Anti68er

Member
Liebe Forumsgemeinde,

es gibt sicherlich viele Marketingbegriffe, die eine besondere Beachtung verdienen.
Aber keine dieser Schöpfungen macht mich beim Nachdenken immer wieder so fassungslos wie der Begriff "Atmungsaktiv".

Er klingt nicht nur einfach bekloppt, auch die Aussage des Begriffs ist unschlüssig
1) der erste Teil suggeriert, dass Kleidung atmet, also hautfreundlich ist.
2) der zweite teil, das Adjektiv "aktiv" bezeichnet im Deutschen eine Tätigkeitsform, d.h. die Kleidung soll selbstständig atmen.

Leider hat so eine Plastikjacke nun gar keine Lungen ...

Funktionsbekleidung ist auch so ein Wort. Ich persönlich kaufe ja nur Kleidung ohne jegliche Funktion :D.

"Soft-Shell" soll wohl Schutz und Bequemheit versprechen ...

Grauenhaft für wie dumm man da verkauft wird, oder ?

Gruß, Anti68er
 
... Funktionsbekleidung ist auch so ein Wort. Ich persönlich kaufe ja nur Kleidung ohne jegliche Funktion ...

Ich kaufe keine Funktionsbekleidung, da die bei Baumwollunterwäsche und Hemden nicht funktioniert.

Diese künstliche Funktionsunterwäsche, die man nur mit max. 10 °C oder so waschen darf, die die Funktion dann bieten würde:
- mag ich auf der Haut nicht leiden
- ist mir zu unhygienisch
- hat eine eher bescheidene Haltbarkeit
- ist unnötige Umweltverschmutzung

Außerdem bin ich weder Astronaut noch nehme ich an Himalaya-Expeditionen teil.

Grüße
Günter
 
Merke: Für Atmung bedarf es nicht immer einer Lunge.
Und ich muss sagen, dass so eine Gore-Tex Kopfbedeckung und regendichte Jacke, nicht aus Baumwolle, bei meinem letzten London-Aufenthalt ganz hilfreich waren. Wetterbedingt. Übrigens hat keiner der ach so stilvollen Engländer versucht mich zu steinigen o.ä.
 
Ich kaufe keine Funktionsbekleidung, da die bei Baumwollunterwäsche und Hemden nicht funktioniert.

Diese künstliche Funktionsunterwäsche, die man nur mit max. 10 °C oder so waschen darf, die die Funktion dann bieten würde:
- mag ich auf der Haut nicht leiden
- ist mir zu unhygienisch
- hat eine eher bescheidene Haltbarkeit
- ist unnötige Umweltverschmutzung

Außerdem bin ich weder Astronaut noch nehme ich an Himalaya-Expeditionen teil.

Grüße
Günter

Na ja, bei schweißtreibenden Aktivitäten wie sportlichem Radfahren im Winter, ist es doch sehr angenehm mit "Funktionsunterwäsche". Die Sachen von Odlo sind im Übrigen teilweise mit 95°C waschbar (wer's braucht...). Das Gefühl auf der Haut finde ich keineswegs unangenehm. Baumwollunterwäsche ist meines Erachtens für sportliche Aktivitäten nicht gut geeignet.
Beim sporteln trage ich keine Hemden.

Ich werde beim nächsten Kauf von Unterwäsche für's Alpinskifahren mal Produkte aus Merinowolle testen.

Grüße,

Phil
 
Merke: Für Atmung bedarf es nicht immer einer Lunge.
Und ich muss sagen, dass so eine Gore-Tex Kopfbedeckung und regendichte Jacke, nicht aus Baumwolle, bei meinem letzten London-Aufenthalt ganz hilfreich waren. Wetterbedingt. Übrigens hat keiner der ach so stilvollen Engländer versucht mich zu steinigen o.ä.

Wenn nichts an Teflon haftet, an was haftet dann Teflon ?

Ich wollte in diesem Thema auch ausnahmsweise nicht die Träger von Funktionskleidung stigmatisieren :D:D:D, sondern auf Marketingunsinn hinweisen.
Man hat es geschafft, ein Material zur Kabelisolierung (PTFE) so platt zu walzen, dass es porös wird und Feuchtigkeit durchlässt.
Damit kann man billig Regenjacken herstellen. Natürlich darf der Kram dann nicht mehr Teflon heißen und nicht mehr mit Pfannen assoziiert werden.
Also heißt die Regenjacke jetzt Funktionsjacke und das Teflon Gore-Tex und wird als "atmungsaktiv" beworben.
Aber seien Sie mal ehrlich, nach einer Weile sind diese Jacken von außen nass und dann hilft keine Atmungsaktivität der Welt mehr, dann schwitzt man innen.
Während der Regenschirmnutzer immer noch trocken ist und nicht schwitzt ...
 
Wenn nichts an Teflon haftet, an was haftet dann Teflon ?

Ich wollte in diesem Thema auch ausnahmsweise nicht die Träger von Funktionskleidung stigmatisieren :D:D:D, sondern auf Marketingunsinn hinweisen.
Man hat es geschafft, ein Material zur Kabelisolierung (PTFE) so platt zu walzen, dass es porös wird und Feuchtigkeit durchlässt.
Damit kann man billig Regenjacken herstellen. Natürlich darf der Kram dann nicht mehr Teflon heißen und nicht mehr mit Pfannen assoziiert werden.
Also heißt die Regenjacke jetzt Funktionsjacke und das Teflon Gore-Tex und wird als "atmungsaktiv" beworben.
Aber seien Sie mal ehrlich, nach einer Weile sind diese Jacken von außen nass und dann hilft keine Atmungsaktivität der Welt mehr, dann schwitzt man innen.
Während der Regenschirmnutzer immer noch trocken ist und nicht schwitzt ...

