Anzug der grobes verträgt

Meine Haut verträgt ungewaschene Kleidung einfach nicht und die meisten Chemikalien lassen sich nicht kalt ausschwemmen.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich den ganzen Satz in seiner Allgemeingültigkeit mal in Frage stellen möchte (gerade was den letzten Teil angeht - gibt es da Quellen?) und in Waschmittel auch "Chemikalien" enthalten sind, würde ich gerne mal wissen, wie du deine Anzüge trägst. Nackt? Wenn ich Anzug/Kombination trage, berühren folgende Dinge meine Haut: T-Shirt, Teile des Hemdes, Boxer Shorts, Kniestrümpfe (ganzjährig), ein kleiner Teil der Hose.
Zudem: Ich glaube nicht, dass deine Haut auf die "Ungewaschenheit" reagiert.
 
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Grundsätzlich würde ich erstmal Adolesco zustimmen. Aber wenn du trotzdem willst hätte ich noch folgende Ideen: Kauf dir einfach den Anzug, den du willst, kauf einen Futterstoff, der 90 Grad Wäsche übersteht, wasche ihn und lass das Futter des Anzugs durch diesen ersetzen. Alternativ würde ich vorschlagen 5-6 m Baumwoll- oder Leinenstoff zu kaufen. Ihn gründlich zu waschen und dann damit zu einem Schneider zu gehen.
 
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Ich weiß nicht, ob eine 90°-Wäsche da das Allheilmittel ist. Vieles von dem Zeug geht wahrscheinlich noch nichtmal bei 90° raus, anderes schon viel leichter.

Wie Du richtig sagst, nimmst Du auch Pullover von Deiner Regel aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass Wolle - unabhängig von den Einlagen - das nicht besonders goutiert. War der genannte weiße Anzug aus Leinen? Die Faser verträgt ja auch heiße Wäschen.

Ich würde eher überlegen, ob Du einen Anzug nicht mal mit ein paar Füllungen Dampfbügelstation bearbeiten willst? Der Dampf ist deutlich heißer als die 90%, schont aber das Gewebe, weil es nicht auf einmal im heißen Wasser baden muss.

Ansonsten würde ich waschen mal auf die Hose beschränken, denn das Sakko sitzt ja nicht auf der Haut und bei der Hose gibt's keine Einlagen.

Und wenn das auch nicht reicht: Besorg' Dir Stoffe, wasch' die wie gewünscht vor und lass es dann einen Schneider machen. Das ist zwar teuer, aber man kann erstmal mit einem kleinen Stück testen, ob es die Wäsche aushält. In the long run ist das vermutlich billiger als 4 von 5 Konfektionsanzügen mit 90°-Wäschen zu vernichten.
 
Zunächst mal wäre es sinnvoll herauszufinden, auf welche Stoffe die Haut reagiert. Handelt es sich bei der Ursache um eine Vermutung oder gibt es bereits allergologische Befunde?

Leider wird die Waschbelastbarkeit von Wollstoffen gerade durch chemische Ausrüstung erzielt. Je besser die Wolle eine Maschinenwäsche ohne Verfilzung übersteht, desto wahrscheinlicher enthält sie Enzyme oder Kunstharze.

Grundsätzlich würde ich ebenfalls beim Ausgangsmaterial ansetzen, also zertifiziert ökologische Textilien erwerben, entweder bei entsprechenden Anbietern wie hess natur - oder per Eigenkauf plus Maßschneider, was die Optionen erheblich erweitert.

Unterwäsche und Hemden wären gegenüber Anzügen natürlich von höherer Priorität. Wenn Du mit Anzügen Probleme hast würde Dich ein Charles Tyrwhitt Hemd vermutlich umbringen.
 
Wenn ich Anzug/Kombination trage, berühren folgende Dinge meine Haut: T-Shirt, Teile des Hemdes, Boxer Shorts, Kniestrümpfe (ganzjährig), ein kleiner Teil der Hose.
Zudem: Ich glaube nicht, dass deine Haut auf die "Ungewaschenheit" reagiert.

