Bei dem Bemühen um die Feinheiten Ihres Looks verlieren manche Herren manchmal die Grundregeln aus dem Auge. So darf es z. B. als ehernes Gesetz gelten, dass abends dunkle Anzüge und weiße Hemden sowie schwarze Schuhe angebracht sind, helle Anzüge, farbige Hemden und braune Schuhen dagegen nur am Tag. Doch egal um welche Art von Event es sich handelt, immer wieder tauchen Herren nach 18 Uhr in hellgrauem Tuch auf. Oder sogar in braunen Zweiteilern.

Häufig wird das damit entschuldigt, dass keine Zeit fürs Umziehen blieb. Wenn ich weiß, dass ich dazu keine Gelegenheit haben werde, entscheide ich mich schon morgens für einen dunklen Zwirn. Oder nehme ihn halt mit und kleide mich dann irgendwo noch um. Ich halte ziemlich häufig abends Vorträge. Ungern reise ich dann schon in dem Outfit an, das ich beim Auftritt tragen will. Zu groß ist die Gefahr, dass man sich in Zug, Flugzeug oder Taxi Flecken einfängt. Deshalb habe ich mich schon in diversen Örtlichkeiten aus- und wieder angezogen. Öffentliche Toiletten, Besenkammern und Teeküchen gehören dabei noch zu den angenehmeren Schauplätzen. Doch auch schon auf dem Rücksitz von Autos, in dunklen Ecken von Tiefgaragen und sogar im Schutz des Fahrzeugs auf einem Parkplatz konnte ich die Reisekleidung oder einen zu hellen Anzug gegen das abendtaugliche Gewand austauschen. Doch auch dies sei gesagt: Besser souverän im großkarierten Tweed und derben Brogues bei einer Theaterpremiere auflaufen als in Jeans und Sweatshirt. Aber nur, wenn es wirklich nicht anders geht.