Bekenntnisse

Ich habe ewig keine Jeans mehr getragen, aber dürfte eine echte Tweedhose, wie sie die Briten, Schotten und Iren (ohne Futterstoff) tragen, nicht noch unangenehmer sein?
 
Eigentlich nicht. :) Jeans drückt aus: Ich bin ein harter Kerl (oder ein hartes Mädchen :)). Ich bin jung (auch wenn ich alt bin). Eleganz ist mir völlig egal. Ich bin nicht "Elite" oder "die da oben". Ich mache mich auch schmutzig. Ich bin Working Class. Ich fahre Harley und nicht Rolls Royce.


Oh je, ich glaube nicht, das Deine Projektionen noch von vielen geteilt werden. Jeans wird wohl eher mit 'Normalo' assoziiert. Auch vom Träger.
 
Ich poste das mal hier, da das Thema im "Heute gekauft" nochmal aufkam. Ich hatte es aber auch provoziert. :D

Das Thema Jeans ist bei mir vor einigen Jahren komplett aus dem Fokus geraten. Das lag sicherlich teilweise auch an meiner Teilnahme an diesem Forum, ich interessierte mich eine Zeitlang überhaupt nicht mehr für Jeans und hatte auch lediglich noch eine, die mir nichtmal mehr gepasst hat.
Das hat sich mittlerweile aber wieder geändert. :eek:

Selbstverständlich haben Jeans einen Platz in der Garderobe des "Herrn", jedenfalls in meiner. Es gab Zeiten, da war das auch hier mal akzeptierter. Den Eindruck habe ich zumindest. Z. B. der User Xelor (seufz) hat meiner Erinnerung nach gelegentlich wundervolle Jeansoutfits gezeigt, und der wäre der Allerletzte dem ich attestieren würde, dass er nicht wüsste wie man sich anzieht. :cool:

Aber das muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden, ob und wie Jeans in die eigene Lebenswirklichkeit passen. In meine passen sie zumindest sehr gut. Ich empfinde Jeans auch nicht als unbequem. Aber ich bin ja auch mit den Dingern großgeworden.

Wichtig ist für mich, im Gegensatz zu früher, dass die Teile
1. schön griffig und nicht labberig sind;
2. einen guten Schnitt haben;
3. nicht zu ausgewaschen sind.

Keine Löcher, keine Fransen, etc. versteht sich von selbst.

Es muss für mich auch kein japanischer Mystery-Bespoke-Mondschein-Denim sein. Dafür ist es mir wiederum zu teuer, das kann und will ich mir (noch) nicht leisten. :D

Nun habe ich also auch wieder ein Jeanshemd. Mein letztes hatte ich als Jugendlicher. Ich habe lange nach einem suchen müssen, das meine o.g. Kriterien erfüllt. Vor allem Passform war gerade bei einem Hemd schwierig, aufgrund meiner im Verhältnis zum restlichen Körper kran-artig langen Arme. Nun bin ich umso froher, ein gut sitzendes gefunden zu haben und werde mich hoffentlich lange daran erfreuen.

Ins Büro trage ich selten Denim. Freizeit, Wochenende und im Urlaub dafür (mittlerweile wieder) umso öfter, neben Chinos meine liebsten Hosen. Richtig eingesetzt kann es mMn auch unschlagbar aussehen. Im richtigen Kontext, als Streetwear (schönes Wort), Smart Casual, Rugged etc.

Aber vielleicht leide ich ja auch einfach nur endgültig unter Geschmacksverirrung, seit ich in Amerika war. :D Wir fahren übrigens im April wieder hin. :)

Also mein Bekenntnis: ich trage gerne Jeanshosen. Und -hemden. Und -jacken. :D
 
Auch wenn ich keine Jeans mag, (was u.a. auch für BD Hemden, Gürtel, "Skinny Mode" uvm gilt)
akzeptiere ich selbstverständlich dass es genug Menschen gibt sie sie gerne tragen und auch bequem finden. Ist ja nur meine persönliche Meinung! :)

Mein Bekenntnis:
Ich finde es gut dass die Geschmäcker verschieden sind! ;-)

Gesendet von meinem GT-I9515 mit Tapatalk
 
Oh je, ich glaube nicht, das Deine Projektionen noch von vielen geteilt werden. Jeans wird wohl eher mit 'Normalo' assoziiert. Auch vom Träger.
Natürlich wird der heutige Träger meine Projektionen nicht weiter durchdenken, weil diese schon vor 40 Jahren zu simplifizierten Mainstream-Lebensmodellen geworden sind, wie sich die meisten Menschen damals wie heute selber gerne sehen würden. Die Jeans ist dann nur das Mittel, das auszudrücken. Die Bedeutung dieser unterbewussten Projektionen zeigt sich ja nicht nur dadurch, was man tragen will, sondern auch dadurch, was man nicht tragen will und womit man nicht identifiziert werden möchte.

Auch wenn ich keine Jeans mag, (was u.a. auch für BD Hemden, Gürtel, "Skinny Mode" uvm gilt)
akzeptiere ich selbstverständlich dass es genug Menschen gibt sie sie gerne tragen und auch bequem finden. Ist ja nur meine persönliche Meinung! :)
Alles, was hier geschrieben wird, sind persönliche Meinungen. Die Klarheit der Aussage muss man nicht verwässern, indem man das ausdrücklich betont. Dass jeder tragen kann, was er will, ist, glaube ich, auch da draußen schon im Mainstream eingesickert. :) Und das ist auch vom Standpunkt des Liberalismus her eine sehr positive Entwicklung.
 
Meiner Ansicht nach sind ein Großteil der Jeans auch nur Chinos in Blautönen.
Beiden gemeinsam ist ein relativ betrachtet fester und schwerer Baumwolltwill, und der eine kommt dann eher mit Nieten daher und dient aufgrund der Herkunft eher als o.g. Projektionsfläche für die erwähnten historisch-nostalgischen (Anti-)Zuschreibungen, der andere hat seinen Ursprung dann eben in einer militärischen Kleidungstradition und wirkt möglicherweise auch deshalb -"Ham Se jedient ?" adrett-korrekter...:)
 
Auch wenn mein Beitrag im Faden für hässliche Modefundstücke auch schon ein handfestes Bekenntnis zum schlechten Stil war, hier noch eine gruselige Geschichte zum Sonntag: ich trage seit zwei Wochen fast täglich die selben scheußlichen Chelsea-Boots von Gordon and Bros., weil ich keine hochwertigen Schuhe beim FSJ tragen möchte. Sobald die Absätze (endlich) durch sind, schmeiße ich sie fort.
 
Oben