Die genannten Kleidungsstücke dürften sich zumindest bei 90° deutlich problemloser (Kostenaufwand, Erfahrungssammlung, Vielfachwäsche) waschen lassen.

Neben den genannten Empfehlungen wären weitere Erfahrungen mit "Stoffen" und "Chemikalien" hilfreich -
vielleicht sind insgesamt Baumwollstoffe- bzw. bestimmte Webarten oder das genannte Leinen etc. "verträglicher" als Wolle ?

Können denn gereinigte und gebügelte Sachen aus der Wäscherei getragen werden -
nicht nur aus praktischen Gründen (Anzüge etc. nach der Heißwäsche wieder "in Form" bringen lassen") sondern auch wg. möglicher "Unverträglichkeiten" ?

Gibt es ja ebenfalls (vielleicht sogar auch hier im Forum mal thematisiert), dass manche den Geruch, Haptik o.ä. frischgereingter/gebügelter Textilien anders empfinden oder auf das typische "Klima" in Reinigungen und bspw. insbesondere bei Änderungsschneidereien mit tränenden Augen und anderer Symptomatik reagieren.
 
Guten Tag die Herren,

Da es einige Missverständnisse gab: Ich trage durchaus auch Caschmere und Wolle, wasche diese aber nur bei max. 60 Grad (Caschmere-Baumwoll Mix, geht durchaus) oder per Hand mit mildem Schampoo und viel viel Spülwasser (100% Wolle und Caschmere). Und das Tierfasern keine andere Behandlung vertragen ist mir durchaus bewusst, ich suche demnach auch nicht nach einem Schwurolle Anzug der bei 90 Grad gewaschen werden kann und nebenbei noch kugelsicher ist.

Eine Empfindlichkeit auf ein bestimmtes Material besteht nicht (nun ja, man könnte jedoch durchaus sagen ich reagiere allergisch auf Polyester und jegliche Art von Plastik(fremdanteil) ;)).

Wie Butch auch richtig angemerkt hat, vergessen viele auch die Produktionsumstände und welche Bedingungen da herrschen. Beim Schneider um die Ecke kann man sich ja ansehen wie gearbeitet wird, in den Fabriken weiß man nie so recht wer oder was schon alles mit deinen Textilien in Berührung kam.

Lionel: Wie Sie richtig angemerkt haben, gehen oft auch bei 90 Grad (zuminderst bei einmaligem Waschen) nicht alle Chemikalien raus. Ich versuche jedoch solche Textilien von vornherein zu vermeiden (einfacher Geruchstest hilft da schon viel).

Zu dem Argument Anzug auf Haut: Natürlich trage ich das Oberteil nicht nackt auf der Haut. Jedoch treibt mich allein schon der Geruch von neuen Textilien in den Wahnsinn. Ich wundere mich immer wieder wie Menschen in Textildiscountern arbeiten können.

Das Gute Leben: Haben Sie mit dem CT Hemd generalisiert oder ist diese Marke bekannt für ihre chemische Behandlung? Ich wollte mir diese Hemden schon länger einmal ansehen. Bei Hemden habe ich jedoch kaum Probleme, diese Vertragen 90 Grad Wäsche in der Regel mit Bravour (natürlich sollte man auf den Kragen achten, aber das ist in der Regel ein mechanisches Problem und nicht temperaturbedingt).

Weitere Anmerkung: Das beschriebene Sakko war ein weißes aus Leinen und wurde wie gesagt bei 90 Grad in der Maschine gewaschen. Da es mir ziemlich unkonstruiert erscheint geht dies natürlich (viel schlimmer wäre es, wenn es danach unbrauchbar wäre. Dies wäre allein schon materialbedingt inakzeptabel).

Zwischenstand: Entweder schneidern lassen oder nach unkonstruierten Sakkos Ausschau halten.

