Anregung fuer Zweireiher

Dr.M

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Fuer einen Zweireiher als naechstes M-t-M oder gar Bespoke - Projekt sind Anregungen gesucht. Klassischer, schlanker und etwas kuerzerer Schnitt ist gesetzt, 6 Knoepfe, 4 davon zum Schliessen eigentlich auch. Als Material wuerde ich zu einer Variante an Grau greifen (Nadelstreifen, Fischgraet, ...) welches ganzjaehrig tragbar ist.
Taschen ... 2 oder 3, Pattentaschen oder aufgesetzt?

Konkreten Trageanlass gibt es nicht. Der Anzug sollte aber grundsaetzlich buerotauglich sein (Wohlwissend dass der Zweireiher derzeit nicht ein verbreiteter Bueroanzug ist. Kommt aber vielleicht in den naechsten 1-2 Jahren mehr.

Anregungen sind willkommen.
 
Nadelstreifen als Odd-Sakko klappt nur sehr selten, Fischgrät würde ich wiederum nicht als bürotauglich ansehen (hängt natürlich von der Branche ab). Wenn du das Sakko zur Arbeit tragen willst, wären Pattentaschen passender, außerdem können aufgesetzte an einem Zweireiher einen schnell ~5kg schwerer aussehen lassen.
 
Fuer einen Zweireiher als naechstes M-t-M oder gar Bespoke - Projekt sind Anregungen gesucht. Klassischer, schlanker und etwas kuerzerer Schnitt ist gesetzt, 6 Knoepfe, 4 davon zum Schliessen eigentlich auch. Als Material wuerde ich zu einer Variante an Grau greifen (Nadelstreifen, Fischgraet, ...) welches ganzjaehrig tragbar ist.
Taschen ... 2 oder 3, Pattentaschen oder aufgesetzt?

Konkreten Trageanlass gibt es nicht. Der Anzug sollte aber grundsaetzlich buerotauglich sein (Wohlwissend dass der Zweireiher derzeit nicht ein verbreiteter Bueroanzug ist. Kommt aber vielleicht in den naechsten 1-2 Jahren mehr.

Anregungen sind willkommen.

Zum kürzeren Schnitt würde ich fürs Business eher abraten, Gesäß sollte schon bedeckt sein.

Four seasons, den Fehler habe ich auch gemacht bei MTM.

Billettasche ist Geschmackssache, auf aufgesetze Taschen würde ich auch eher zu Gunsten von Patten- oder Paspeltaschen verzichten.

Steigende Revers mit 6/2 Schließköpfe wäre meins.
 
Nochmal zum Material: Wenn es der erste Zweireiher ist, was ist am universellsten: Grau mit Streifen oder Muster? Navy?
 
6/2 mit Paspeltaschen ohne Patten finde ich immer noch am schönsten. Ein Nadelstreifenanzug schränkt stark auf die berufliche Nutzung ein. Wenn es nur der erste Zweireiher und nicht der erste Anzug ist, würde ich einen mittel- bis dunkelgrauen Prince-of-Wales-Check mit blauem Überkaro wählen. Das gibt genug Detailreichtum und weicht das etwas unnahbar Förmliche eines Zweireihers etwas auf, ohne dass die Nutzbarkeit darunter leidet (außer in sehr förmlichen Branchen).

Der (Klischee- :))Hammer im Winter wäre natürlich ein dunkelblauer Kreidestreifenflanell-Zweireiher, der aber eben auch ein reiner Saisonanzug ist (was ich sowieso bevorzuge).
 
Ist keineswegs der erste Anzug. Ganz im Gegenteil. Nur der erste Zweireiher.

Warum dunkelblauen Kreidestreifenflannel? Ist nicht dunkelgrau mit Kreidestreifen der Klassiker hierbei?
 
Bei doppelreihigen Kreidestreifen sind die Klischees: Dunkelgrau = Gangster, dunkelblau = Bankster.

Aber Spaß beiseite: Was Farbe und Muster angeht, würde ich im Zweifelsfall ein Pseudo-Uni wählen, sprich nailhead oder birdseye oder auch einen schönen mittelgrauen Flanell oder eben einfach einen einfarbigen worsted, vielleicht in einem nicht zu dunklen Grau. Abgesehen von den persönlich mehr oder weniger gewollten o.g. Assoziationen ist eben ein Streifen in der Tat nur fürs Geschäft geeignet, wenn man denn den Konventionen folgt.

