Bewerbungsgespräch: Empfehlungen einer passenden Krawatte

Ich denke, dass ein weißes Hemd im Vorstellungsgespräch alternativlos ist.
Wobei ich bei meinem letzten Vorstellungsgespräch zum dunkelblauen Anzug + weinroter Macclesfield Print Krawatte (hier allerdings mal Drake's statt Shibumi) + weißem Leinen-EST ein blau-weiß-gestreiftes Hemd getragen habe. :eek: :)

Ich glaube, innerhalb dieses Conservative-Business-Dress-Kanons funktioniert in den allermeisten Fällen schon eine ganze Menge, solange es in sich gut aussieht. Ein uni-hellblaues Hemd habe ich nicht gewählt, weil ich dazu das weiße Leinen-EST nicht so richtig mag und stattdessen dann ein gemustertes Seiden-EST dazu hätte kombinieren müssen. Und das würde dann tatsächlich den CBD-Kanon etwas sprengen.
 
Es gibt ja auch verschiedene Arten von Vorstellungsgesprächen.
Diejenigen, zu denen man aufgrund einer Bewerbung eingeladen worden ist und diejenigen, zu denen ein Unternehmen bittet.
Bei den einen wird man nach den eigenen größten Stärken und Schwächen befragt, bei den anderen danach, wo man die größten Stärken und Schwächen des Unternehmens sieht und was man tun würde, wenn man Einigkeit bzgl. einer Beschäftigung erzielt. Da darf man schon auch anders auftreten; in der Regel gibt es keine oder nur wenig Mit"bewerber". Da das Unternehmen in aller Regel ja schon entsprechende Vorgespräche geführt hat, kennt man sich sowieso schon. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man eine Stelle braucht, haben will oder anbieten könnte, eine bestimmte Arbeit zu erledigen.
Aber um eine solche Art von Vorstellungsgespräch geht es hier nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.
Mit der Shibumi-Empfehlung wird man wohl nicht falsch liegen, auch wenn sich der Fragesteller jetzt nicht mehr äußert.
 
Zieh dich einfach ordentlich an. Ob ein weißes oder hellblaues Hemd, welche Farbe die Krawatte... ist zweitrangig.

Nutze die Zeit lieber, um dich auf Fragen vorzubereiten.


Kann eig nur die Fresenius SE sein btw...
 
Zieh dich einfach ordentlich an. Ob ein weißes oder hellblaues Hemd, welche Farbe die Krawatte... ist zweitrangig.

Nutze die Zeit lieber, um dich auf Fragen vorzubereiten.


Kann eig nur die Fresenius SE sein btw...

Die Fresenius SE ist nach dualistischem System geführt, sie hat also keinen Geschäftsführenden Direktor sondern einen Vorstand und einen Aufsichtsrat.

Ein Vorstellungsgespräch ist üblicherweise keine Prüfung, auf deren Fragen man sich vorbereiten könnte. Man stellt sich eben vor.
 
Wenn man sich die Medien anschaut und Studentenfreundliche explizit raussucht, dann könnte man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass es sich bei einem Bewerbungsgespräch um eine weitere Prüfung handelt auf die man sich vorbereiten soll.

So nach dem Motto:
Lerne das Unternehmen vorm Termin kennen und nenne dann den Namen des Gründers und den seines Großvaters beiläufig im Gespräch. Das macht Eindruck!
 
Wenn man sich die Medien anschaut und Studentenfreundliche explizit raussucht, dann könnte man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass es sich bei einem Bewerbungsgespräch um eine weitere Prüfung handelt auf die man sich vorbereiten soll.

So nach dem Motto:
Lerne das Unternehmen vorm Termin kennen und nenne dann den Namen des Gründers und den seines Großvaters beiläufig im Gespräch. Das macht Eindruck!

Ja, das ist traurig, aber auch mein Eindruck aus Bewerbungsgesprächen. Ich z. B. frage gar nicht viel. Ich denke, ein akademischer Bewerber sollte in der Lage sein, sich zu präsentieren und auch darzustellen, warum er die ausgeschriebene Position besetzen sollte. Natürlich muss er dazu wissen, was für spezielle Aufgaben das jeweils beinhaltet und wie er mit diesen umgehen soll.

