Ich fand meine schwarzen Anzüge auch mal toll. Dachte, das würde "immer passen", "immer gut aussehen", wäre "gut kombinierbar" und für viele Zwecke "angemessen". Mein Grundfehler war, nicht einfach mal mit offenen Augen hinzusehen, sondern die Kleidungsfrage einer rein theoretischen Betrachtung auszuliefern.
Dabei gibt es auch in der "Theorie" genügend Argumente gegen den schwarzen Anzug:
- Er ist Beerdigungskleidung, eine Anlassfarbe
- Er kann nicht zu Blautönen (insb. Hellblau) kombiniert werden, wenn man die Farbenlehre ernst nimmt
- Er verbietet eine andere Schuhfarbe als Schwarz
- Er ist im Sommer zu warm
- Er ist tagsüber (v.a. bei Sonnenlicht) keine vorteilhafte Ergänzung zu den Hauttönen des Menschen
- Wenn ich tagsüber schwarz trage, was trage ich dann abends?
Aber all das wird Nebensache, wenn wir einfach die Augen öffnen und genau hinsehen. Denn dann sieht das kritische Auge, dass es einfach keine vorteilhafte Farbe ist. Dass sie nicht etwa viele, sondern nur sehr wenige Gestaltungsmöglichkeiten lässt.
Mein Tipp für Black Tie wäre: Smoking kaufen. Erst, wenn man einen hat, bemerkt man die vielen Möglichkeiten, ihn zu tragen. Wenn der Smoking ausscheiden sollte, geht ein dunkelblauer Anzug zum weißen Hemd auch durch.