Was trinke ich heute....

Gestern Abend roter Hauswein, der mal wieder erstaunlich gut ist und ein Raki, der 13 Jahre gelagert wurde. Ich bin sonst kein Schnaps Fan und der letzte Raki hatte daran auch absolut nichts geändert, aber dieser hier war extrem mild und aromatisch. Eine tolle Erfahrung, zumal der sehr sympathische Junge Wirt erzählte, dass der Raki noch von seinem verstorbenen Großvater angesetzt wurde, die Familie, vermutlich moslemisch, aber keinen Alkohol trinke.
Ich hatte nach meinen vorherigen Erfahrungen nach einem besonderen Raki gefragt und daraufhin hat er diesen serviert. Sehr schöne Anekdote, die wir gerne mit nach Hause nehmen.

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Ich bin kein Freund von im Barrique ausgebautem Chenin Blanc. Ich habe diesen bisher nicht probiert, aber fur mich ist Chenin Blanc eine Rebsorte, die frisch getrunken werden will und entsprechend im Stahlfass ausgebaut sein sollte. Dann ist er für mich ein toller, leichter und fruchtiger Sommerwein für kleines Geld. Deine Bewertung bestätigt mich einmal mehr in dieser Wahrnehmung.
trifft in diesem Fall genau ins Schwarze.
 
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Positiv: weit weniger tanninreich und adstringierend als erwartet
Negativ: leider auch etwas fad im Aroma, bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Die andernorts geübte Praxis, dem Mourvedre etwas Viognier beizumengen, hülfe vielleicht auch hier zu einem besseren Ergebnis.

Immerhin kommt die Flasche mit dem nützlichen Hinweis: "Don't drink and walk on the road, you maybe killed."

In diesem Sinne: prosit allerseits!
 
Im aktuellen Spiegel ein (wirtschaftspolitischer) Artikel über Wein aus dem Bordelais. Überschrift: Rot ist tot.

Die Bordeaux-Liebhaber hier wird's vielleicht interessieren.
 
Bleiben wir doch hier beim Wein...
Das sehe ich auch so. Den Spiegel beschäftigt das Thema in den letzten Wochen in mehreren Artikeln. Hier ein Artikel vor der Paywall, der die Situation gut beschreibt.

Verändertes Konsumverhalten und damit einher gehende Überproduktion. Wer jetzt allerdings auf sinkende Subskriptionspreise hofft, dürfte in den allermeisten Fällen enttäuscht werden. Die Überproduktion betrifft den einfachen Tafelwein und nicht die Gran Crus. Die boomen ob der weltweiten Nachfrage weiterhin.
 
Im Prinzip habe ich das ganze Wochenende durchgesoffen, mit großer Steigerung zum Ende, heute früh, um kurz vor 3....

um 15 Uhr fing es noch ganz manierlich an, auch wenn das Gebinde ungewöhnlich groß war..

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Ohne Bilder gab es dann noch einen 2015er Gaya & Rey um Mitternacht und einen 2016er Masseto um kurz nach 1. Beide für mich, äußerst üble Geldverbrennung! Gute Weine, keine Frage, aber doch nicht für den Preis!
 
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