Ich wollte mich eigentlich zurückhalten, was Japan angeht.
Die Menschen dort sind mit dem Erdbeben und dem Zunami gestraft genug.
Da sollte sich unsere Sensationspresse dringlichst zurückhalten, was das Thema "Atomunfall" angeht.
Meiner Meinung nach gibt es keine vernünftigen Aussagen, die wir verwerten können, nur lauter tolle "Experten" die soviel Unsinn erzählen, dass einem schlecht werden kann.
Meiner Meinung nach ist selbst das alte Kraftwerk Fukujima als äußerst sicher einzustufen.
Es müssen schon extrem viele Sachen schiefgehen, dass ein GAU passiert:
1. Es ist ein Siedewasserreaktor. Theoretisch kann ein solcher gar nicht überhitzen, denn solange der Reaktor Hitze abgibt, treibt das Wasser die Turbinen an und die erzeugen Strom für die Notpumpen. Grundsätzlich treibt die Turbine auch den Primärkreislauf an.
-> Ok, die Turbine geht kaputt (Beim Erdbeben wahrscheinlich). Dann hat man noch Notstromaggregate für den Sekundärkreislauf.
-> Offensichtlich sind die sprichwörtlich abgesoffen im Tsunami.
Dann haben die japaner ein Batteriesystem, das sehr lange häkt (bis zu 10 Stunden).
Auch scheinen die Stromleitungen zum Kraftwerk beschädigt zu sein, sodass keine Energie von aussen kommen kann.
Hier gibt es ein Problem, eigentlich sollten Ersatz- Stromaggregate per Hubschrauber herbeigebracht werden können. Vielleicht sind aber auch die Wasserkreisläufe mechanisch defekt, leider gibt es hierzu keine Informationen.
Wenn die Hitze im Reaktor weiter steigt verdampft das Wasser und der druck steigt. Dann wird Druck abgelassen und die radioaktive Strahlung steigt kurzfristig an. Durch den hohen Wasserstoffanteil kommt es zu den Knallgasexplosionen. Diese sprengten im Falle Fukujima auch keine Betonwände ab, wie mache Experten zu berichten wußten, sondern eine Wellblechverkleidung um die Blöcke.
Trotzdem hät der Druckbehälter Dicht. Es wird in die dafür vorgesehene (!) Wanne Meerwasser eingelassen, um im Falle einer Kernschmelze, die wahrscheinlich teilweise in den Reaktorbehältern abläuft, soweit zu kühlen, um ein Durchschmelzen zu verhindern. Durch die enormen Temperaturen entsteht wieder Knallgas, eine Explosionsgefahr ist enorm hoch.
Heute hören wir, dass ein Feuer im abgeschalteten Block 4 ausgebochen ist, wo alte Brennstäbe gelagert worden sind. Wie so etwas passieren kann, ist nicht nachvollziehbar. Scheinbar ist durch die Explosion im Block 4 die erhöhte Strahlung ausgetreten, die von den Medien propagiert wurde.
Wie gesagt, es ist zum Kotzen, wie schlecht Informationen über das Atomkraftwerk nach draußen dringen.
Noch mehr zum Kotzen sind aber unsere Medien, die mit ihren Experten und Super GAU Aussagen (was ist denn die Steigerung von "grösster anzunehmender Unfall"?) alle nur extrem Verunsichern.
Mit dem Wissensstand jetzt halten die Reaktoren offensichtlich einer partiellen Kernschmelze stand (was ja auch zu den Sicherheitseinrichtungen gehört).
Wenn die Medien über eine 1000-fache Strahlungserhöhung (die aber nur ein paar Stunden wirkt) gesprochen. Die durchschnittliche Strahlung sind 0,4 Millisievert/Jahr, eine tausendfache Belastung (400 Millisievert) liegt aber noch um den faktor 1,5 unter dem, was in Deutschland unter einer "schwerwiegenden Gesundheitsbeeinträchtigung" läuft, Stand 1992, nachzulesen.
Ich hätte auch keine Lust, mich dort bestrahlen zu lassen, aber vom Super GAU oder Strahlenopfern sind wir noch weit entfernt.
Auch die Atomkraftdiskussion in D ist nur als populistische Maßnahme zu sehen.
Wer von uns kann denn 25% Energie einsparen?
Oder sollen wir Kohlekraftwerke mit extrem schlechtem Wirkungsgrad wieder in Betrieb nehmen?
Oder Atomstrom aus Bulgarien zukaufen?
Ich fühle mich bei unseren Atomktaftwerken sehr sicher und würde lieber neben einem Atomkraftwerk wohnen als eine Autobahn überqueren.
So, just my two cent...
Edit: Nein, es ist ken GAU, es ist erst Stufe 6, ein schwerwiegender Unfall!