Fragen an Grimod, den Gewinner des Outfit des Jahres 2009

Nach dem Gewinn unseres Wettbewerbs „Outfit des Jahres“ war Grimod so freundlich mir einige Fragen zu beantworten, viel Vergnügen!

AG: Grimod, Sie haben den Wettbewerb „Outfit des Jahres 2009“ gewonnen, herzlichen Glückwunsch dazu! Wie fühlt man sich als Gewinner des Wettbewerbs?
Grimod: Sehr gut! Vor allem weil ich es nicht erwartet habe. Das Outfit war ja doch polarisierend und wurde heftig diskutiert. Ein großes Dankeschön geht deshalb an alle die für meinen Beitrag gestimmt haben! Dank ebenso an alle die mitgemacht haben, sei es mit Outfits, sei es bei der Diskussion, sei es bei der Wahl.

AG: Wie lange beschäftigen Sie sich schon mit Stilfragen?
Grimod: Hm, ich würde sagen seit ca. 20 Jahren mit über die Jahre steigendem Interesse. Indirekt und unbewusst sicherlich schon länger. Ich bin in Italien groß geworden. Dort wächst man mit dem Thema auf und wird ständig damit konfrontiert.

AG: Wie gehen Sie bei der Entwicklung Ihrer Garderobe vor? Planen Sie Ihre Einkäufe oder entscheiden Sie spontan?
Grimod: Die meisten Dinge lasse ich mir anfertigen. Dies bedarf natürlich einer Planung. Ziel ist es die Garderobe zu vervollständigen. Unter Garderobe verstehe ich nicht nur ein paar Anzüge usw.., sondern einen Kleiderschrank der für jeden Anlass das passende Stück enthält. Z.B. würde ich es vorziehen eine Freizeitkombination mit Sportsakko, einen Tagesanzug, einen Abendanzug, einen Smoking und vielleicht sogar einen Cut und einen Frack im Kleiderschrank zu haben anstatt 6 normale Anzüge. Ersteres ist eine Garderobe, zweites sind nur mehrere Anzüge. In wie weit die Garderobe ins Detail geht hängt vom eigenen Berufs- und Freizeitumfeld ab. Wenn ich etwas direkt kaufe dann meist spontan. Loszuziehen auf der Suche nach z.B. einem roten Cardigan lehne ich ab. Meist enden solche Unternehmungen in Frust, weil man nichts findet. Ich bevorzuge den genannten roten Cardigan dann zu kaufen wenn ich ihn zufällig irgendwo sehe. Spontan und unvorbereitet.

AG: Woher beziehen Sie Ihre Inspiration? Gibt es vielleicht Vorbilder?
Grimod: Viele Inspirationen hole ich mir auf meinen Reisen. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Stile, es gibt immer was zu entdecken. Natürlich Zeitschriften, Bücher, Internet, aber auch Kinofilme sind eine gute Inspirationsquelle. Vorbilder – alle elegant gekleideten Herren. Vielleicht sollte ich insbesondere Franco M. Martinetti erwähnen. Nicht so sehr als Stilvorbild, wenngleich er alle Anlagen dazu hätte, sondern als die Person die meine Leidenschaft intensiviert hat. Nicht nur in Kleiderfragen.

AG: Welche Tipps könnten Sie Herren geben, die noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind?
Grimod: Viel Geduld mit sich selbst! Eigener Stil entwickelt sich über die Zeit. Es ist ein Prozess der Jahre dauert. Im Schnellverfahren funktioniert das nicht.

Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen!

Kategorie: Outfit der Woche

Andreas Gerads

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