Alltagstaugliche Uniformteile?

Dukie

Well-Known Member
Es muss so um 2004 gewesen sein, da kaufte ich bei H & M in Hamburg eine graugrüne Jacke, die ich dann Jahre später per Zufall als Quasi-Neuausgabe einer Wehrmacht-Offiziers-Feldbluse identifizieren konnte. Die Jacke scheint ihre stilistische Herkunft ernst zu nehmen, denn sie gibt sich unverwüstlich und ist noch heute trotz häufigem Tragen tragbar.

Die Inspirationsquelle Militär auf die heutige Herrenmode ist nichts Neues, aber mich würde tatsächlich interessen, ob ihr Uniformteile kennt, die heute in eine zivile Alltagsgarderobe (meinetwegen mit leicht exzentrischem Einschlag) integrierbar erscheinen? Gibt es vielleicht sogar Kleidungsstücke in guter Qualität für kleines Geld?

Um den Anfang zu machen, habe ich letztens ein Standard-BW-Jackett angezogen und kann sagen: in dem Fall haut es definitiv nicht hin. Grauenhafte Qualität, Kratzstoff, schlimmer Schnitt.

(Für Bedenkenträger: ich bin bekennender Ex-Zivi und habe mit Militär im Grunde nix an der Klamotte. Ich betrachte das allein modisch.)
 
Was mir auf die Schnelle einfällt:

Dufflecoat, Trenchcoat, Dessert Boots, schwedische M59 aka Forenjacke.

Meine mich auch zu erinnern, das Chinos/Khakis ursprünglich von der britischen Armee in Indien und Afrika getragen wurden.

edit:
Konkret von "original"-Herstellern hab ich einen Montgomery Dufflecoat (von dufflecoatuk), einen "gebrauchten" Burberry Trench (Made in England -> Ebay) sowie die M59 (ebay).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde in meinem Post nirgends das Vorhaben den kleinen Diener (wer auch immer zum Henker das ist) zivil umzumünzen. Die BW-Jackett-Bemerkung war eher ein Gag. Das ist mir schon klar, dass das nix wird. Aber diese schwedische Jacke zeigt ja, dass es offenbar den einen oder anderen Tipp aus dem Bereich gibt.
 
Man kann vom Militär - vom britischen weiß ich es, vom deutschen vermute ich es - auch alte Schuhe kaufen. D.h. nicht gebraucht, sondern aus alten Produktlinien, die so heute nicht mehr an Soldaten herausgegeben werden. Das sind natürlich Stiefel, aber auch "Parade-", "Abendsdresschuhe", sprich schwarze Cap Toe Oxfords oder Plain Toe Derys. Teilweise noch aus den 50ger Jahren. Die sind natürlich (im Vergleich zu Langer & Messmer z.B.) nicht übermäßig elegant, aber solide verarbeitet und bei einem Preis von 10 Pfund wirklich gut.

Ob man das allerdings nur als ehemaliger englischer Militär bekommen kann, weiß ich leider nicht...
 
Ich habe lange und oft genug Uniform getragen - ein Mix von Uniformteilen mit zivilen würde mir nicht einmal im Traum einfallen und ist unter Offizieren auch völlig verpönt und absolut unüblich.

Ich rede hier nicht von Kleidung mit "quasi-militärischen" Anleihen, wie beispielsweise ein "Field Jacket" von Hackett oder Chukkas, sondern von originären Uniformstücken. Aus diesem Grund finde ich auch -mit Verlaub- die "Forumsjacke" schlimm und würde die nicht mal im Traum zivil anziehen.

Den Dienstanzug kann man sowieso vergessen: Wie schon erwähnt ist der "dienstlich gelieferte" von minderster Qualität und auch die hochwertigere Ausführung für Selbsteinkleider unmöglich entmilitarisiert trag- und kombinierbar. Ich würde jeden als Freak betrachten, der sowas zivil trägt.

Vom Feldanzug habe ich den Flecktarn-Goretex im Auto - als rein funktionales Teil für den Fall der Fälle, sprich Panne im Platzregen. Außerdem trage ich manchmal eine Schlupfjacke von Tasmanian Tiger, die auch dienstfähig ist/war. Aber auch hier überwiegt der rein funktionelle Aspekt.

Außerdem habe ich noch alte genagelte Reitstiefel der (hier bitte eine unübliche Abkürzung für "Suit Supply" einsetzen). Die benutze ich nur, wenn ich mich alle Jubeljahre mal auf den Rücken eines Vierbeinerns schwinge, also auch nicht als modisches Accessoire...
 
Ich habe lange und oft genug Uniform getragen - ein Mix von Uniformteilen mit zivilen würde mir nicht einmal im Traum einfallen und ist unter Offizieren auch völlig verpönt und absolut unüblich.

Das Verpöntsein kann ich nachvollziehen, aber das ist für Nichtmilitärs natürlich völlig irrelevant. Mir ist aber schon häufig aufgefallen, dass Uniform-Replikas aus den 40er-Jahren ohne Schulterstücke etc. den heutigen Field Jackets verdammt nahe kommen. Nicht zuletzt die von mir erwähnte H & M-Jacke.

Die Forumsjacke finde ich allerdings auch zu heftig, aber das mag reine Geschmackssache sein. Der Preis ist zumindest unschlagbar.
 
Ich finde doppelreihige Jacken in Richtung Pea Coats/Cabans recht interessant -
ob es dort von den Armeeausrüstern passende Modelle gibt, ist mir aber nicht bekannt (bin ja auch Zivi).

Dann ist der Fishtail-Parka über Anzug oder in vergleichbar adretter Kombination natürlich DER Klassiker, da sollte man aber schon wissen, was man tut und welches Bild man abgibt -
bei falschem Modell und unstimmigem Rest (bspw. Volllbart, gröberes Schuhwerk oder gar Umhängetasche/Leinenbeutel etc.) kann es dann schnell ziemlich schluffig aussehen und ma sollte eher zu den diversen vergleichbaren Modejäckchen/Parkas greifen...

Die oben genannten Vintage-"Dress"schuhe aus Altbestand finde ich ebenfalls ziemlich gut und hatte auch einige Modelle -
vergleichbare "zivile"Stücke, z.B. ehemaliger deutscher/mittlerweile nicht mehr existierender Schuhhersteller, sind dann aber oft eine bessere Alternative.

Meine "militärischen" Captoes von Sanders waren bspw. ganz O.K., aber mit dem plastinierten Leder und weniger hochwertigen Textilfutter und Sohle auch keine besondere Empfehlung.
 
Wie jetzt.... Das ist NICHT alltagstauglich!?

Wollte gerade einen neuen Thread aufmachen "Welche Uniformteile trage ich heute" und mit diesem Erbstück aus dem Jahr 1914 eröffnen.
 

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