Heute zu herbstlichen
Linsen mit Salsicce à la Jamie Oliver (wir haben ja nur noch 26 Grad, da braucht man was Handfestes
) mal wieder einen Wein aus dem Urlaub, aber in diesem Fall schon aus einem länger zurückliegenden. Das Phänomen, dass Urlaubsweine vor Ort super schmecken, aber dann zuhause ohne die Atmosphäre kläglich versagen, ist ja wohlbekannt. Aber hier trifft es zum Glück nicht zu.
Heiß brennt die Sonne auf das trockene Land. Bis zum Horizont nur gebräuntes Gras, ein paar vereinzelte Olivenbäume und die allgegenwärtigen Korkeichen. Das ist das Alentejo, Portugals wüstes Hinterland und die jüngste und sicher heute schon eine der interessantesten Weingegenden des Landes.
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Herdade do Esporao (sprich: Schpurao) haben wir in 2015 auch besucht, die beiden Bilder sind vor Ort vom Besucherzentrum auf die Umgegend, die Reben und den flachen ausgedehnten Stausee im "Tal" geschossen. Es ist eines der älteren, renommierten Güter im Alentejo, keine jungen Wilden
, aber topmodern mit riesigen Edelstahltanks und großem Barriquelager. Der rote Reserva ist eine Cuvée aus der spanischen Tempranillo a.k.a. Aragonez, der portugiesischen Trincadeira, der französischen Cabernet Sauvignon und einem kleinen Schuss der französischen Deckrebsorte Alicante Bouschet für die Farbe. Ein Mittelgewicht, feines Tannin, überwältigend dunkelfruchtig mit schön stützender Säure, Heidelbeere, Pflaume, ein bisschen schwarze Johannisbeere, Kirsche, alles da. Langer fruchtiger Abgang mit einem Hauch Zimt und sehr dezenten Röstaromen. Tolles Teil, das Lust macht, mal wieder das Alentejo mit seinen malerischen Städtchen, den vielen Burgen und dem grandiosen Wein wieder mal einen Besuch abzustatten.
Das Etikett der Reserva wird jedes Jahr von einem anderen portugiesischen Künstler gestaltet, sieht also jedes Jahr anders aus. Deswegen nicht wundern, falls man einen anderen Jahrgang bestellt und das Design komplett anders ist.