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(Einkausfpreis)*4=(Verkaufspreis)

So verfahren die allermeisten.

OK, dann wäre 50% Sale ungefähr der Kostendeckungspunkt bei einer Vollkostenrechnung. Das erscheint mir wirklich hoch aber Du hast da sicher mehr Insiderwissen als ich. Das würde bedeuten, dass z.B. ein 400,00 € Anzug von BOSS Black den Einzelhändler im EK 100,00 € kosten würde. Dann die Spanne von Boss und die des Lieferanten. Kein Wunder dass die Materialqualität so ist, wie sie ist.....
 
Aloha,

hier meldet sich ein Insider :)

Bei " extravaganten " Herstellern mag eine 3er Kalko machbar sein in der Spitze , die ist aber seltenst zu realisieren.

Man kann davon ausgehen das eine 2,8er Kalko schon sehr gut ist ! Und je
" wertiger " ein Label ist, desto schlechter die Kalko die geht dann auf 2,3 runter.

4er Kalko ist bei Brands, wie Lacoste , Boss etc. nicht machbar.

Und vergesst nicht wenn ein Stück für 50% vom Regulären Kurs verkauft wird , werden weder Strom, Gas und sonstige Kosten auch halbiert :) Des wei´teren möchte unser Finanzminister auch von reduzierten Artikeln die volle ( 19% ) Mehrwertsteuer ;)

Ergo bei reduziertem VK 500 gehen direkt ca. 93 € ans FA, bleiben 407 in der Kasse und dies für ein 1000€ Teil, Kosten noch nicht gedeckelt, hier redet man vom " pimp my cash " im Endstadium.
 
Also alle Händler de ich kenne kalkulieren bei Konfektion mit Faktor 2,5 - 3. Faktor 4 mag bei bestimmten Produktgruppen stimmen, aber durch die Bank fände ich das zu hoch - wobei sich das in München natürlich so darstellen kann, die Stadt hat schließlich auch ein anderes Einkommensniveau...
 
(Einkausfpreis)*4=(Verkaufspreis)

So verfahren die allermeisten.

Tja, hart aber wahr ;) Ich kannte Faktor 3 - 3,5 inkl. VAT aber das ändert nichts wesentliches,

Dennoch sehe ich keinen Grund für Groll auf die Einzelhändler. Zumindest nicht auf die geschätzten Individualisten. Die meisten dieser Gruppe müssen dennoch sehr ordentlich wirtschaften um zurecht zu kommen.

Allerdings versteht bei diesen Zahlen wohl auch ein jeder weshalb die großen Label-Firmen Outletshops betreiben und darin wenig Gutes und viel Ramsch zu Preisen vertreiben, die sie von einem Händler eh nicht bekommen hätten.

Ist ja alles für die Konjunktur.
 
Ich freue mich ja über jedes Schnäppchen, keine Frage. Als Unternehmer muss ich hier aber einmal anmerken, dass Käufe zu 50% Rabatt mir zwar helfen, meine Läger zu räumen, mich aber sicher nicht in meiner Geschäftspolitik unterstützen. Dazu brauche ich schon Kunden, die den vollen Preis bezahlen.

Prinzipiell korrekt ABER: Insbesondere im Textilhandel wird gutes Geld verdient (Gewinn bzw. Spannen), für den Händler ist es letztlich teurer die "alte" Kollektion mitdurchzuschleppen als einen "radikalen" Cut zu ziehen - übrigens verliert man meist bei den sales nicht einmal... (solange sie bei 50% MAXIMAL liegen). Voraussetzung ist viel eher eine sinnvolle Kostenpolitik (Sach- und Personalkosten gepaart mit "Vollzahlern")

Da gibt es andere Varianten bei welcher die Industrie wirklich schlucken muss, wenn an die Betreffenden verkauft wird.

Nachtrag: Viele Händler arbeiten deshalb mittlerweile auch gerne mit Aushilfen bzw. Teilzeitkräften. Selbst die vorgenannten Kalkulationen sollten mal genau betrachtet werden (hier wird der Selbstkostenpreis, Normalerweise nicht der EK x 2,5 oder 3,0 gerechnet...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mit meiner (sehr pauschalisierten) Darstellung natürlich stellenweise falsch liegen, dafür wird bei Accessoires entsprechend mehr verlangt (Stücktücher für 90,- usf.). Ich denke, im Schnitt kommt meine Faustformel gut hin
 
Es gibt nicht "das" Textilgewerbe. Als Faustformel könnte man vielleicht sagen, dass der Aufschlag umso höher ausfallen muss, je höher die Nebenkosten eines Verkaufs sind. Extrem gesprochen: während bei KIK (hoher Warenumschlag, geringe Gemeinkosten) ein Rohaufschlag von 10% vermutlich ausreichen würde, muss ein Gucci-Store (geringer Warenumschlag, hohe Gemeinkosten) sicherlich 500% aufschlagen. Auch Saisongeschäfte (z.B. Hochzeitsausstatter) müssen entsprechend höher kalkulieren, da die Miete auch außerhalb der Saison fällig wird.

Im Maßbereich ist es ähnlich. Überall wo "Schneider" draufsteht, ist die Kalkulation eher höher, weil der Gemeinkostenanteil am Produkt steigt. Für einen "normalen" Maßkonfektionär ist ein Aufschlag von 4 hingegen völlig illussorisch, dafür muss der aber auch kein Lager abverkaufen.

Im Falle von Soer würde ich davon ausgehen, dass die reinen Wareneinkaufskosten sicher gedeckt sind, wahrscheinlich auch ein mehr oder minder großer Teil der Gemeinkosten. Verdient ist bei 50% Nachlass aber eher nichts mehr.
 
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