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Wie vor einiger Zeit versprochen, möchte ich Ihnen hier im Stilmagazin Hemden verschiedener Hersteller genauer vorstellen und Ihnen eine Vorstellung der Verarbeitungsdetails geben. Beginnen werde ich mit einem Hemd des Edelschneiders Kiton aus Italien, genauer gesagt Neapel.
Kiton gilt neben Brioni als eine der Top-Marken im Bereich Herrenkleidung und insbesondere Maßanfertigung. Der hohe bis hundertprozentige Anteil der Handarbeit bei der Fertigung, spiegelt sich auch heute in der Betrachtung des Kiton Hemd wider. Damit Sie alle Details nachvollziehen können, habe ich einige Fotos hinzugefügt. Genießen Sie mit mir diese wertvollen Details!
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Der Stoff des betrachteten Hemdes besteht zu 70% aus Leinen und 30% Baumwolle. Das macht es relativ anfällig für Knitter, was aber bei Leinen absolut normal ist und Sie wissen ja, Leinen knittert edel! Die Farben sind auf den Bildern leicht erkennbar, es handelt sich um einen hellblauen Grundton mit feinen weißen Streifen (feiner als Zündholzstreifen). Leicht erkennbar sind Kiton Hemden an ihre charakteristischen Permuttknöpfen, die immer leicht bräunlich schimmern und meiner Meinung nach unverwechselbar sind – jedenfalls habe ich Kiton Hemden bisher immer sicher als solche an diesem Merkmal erkannt. Ein Verarbeitungsdetail findet sich auch in der Kragenpartie. Klappt man diesen um, stellt man fest, dass einige Stellen zu Verstärkung weiß abgesetzt sind. Dieses Material gibt dem Kragen mehr Halt, was insbesondere bei weichen Stoffen wichtig ist, wie hier bei der Leinenmischung. Ohne zusätzliche Kragenstäbchen würde der Kragen schlaff herunterfallen, oder Wellen werfen.
An der Schulterpartie des Hemdes lässt sich die Handarbeit eindeutig erkennen. Während bei maschineller Fertigung hier ein glatter Übergang von der Schulter in den Ärmel zu finden wäre, wirkt der Stoff hier leicht gerafft – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass diese Stelle von Hand genäht wurde. Die Knopflöcher sind ebenfalls fein und schnörkellos abgesetzt und vernäht. Qualitätsprobleme wie bei Dolzer sind hier also nicht zu erwarten. Wie bei jedem (richtig) guten Hemd werden die Front- und Rückenpartie im Bereich der Hüfte mit einen Stoffdreieck vernäht, was Beschädigungen vorbeugen soll. Zieht man mal kräftiger daran, soll sich die Naht schließlich nicht gleich öffnen – was bei dem hohen Preis wirklich fatal wäre.
Die Brusttasche ist sauber vernäht und das Stoffmuster geht nahtlos ineinander über, sodass keine Störung entsteht. Es ist zu bemerken, dass das gesamte Hemd mit sehr sehr feinen Stichen vernäht wird. Normalerweise gelten 7 Stiche pro Zentimeter als gute Qualität – ich zähle im Kragenbereich 10 Stiche pro Zentimeter, das dürfte Spitzenklasse sein. Auffällig wirkt, dass der Knopf an der Manschette sehr weit hinten platziert ist. Persönlich empfinde ich das als sehr angenehm, da sich so die Manschette auf ein paar Zentimeter umkrempeln lässt, falls dies mal notwenig ist.
Aus den Verarbeitungsdetails und der Haptik bestätigt sich der allgemeine Eindruck, das Kiton Hemden der Spitzenklasse fertigt. Bekanntlich nicht ganz billig, lassen sich diese Hemden zum Beispiel im Kiton Flagship Store in Hamburg erwerben, oder auch bei Fatima Mildt in Köln. Sollten Sie bereits Erfahrungen mit handgenähten Kiton Hemden gesammelt haben, zögern Sie bitte nicht Ihre Eindrücke mit uns zu teilen!