Ein Maßschuh entsteht

Perfekt passende, handgemachte Schuhe sind etwas schönes. Noch schöner ist wohl nur, solche Schuhe unter den Händen eines kundigen Schuhmachers entstehen zu sehen.

In einem der wichtigsten Schritte wird das – meist aus Einzelteilen zusammengefügte – Oberteil „über den Leisten gezwickt“. Der Leisten ist eine ungefähre Nachbildung des Fußes und sorgt für die endgültige Form des Schuhs. Vor dem Anbringen der Sohle wird das zuvor noch flache Schaftleder mit viel Kraft darüber gespannt und auf der Unterseite mit Nägeln befestigt.

Ist der Schaft richtig aufgeleistet, kann die Sohle aus Deckbrandsohle, Ausballung, Rahmen, Laufsohle und Absatz aufgebaut und der Schuh fertiggestellt werden. Im Bild ist ein Maßschuh zu sehen, der gerade über den Leisten seines künftigen Besitzers gezwickt wurde. Der Auftraggeber kann sich auf einen Wholecut aus lebhaft-braunem Kalbbox freuen.

Einer der deutlichsten Unterschiede zwischen einfachem Konfektions- und hochwertigem Maßschuh ist deutlich zu erkennen: Das Fußbett ist nicht flach, sondern demjenigen seines Besitzers nachempfunden, um den Fuß zu entlasten und schnelle Ermüdung oder Trageschmerzen zu minimieren.

Kategorie: Herrenschuhe

Florian S. Küblbeck

Florian S. Küblbeck ist freier Journalist und schreibt vor allem über Mode, Stil und Genuss. Mit seinem Erstwerk "Was Mann trägt: Gut angezogen in zwölf Schritten" gab er 2013 sein Debüt als Buchautor.

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