Anzug aus Schurwolle oder?

Nein, es geht ausschließlich um die Kosten. Fast jede gängige Kunstfaser kostet einen Bruchteil des Naturvorbildes.

Ich habe es befürchtet. Gar nicht so leicht, einen (erschwinglichen) Trenchcoat zu finden, bei dem keine Kunstfasern verwendet wurden. Was aber besagte Marken aber auch nicht hindert, ihre 50/50 Mäntel für einen 4-stelligen Betrag anzubieten.
 
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Was wolltest du auch damit. Ein Trenchcoat ist von jeher aus einem Baumwoll / Kunstfasergemisch, sieht man von der ersten Exemplaren ab. Um 1920 wurden die Fasern besonders imprägniert, ähnlich den Barbourjacken, was aber heute sicherlich nicht mehr sonderlich gesund wäre.
Bei den Riding Macs werden innen Gummibahnen eingezogen, der Trench hat seit 1950 Kunstfaseranteile, weil es seiner Bestimmung entgegen kommt: Wasserfest, winddicht und schmutzresistent zu sein.
Das ist also in dem Fall weniger eine Frage des Preises, als vielmehr der Funktion. Wobei ich dir Recht gebe, das die Qualität der bekanntesten Anbieter beständig schlechter geworden ist. Leider ist auch Aquascutum nicht mehr, was es mal war.
 
Was wolltest du auch damit. Ein Trenchcoat ist von jeher aus einem Baumwoll / Kunstfasergemisch, sieht man von der ersten Exemplaren ab. Um 1920 wurden die Fasern besonders imprägniert, ähnlich den Barbourjacken, was aber heute sicherlich nicht mehr sonderlich gesund wäre.
Bei den Riding Macs werden innen Gummibahnen eingezogen, der Trench hat seit 1950 Kunstfaseranteile, weil es seiner Bestimmung entgegen kommt: Wasserfest, winddicht und schmutzresistent zu sein.
Das ist also in dem Fall weniger eine Frage des Preises, als vielmehr der Funktion. Wobei ich dir Recht gebe, das die Qualität der bekanntesten Anbieter beständig schlechter geworden ist. Leider ist auch Aquascutum nicht mehr, was es mal war.

Dass Kunstfaser seine Berechtigung hat ist unbestritten, vor allem in der "Funktionskleidung" ist mir diese viel lieber. Meine Frage zielte darauf ab, ob selbiges Ergebnis auch mit Naturfasern zu erzielen ist, lieber wäre es mir allemal - allein schon weil Naturfaser besser "auslüftet". Welche Marken sind denn empfehlenswert für Trenchcoats? Positives habe ich noch von Traditional Rainwear gelesen, aber gebraucht wohl am schwersten von den 3 zu finden und neu kaufe ich Kleidung ungern ohne Anprobe im Laden.
 
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Der Einstieg für ordentliche Konfektion liegt aus meiner Sicht bei 300,- bis 500,- für einen Anzug (da fällt mir auch nur ein empfehlenswerter Hersteller ein, nämlich Suitsupply, der Rest kann da nicht ansatzweise mithalten), die Mittelklasse beginnt bei etwa 1.000,- bis 1.500,-. Bei Maßkonfektion sehe ich den realistischen Einstieg bei 700,- bis 800,-, die Mittelklasse beginnt da etwa bei 1.200,- bis 1.800,-. Jeweils gute Stoffe vorausgesetzt und eine möglichst komplett lose Innenverarbeitung ohne die Verwendung von Klebegranulaten für die Jackettstruktur.



Das sind in jedem Fall sehr wertvolle Hinweise, die ich auch beherzigen werde bei der kommenden Anschaffung und vielen Dank dafuer. Bei der Maßkonfektion habe ich bereits im Einstiegsbereich Erfarhungen gemacht, also in der aufgefuehrten Preisklasse und kann sagen, dass das schon sehr enttaeuschend ist was man da bekommt. An der Rotation lag es ueberigens nicht. Im Buero trage ich einen Anzug im Schnitt nicht oefter als einmal die Woche, sonst reicht Hemd und Stoffhose. Hier im wesentlichen Mischgewebe, habe noch einmal geschaut - und da kommt eine Hose auch hoechstens einmal die Woche zum Einsatz, bisher ohne Beanstandung.
Ansonsten kommen die Anzuege zusaetlich nur zu gelegentlichen privaten/sozialen Ereignissen zum Einsatz. Insofern bekommen die Anzuege durchaus lange Ruhepausen, die besagten aus Schurwolle um so mehr und in letzter Zeit ohnehin, da sie sicher nicht mehr meine erste Wahl sind. Aber das ist ja auch der Grund fuer die geplante Neuanschaffung/en.

