Heinz Rühmann


Grüße
Camara
 

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