Also ich war innen trocken. Und den ganzen Tag einen Regenschirm halten, da fällt mir ja der Arm ab.... :D
 
@Anti68

Wenn man bestimmte Sachen nicht mag wird es nicht besser wenn man versucht darüber in 1/4 oder 1/2 Wahrheiten zu berichten.

Ich habe früher Leistungssport gemacht und kann ziemlich genau den Unterschied von Baumwolle vs. Funktionswäsche im Laufbereich beschreiben. (ist nur schwierig wenns kulturvoll sein soll)

Weiterhin verbringen wir unsere Urlaube gern wandernd in den Bergen, auch da kann ich sehr genau über die wirksame Funktion Atmungsaktivität und Regendichtheit berichten. (genau wie auf dem MTB) Allerdings gibt es da nennenswerte Unterschiede bei den Materialien. Das bedeutet allerdings nicht das ich solche Sachen in der Stadt anziehe.

Seid kurzem besitze ich eine Winterjacke mit Loro Piana Storm System, ich bin begeistert davon. Nun kann man jetzt trefflich darüber streiten ob dies Funktionsbekleidung ist oder nicht. Aber eine Weiterentwicklung im Sinne der Funktion des Kleidungsstück durch Materialkombination ist dies bestimmt.
 
Hallo,

beim Sport oder sonstigen schwierigen Gegebenheiten habe ich nichts gegen "Funktionskleidung". Wichtig ist imho, dass dann auch alle Kleidungsschichten aus "Funktionsmaterial" sind.

In den meisten Fällen ist aber "Funktion" nicht gegeben (den positiven psychologischen Placebo-Effekt lasse ich mal außen vor), weil die meisten Träger Funktionsbekleidung mit Nicht-Funktionsbekleidung mischen, die Feuchtigkeit in der Nicht-Funktionsschicht hängen bleibt und man stärker schwitzt als ohne "Funktion".

Ich selbst habe gute Erfahrung
a.) mit Gore-Tex Jacken, wo die Gore-Tex Membrane bei einem ansonsten wasserdurchlässigen Wollstoff für Wasserdichtigkeit sorgt.
b.) mit leichten Gore-Tex Treckingschuhen, die aus Stoff/Gewebe sind (z.B. Lowa).

Schlechte Erfahrungen habe ich mit
c.) Gore-Tex Glattleder-Schuhen, in denen der Fuß einfach nur schwitzt wie in einem Gummistiefel
d.) Winter-Funktionunterwäsche (z.B. Odlo, Helly Hansen), da meine Hosen und Pullover i.d.R. nicht aus Funktionsmaterial sind. Mit normaler Baumwollunterwäsche komme ich da viel besser zurecht.

Ich bin auch nicht bereit, meine Kleidung komplett auf "Funktion" umzustellen, da ich 1.) nicht der Sportler-Typ bin - nur in dieser Design-Richtung gibt es anscheinend "Funktion" - und 2.) mir Funktion in Anbetracht des höheren Preises in Zusammenspiel mit der kürzeren Lebensdauer einfach zu teuer ist.

Grüße
Günter
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon in einem anderen Thread dargelegt bin ich v.a. in sportlichen Bereichen pro plastique.

Musikliebhaber, Phil und NiFi kann ich nur beipflichten.

Natürlich ist Kunststoff verrottungstechnisch nicht das Gelbe vom Ei.

Zum Umweltargument:
Ich versuche auch wo's geht (als ein Pro-68er :p:p) per "(J)ute statt Plastik" unnötige Verpackungen zu vermeiden, unnötige Wege per PKW zu vermeiden (habe kein Auto) und bevorzuge oft Vintage-Kleidung, was Tragezyklen verlängert. Thrift Shopping rocks, wa, spoozy?

Den neuen Film über die Plastikvermüllung der Welt will ich mir auch ansehen.

Aber in so vielen Produkten ist Rohöl oder Derivate davon, bei Beautyprodukten, Kleidung etc., will man das alles sehr konsequent vermeiden, wird man sehr viel Rechercheaufwand betrieben müssen und, ketzerisch gesagt, ums Selberanbauen, -Stricken etc. nicht drumrumkommen. :p

Ein Fußmarsch über die Hanauer Landstraße oder die Mainzer in FFM und man hat 'ne ordentliche Ration Giftstoffe für die nächste Zeit eingeatmet.

Darüberhinaus gibt es auch wiederverwertbare/recyclte Fleecepullover z.B. von Patagonia, und selbst Timberland gibt sich seit einiger Zeit mit der Angabe von Recyclinganteilen ökologisch.

Aber 'ne interessante Streitfrage.

Viva la Revolucion (synthetico)!
flamboyance
 
Zum Umweltargument:
Ich versuche auch wo's geht (als ein Pro-68er :p:p) per "(J)ute statt Plastik" unnötige Verpackungen zu vermeiden, unnötige Wege per PKW zu vermeiden (habe kein Auto) und bevorzuge oft Vintage-Kleidung, was Tragezyklen verlängert. Thrift Shopping rocks, wa, spoozy?

Lieber Flamboyance,

für mich sind Menschen, die auf ein Auto verzichten, Vorbilder. Ich bin dafür leider bei weitem nicht stark genug (2 PKW für 2 Personen :().

Für mich ist die Umweltbewegung immer ein wenig zwiespältig gewesen, ich schwanke da zwischen totaler Zustimmung und Entsetzen.
Sie wissen ja sicherlich, dass die Parteimitglieder der Grünen MEHR Auto fahren als die Durchschnittsbevölkerung. Wasser predigen und Wein trinken nennt man sowas ...

Gruß, Anti68er
 
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