Der Freu-Faden

Also ich bin ja durch und durch Republikaner.
Aber basierend auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre, keimt immer mehr der Gedanke auf, daß jemand, der sich ein ganzes Leben lang auf eine Aufgabe vorbereitet hat, vielleicht doch geeigneter ist, als irgendein Grüßaugust, der vornehmlich durch Parteiklüngel ins Amt gekommen ist.
 
irgendein Grüßaugust, der vornehmlich durch Parteiklüngel ins Amt gekommen ist.

Ich bin da kein Experte, aber meine gefühlte Wahrheit ist dass Du eine recht unzutreffende Vorstellung von einer Politikerlaufbahn hast.

Ansonsten waren die Bundespräsidenten (das ist ja die Vergleichsebene) in meiner Lebenszeit von einer Ausnahme abgesehen jetzt recht wenig unfähig. Klar, sind ja Ämter wo man vermutlich nur mit Gewalt was wirklich versemmeln kann.

N.H.
 
King Charles besitzt ein Vermögen >1 Milliarde und erhält jedes Jahr hunderte Millionen Steuereinnahmen. Das wäre für mich als britischer Steuerzahler in der Tat ein Grund zum jammern.

Hast Du Zahlen was so ein prominentes Königshaus als Wirtschaftsfaktor wert ist? Tourismus, Glamour in der Wirtschaftsförderung? Hofbetrieb, Yellow press?

Sind das Steuereinnahmen? Ich dachte das ist ein Teil der Einnahmen der Crown Estates.

Ansonsten dürfen auch Reiche Einnahmen haben, er ist deutlich eingeschränkter in seinen Ausgabemöglichkeiten als die Abramowitsch-Klasse, und freie Berufswahl ist auch nicht.

N.H.
 
Ich finde das bunte Spektakel und die alten verschrobenen Rituale auch schön. Aber deswegen die Überlegenheit der Demokratie anzuzweifeln, darauf käme ich dann doch nicht. Es gibt da nämlich einen wichtigen Unterschied: Einen König kann man nicht nach vier Jahren abwählen. Und er kostet dann doch ein bisschen mehr als ein Bundespräsident. ;)

Und ganz allgemein finde ich die Vorstellung eines Staatsoberhaupts qua Geburtsrecht, nur weil sich vor einigen hundert Jahren irgendwelche schwer bewaffneten Strauchdiebe als Vorfahren dieses Recht mit brutaler Gewalt genommen haben, irgendwie archaisch. Ich finde, wir haben uns als Gesellschaft seit dem Gottesgnadentum schon etwas weiterentwickelt.
 
Hast Du Zahlen was so ein prominentes Königshaus als Wirtschaftsfaktor wert ist? Tourismus, Glamour in der Wirtschaftsförderung?
Ich glaube, da darf man Vergangenheit und Zukunft nicht durcheinander werfen. Queen Lizbeth war in vieler Hinsicht eine stahlhart disziplinierte Zierde ihres Standes und in ihren späteren Lebensjahren sogar zu augenzwinkernder Selbstironie fähig (siehe der James-Bond-Stunt zu Olympia 2012 oder ihr Tee mit Paddington ;)). Das hat auch Demokraten in aller Welt viel Achtung abgenötigt, nicht nur Yellow-Press-Konsumenten.

Ich denke aber nicht, dass sich viel davon in der Zukunft erhalten lässt, spätestens der Übergang auf William wird da eine deutliche Zäsur bringen. Und wenn die Personen dem Amt die Substanz nicht mehr geben, bleibt da halt nur noch altbackener, hohler Pomp von vom Staat hochalimentierten steinreichen Leuten.
 
Hast Du Zahlen was so ein prominentes Königshaus als Wirtschaftsfaktor wert ist? Tourismus, Glamour in der Wirtschaftsförderung? Hofbetrieb, Yellow press?

Sind das Steuereinnahmen? Ich dachte das ist ein Teil der Einnahmen der Crown Estates.

Ansonsten dürfen auch Reiche Einnahmen haben, er ist deutlich eingeschränkter in seinen Ausgabemöglichkeiten als die Abramowitsch-Klasse, und freie Berufswahl ist auch nicht.

N.H.

Ich glaube nicht dass England ohne Königshaus signifikant weniger Tourismus hätte. Und die Yellow Press macht aus allem eine Schlagzeile. Vom hässlichen Ursprung der "Crown Estates" ganz zu schweigen.

Gegen Reichtum habe ich überhaupt nichts - solange er selbst verdient wurde.
 
Edit: Ich meinte aber nur das Privatvermögen, dazu gehören die Crown Estates nicht (über die verfügt letztlich der Staat, das Königshaus erhält 15% der Gewinne).

https://www.spiegel.de/panorama/leu...sitzen-a-a645e72c-0de9-4c33-b114-e0ee24b9fa08

25% lt. wikipedia (wegen neuer Heizung im Buckingham Palast, wenn das der Lindner wüsste...), aber wurscht. Ja, ich bin über die Einkommens- und Vermögensverhältnisse der Königshäuser nicht interessiert, finde ich weniger spannend als meine EST. Er hat ererbtes Vermögen, einen gut bezahlten Job, soweit so unauffällig, aber konnte sich seinen Job dabei nicht aussuchen und ist in seiner Lebensplanung nicht frei. Würde ich tauschen wollen? Ja, aber nur wegen der drei Leute die sich wohl um seine Schuhe kümmern, ansonsten bin ich zufrieden...

N.H.
 
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