Ich bedanke mich für Ihre Hilfe! Grüße 14oz
 
Eine Empfindlichkeit auf ein bestimmtes Material besteht nicht (nun ja, man könnte jedoch durchaus sagen ich reagiere allergisch auf Polyester und jegliche Art von Plastik(fremdanteil) ;)).
Ich würde vor allen persönlichen Mutmaßungen über Inhaltsstoffe von Anzügen medizinisch feststellen lassen, welche Inhaltsstoffe für den direkten Hautkontakt konkret problematisch sind, bevor man irgendwelche wilden Einschränkungen macht, die bei Licht betrachtet gar keine echte Wirkung haben. Beim Jackett ist ja schon klargestellt worden, dass es konzeptbedingt keinen Hautkontakt haben kann. Eine Hose könnte man bei einem Änderungsschneider mit einem vollständigen Futter versehen lassen, um sicher zu gehen, typischerweise wird hier ab Werk nur mit einer Halbfütterung bis zum Knie gearbeitet. Von dieser Basis ausgehend würde ich die Notwendigkeit zu radikalen Waschmethoden sachlich bei einem Anzug nicht sehen.

Gerüche, die wahnsinnig machen, sind natürlich individuell möglich :), aber das würde ich medizinisch unter Psychosomatik abhaken, solange keine davon ausgehenden allergenen Wirkungen bei einem selbst in einer ärztlichen Untersuchung nachgewiesen wurden.
 
Guten Abend Butch,

Ich kan Ihnen hier nur zustimmen und hoffe für Sie, dass Sie den Chemikalien entsprechend ausgerüstet waren.
Ich möchte noch anmerken, dass ich von ungewaschenen Textilien nicht selten eine Hautreizung/Ausschläge erfahren habe. Ob dies tatsächlich eine Allergie oder nur eine Überempfindlichkeit bezüglich bestimmter Chemikalien darstellt weiß ich nicht. Es hat mich auch dahingehend nie weiter interessiert, als dass ich ein anderes Qualitätsverständnis als die Industrie habe und auch immer noch diesen Vorstellungen eingekauft habe.
Aus welchen rationalen Gründen sollte man sich auch ein einfaches Baumwoll-Produkt (Naturerzeugnis) kaufen, dass schlimmer riecht als der häusliche Putzschrank?
Ich denke wehleidig an die Kleidung meiner Eltern zurück, die noch nach 30 Jahren tadellos ist und die ich gerne tragen würde, wäre sie mir nicht zu klein. Von Kleidung aus den 40ern und früher (man denke nur an die herrlichen Mäntel des Militärs) will ich gar nicht sprechen.

Es verbleibt ein nostalgischer 14oz mit freundlichen Grüßen.
 
Ich habe das Eingangspost von oz14 dahingehend verstanden, dass er nicht an einer Allergie im engeren Sinne leidet, sondern eher mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen und hygienische Mängel bezüglich textiler Neuware vermeiden möchte.

Auf Grund meiner Erfahrung würde ich dieses Anliegen aber nicht als "psychosomatische" Fehlinterpretation einstufen, sondern eher als ein Handeln nach gesundem Menschenverstand.
Der dann sagt, dass man unbedingt einen Anzug braucht, den man mit 90° in der Maschine waschen muss? ;)

Seit Anbeginn aller Zeiten (okay, Bärenfelle in der Steinzeit ausgenommen, obwohl... auch die musste man irgendwie gerben) ist die Herstellung von Kleidung ein chemischer Prozess. Dass da viele ungesunde Dinge passieren, ist doch keine Frage. Wenn das konkrete gesundheitliche Probleme verursacht (wie ich ursprünglich beim Threadstarter annahm), dann muss man natürlich handeln. Den Bereich diffuser Ängste ohne konkreten medizinischen Anlass betrete ich dabei aber nur ungern, weil man dann auch schnell mal den rationalen Handlungsrahmen verlässt.
 
Lieber 14oz,

ich möchte mich dafür entschuldigen, daß ich bei Dir rein psychologische Gründe für eine derartige Wäsche vermutet habe.

An Hautreizung etc. hatte ich wirklich nicht gedacht bzw. nicht vorstellen können, daß so etwas eintritt...
 
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