Wie ich gerade bei Stefan Görner im Daily News Bereich lese hat der Savile Row Maßschneider Hardy Amies nach mehreren Verhandlungsrunden über eine Rettung des Unternehmens nun Insolvenz anmelden müssen. Nach schweren finanziellen Verlusten in den vergangenen Jahren konnte nun auf Grund mangelnder liquider Mittel ein womöglich rettender Auftrag nicht fertiggestellt werden. Der größte Aktionär, Arev Brands, verweigerte dem Unternehmen zudem weitere Kredite. Wie Forbes 2007 berichtete flossen bereits über 2,85 Million Britische Pfund in Form von Krediten an Hardy Amies.

Schaut man sich die Profile der Manager Andrew Manders, Chiaki Kawasaki, John Phillips, John Heath näher an fällt in`s Auge, dass keiner ein richtiges „Savile Row Gewächs“ zu sein scheint, sondern alle auf die ein oder andere Weise aus der Bekleidungsindustrie zu Hardy Amies gekommen sind. In solchen Situationen wird gerne die Frage gestellt, ob die richtigen Leute das Steuer in der Hand hielten. Aus der Ferne vermag ich es nicht zu beurteilen, es ist jedoch offensichtlich, dass das Konzept für das Traditionshaus trotz Industrie-Expertise nicht aufgegangen ist.

Damit erlischt ein Stück Savile Row Geschichte, denn der 2003 verstorbene Sir Hardy Amies war rund 30 Jahre lang Ausstatter und Schneider von Queen Elizabeth. Es beleibt zu hoffen, dass nicht weitere Häuser folgen werden.