Das tolle an den demokratischen Strukturen ist ja, dass Du und Deine gebündelten Kompetenzen bei den Parteien sehr herzlich willkommen sind. Die Ortsvereine suchen dringend gute Leute und sind offen, ihre Strukturen und Inhalte durch neue Mitglieder zu verändern.
Übrigens verfügen die aller meisten Politikerinnen und Politiker über einen rappelvollen Terminkalender und recht detailliertes Fachwissen. Dass so vieles falsch läuft, liegt nicht an Abgeordnetenhäusern voller Deppen und Zyklopen.
Sie sind eben nicht sehr offen. Wenn fähige Leute von außen kommen, sind sie eine Gefahr für "verdiente" Parteimitglieder. "Haben wir immer schon so gemacht." "Der Herr XY macht seit Jahren..." "Internet ist nicht so wichtig", "Die Bundespartei sagt aber". Die Strukturen haben sich über die Jahre verfestigt.
Außerdem drehen sich Parteien gerne um sich selbst. Wenn eine Firma so arbeiten würde... Man erinnere sich an IBM, die nacheinander den PC, Windows, Web und E-Commerce verpennte, während die Welt draußen vorbei lief. Dafür musste man kein IBM-Mitglied im Ortsverein sein ;-)
Wen interessieren in der realen Welt bspw. die "Befindlichkeiten" einer SPD bei der Kandidatensuche? Kaum einen. Die Wähler wollen Leute, welche ihren Job bei Wirtschaft, Sicherheit, Bildung, Infrastruktur, etc.. gut machen. Kein mediales Gezeter und Geschreibe vermeintlich berufener Journaille, wer wo wie mit wem und überhaupt.
Ganz platt: Die Straße sind kaputt, wir haben kein flächendeckendes Highspeednetz, die Bahn hinkt hinterher, in der Bildung hakt es, die Steuergesetzgebung ist zu kompliziert, China bedrängt Europas Handel, die Bundeswehr pfeift auf dem letzten Loch, der Polizei geht es nicht gut, bei der Energiewende knirscht es, die Migration macht heftige Probleme.
Die Menschen interessiert, wie sie ihre Kinder erziehen können, wofür ihre Steuergelder verwendet werden, was der Staat an Gegenleistung bringt, wie sicher die Rente ist, usw..
Da helfen keine Standardfloskeln in Talkshows. Da hilft kein voller Terminkalender. Politiker müssen sich an Ergebnissen messen lassen. Wie jeder einfache Arbeiter oder Unternehmer.