Was die Taschen angeht, stimme ich wiederum im Zweifel für gerade Pattentaschen. Aufgesetzte Taschen passen für mich nicht zum Charakter des Zweireihers, paspelierte Taschen ohne Patten haben meines Erachtens nicht genug Gewicht. Ich selbst habe mir vor einigen Jahren einmal einen mittelgrauen Zweireiher mit schrägen Paspeltaschen a la hacking jacket machen lassen, diese Entscheidung lange bereut, freunde mich aber letztens mehr und mehr mit diesem Detail an; vielleicht eine Alternative?

Noch auf meiner Wunschliste steht ein dreiteiliger Zweireiher, also mit Weste. Wenn's ausgefallen aber doch klassisch sein soll, ebenfalls eine interessante Option.

Crouchback
 
Four seasons, den Fehler habe ich auch gemacht bei MTM.

Der (Klischee- :))Hammer im Winter wäre natürlich ein dunkelblauer Kreidestreifenflanell-Zweireiher, der aber eben auch ein reiner Saisonanzug ist (was ich sowieso bevorzuge).

Könnt ihr das kurz erläutern? Four Seasons ist dann ja gängige NOS-Kaufhausware bzw. um 280g Stoffgewicht, nehme ich an?

Die Bezeichnung "Four Seasons" ist dann natürlich quatsch (wie soll das auch gehen), aber das Stoffgewicht spricht doch für 15-20° bzw. typische Bürotemperaturen? Bei über 20° würde ich dann auf um die 240g gehen, aber sonst? So schön 360g-Flanell ja auch ist, in einem unbeheizten Schloss wohnen ja die wenigsten hier.

Wollte da jetzt kein Fass aufmachen, mich würde da nur eure persönliche Abneigung zu interessieren.
 
Die Bezeichnung "Four Seasons" ist dann natürlich quatsch (wie soll das auch gehen), aber das Stoffgewicht spricht doch für 15-20° bzw. typische Bürotemperaturen? Bei über 20° würde ich dann auf um die 240g gehen, aber sonst? So schön 360g-Flanell ja auch ist, in einem unbeheizten Schloss wohnen ja die wenigsten hier.

Ich gebe hier mal OT meinen Senf dazu als Bewohner eines unklimatisierten Büros in waldumsäumter ausserstädtischer Lage im westlichen Atlantikklima:

Im Sommer bei 28 Grad schwitzt man mit jedem Sakko, ergo gibt es da nur was möglichst ungefüttertes in Leinen.
Im Winter reicht im Büro auch die normale Übergangsware. Da ich im Auto ungern das Sakko anlasse, und zur Abfederung von kurzfristigen Außenaufenthalten, kommt meistens ein dünner Merinopullover dazwischen, bei formalen Terminen eher der Wintermantel.

Ein richtiges Wintersakko ist natürlich fantastisch, wenn man zu anderen Gelegenheiten auch mehr an die Luft kommt. Zum Stadtbummel trage ich gerne ein Kaschmirsakko.
 
Könnt ihr das kurz erläutern? Four Seasons ist dann ja gängige NOS-Kaufhausware bzw. um 280g Stoffgewicht, nehme ich an?

Die Bezeichnung "Four Seasons" ist dann natürlich quatsch (wie soll das auch gehen), aber das Stoffgewicht spricht doch für 15-20° bzw. typische Bürotemperaturen? Bei über 20° würde ich dann auf um die 240g gehen, aber sonst? So schön 360g-Flanell ja auch ist, in einem unbeheizten Schloss wohnen ja die wenigsten hier.
Das ist natürlich stark vom eigenen Wärmeempfinden abhängig.

Ich habe sozusagen drei Saisons:
Winter: Flanell/Tweed um die 300g/m bis 400g/m (mehr wäre mir auch zu schwer), Außentemperaturen unter +10-12 Grad, unter +5-7 Grad draußen je nach sonstiger Witterung mit Mantel und Schal.

Übergang (Frühjahr/Herbst): Kammgarn um 270g/m, Außentemperaturen 12- max. 22 Grad

Sommer: Kammgarn um 240g/m (man kann noch tiefer gehen, aber dann verliert der Stoff die Substanz), Wolle/Mohair, Wolle/Leinen, reines Leinen. Außentemperaturen über 22 Grad.

Ich finde die Auswahl dann sehr komfortabel. Gängige Kaufhausware ist deutlich unter 280g, das ist denen vom Rohstoffaufwand zu teuer. Das meiste ist eigentlich Sommerware.
 
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