Ich halte es bei meinen eigenen Bewerbungen bzw. Vorstellungsgesprächen so:
Im Vorgespräch mit dem Personaldienstleister frage ich die wichtigsten Fakten des Unternehmens ab. Im ersten Gespräch mit dem Geschäftsführer oder Vorstand skizziere ich meine grundsätzlichen Haltungen zu den wichtigsten Themen meiner Tätigkeit und erfrage, warum man ausgerechnet mich eingeladen hat bzw. was man sich von meiner Einstellung versprechen will. Vor dem zweiten Gespräch bringe ich in Erfahrung, wie das Unternehmen bisher hinsichtlich der wichtigsten Themenfelder aufgestellt ist. Im zweiten Gespräch stelle ich dar, welche wesentlichen Stärken und Schwächen ich sehe und wie ich eine entsprechende Tätigkeit im Unternehmen ausführen würde, wo ich ersten und vordringlichsten Handlungs- und Veränderungsbedarf sehe. Im dritten Gespräch bespreche ich den finanziellen Schmerz bzw. meine Gehaltsvorstellung. Manchmal präsentiere ich die zusammengefassten Ergebnisse aus 1. und 2. in einem 4. Gespräch dem Aufsichtsrat, meist ist dessen Personalausschuss schon bei 1. oder 2. zugegen gewesen. Wenn dann alles passt, kann man ins Geschäft kommen.
Muss ich mich vorbereiten? Klar. Sogar gut. Aber nicht auf die Fragen des Gesprächspartners. Eher vorbereiten muss ich meine eigenen Fragen. Darüber hinaus und das ist das Wichtigste: Was ich dem anderen sagen will - abseits von dem, was der fragt.

Weil es um Krawatten geht: Ich trage immer navy Anzüge, weißes Hemd, weißes EST. Zum Gespräch mit dem Personaldienstleister wenn es persönlich nicht st Shibumi burgund mit Muster oder Regimental. Zum ersten Gespräch uni burgund. Zum zweiten Gespräch Muster oder Regimental, es hat eher einen Arbeitscharakter. Das dritte Gespräch ist in kleiner Runde, schon etwas Vertrauter aber ein Kampf. Meist Grenadine Kirsche und teure Schuhe. 4. Gespräch/AR ist alles ausgemacht. Ein demütiges Gespräch mit Menschen, die viel von sich selber halten. Blaue Krawatte, unauffällig. Uni oder höchstens dezente Streifen.
 
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Darüber hinaus und das ist das Wichtigste: Was ich dem anderen sagen will - abseits von dem, was der fragt.
Amen. Mehr muss man zu Bewerbungsgesprächen aller Art überhaupt nicht anmerken. Man sagt nämlich als Bewerber immer was, nonverbal und verbal, und der Erfolg hängt in hohem Maße davon ab, wie sehr man die Bildung dieser Aussage im Gesprächsverlauf selber in der Hand behält. Das kann man nur, wenn man sich seiner eigenen Agenda bewusst ist und nicht nur der des Einladenden. Das Drumherum (inkl. der Krawatte) ist nur unterstützendes Beiwerk, um die Bühne dafür richtig aufzubauen.
 
Darf mam fragen in welcher Branche ihr 2 tätig seid?

Ich bin Ingenieur, meine Bewerbungsgespräche sind meist eine Art Monolog, wobei ich auf Einwürfe seitens des Unternehmens hinarbeite und damit die Gesprächsführung an mir halte.

Ich habe den Eindruck, das viele meiner Leiter/Chefs froh sind, wenn man Ihnen die Arbeit des Gesprächs abnimmt. Dabei soll natürlich der Eindruck entstehen, dass ich zweifelsfrei für meine Wunschstelle geeignet bin. Diese Taktik würde ich allerdings nicht wählen, wenn ich personalverantwortliche Stellen anvisieren würde.

Die Kleiderwahl dient zur reinen Unterstützung der Methode. Also dominant und rational. Daher bevorzuge ich da einen konservativen Stil. Navy + weiß ist eine sehr gute Wahl wie ich finde.
 
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