Ein hoeherer Preis soll nun kein Hinderniss sein, allerdings will das dennoch gut ueberlegt sein. Wenn ich ueber 1000,- Euro in einen Anzug investiere, moechte ich schon erwarten koennen eine Weile Freude daran zu haben.
In jedem Fall sollten es aber zwei Hosen zu sein, dass scheint mir inwsichen unumgaenglich, wenn ich die Haltbarkeit im Vergleich zu Mischgeweben bedenke. Gerade da scheint ja bei Schurwolle die Unterschiede sehr hoch zu sein, wenn ich die im Forum und im Netz beschriebenen Erfahrungen lese.
Und der Preis scheint wenig ueber die tatsaechlich Qualitaet allein etwas auszusahen.

Gut, hinsichtlich empfehlenswerten Stoff, worauf sollte man demnach am besten achten, gerade wenn es Schurwolle sein soll? Ich meine, dass keine Liste parat ist, ist nachvollziehbar und dass reichlich Erfahrung dazu gehoert auch. Allerdings scheint es mir, dass man gerade in dem Feld als Kunde selbst viel Wissen mitbringen muss, dass konnte ich im Forum inzwischen auch nachvollziehen.
Wie waehlt man also grundsaetlich den Stoff aus? S-Grade haben wir schon ausgeschlossen, Marken/Webereien muss man sich Kundig machen, Haptik sollte gefallen sagt aber noch nicht viel aus. Farbe und Muster gemessen an dem was dann uebrigbleibt gemaess Geschmack.
Gibt es sonst noch Kriterien, die man waehrend der Auswahl unbedingt beachten sollte? An solchen Auswahlkriterien mangelt es mir noch.
 
Mischgewebe mit Kaschmir, Seide usw. sind generell anfälliger als reine Schurwolle. New Wool oder reine Schurwolle ist der Beleg, das es sich um gewebte Wolle handelt, Wool heisst, es wurden Wollreste und Recycling Wolle verarbeitet - sollte aber in der Klasse nicht vorkommen.
Etablierte Webereien, wie Loro Piana, Cerutti oder Scabal, bürgen nach menschlichem Ermessen für Qualität, man kann dem Kunden nur ein mal Schrott verkaufen.

Mach einen Knittertest. Bei zusammenknüllen sollte der Stoff wieder in seine ursprüngliche Form springen.

Zur Verarbeitung, die für die Knitterfreiheit ebenso wichtig ist, wie die Stoffqualität, hat bluesman schon fast alles gesagt. Falten sind im übrigen kein Indiz für mangelhafte Qualität, bei Leinen und Alpaca ist das eher ein Qualitätsmerkmal.

Ansonsten weiss ich ehrlich gesagt nicht, warum du solche Probleme mit deinen Schurwollanzügen hast, das ist eher ungewöhnlich. Poste doch mal ein paar Fotos, das wäre hilfreich.
 
Das kann gut sein, aber die "Budgetstoffe" lassen die sich gut bezahlen.
Wie oben beschrieben, in welcher Preislage sollte man sich bewegen?
Gibt es im Netz oder hier im Forum eine Uebersicht empfehlenswerter Hersteller?

Ich habe mehrere Anzüge von Dolzer und einen von Kuhn und trage sie jeweils 8 - 10 Stunden auf Arbeit. Diese Knitterprobleme kenne ich so extrem nicht. Sind alles Super 100 Stoffe. Preislage bei Dolzer so 300 - 350 Euro. Mein neuester Anzug ist von SuSu und der knittert auch kaum. Allerdings bin ich was das Knittern anbelangt auch bei Oberhemden kein "Olymp-mit Plaste knitterfrei gemachte Baumwolle-Freund" .
 
Am unkompliziertesten trägt sich Fresco (wurde früher schon drüber geschrieben, und findet sich viel Näheres dazu im Magazin, einfach "Fresco" anklicken), u. zw. wegen der hochverdrillten Fäden (beim Zerlegen wie Korkenzieher), am Besten vier davon. Die lassen den Stoff förmlich in die Ursprungsform zurückhüpfen, was Bügelfalten gerne mögen. Liebe meinen deshalb besonders bei Tagungen, Sitzungen, Reisen. In dieser Hinsicht kommen beim Vergleich die aus Super 100, dickem Flanell oder Kaschmir einfach nicht mit. Außerdem läßt er durch die Webart Luft durch und ist dadurch auch für wärmere Tage geeignet. Obendrein ist das Zeug schier unkaputtbar. Mein Schneider hat eine Hose daraus schon über 20 Jahre in Benutzung. Nachteil: Rauh wie Schmirgel, etwas gröbere Anmutung. Fazit: Ein Material, das Seinesgleichen sucht.
 
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