Was trinke ich heute....

Rufina ist ja eine eher vernachlässigte Chianti Appelation. Das macht es für mich interessanter, als die grossen Namen des Chianti Classico.

Neben Selvapiana, ist auch Frascole schön und Voltumna macht auch interessante Tröpchen.
 
Ich hab' mich heute auch ohne Urlaub mal Lust auf einen der italienischen Momente im Leben. Der Erzeuger ist an sich einer meiner unbeliebteren, Riccardo Cotarella ist für mich der Prototyp eines Önologen der gleichmäßigen industriellen Austauschbarkeit. Er hat eine ganze Reihe italienischer Weingüter beraten und in seiner eigenen Art simplifiziert. Hier ist es sein eigenes Familienweingut Falesco in der Region Lazio bei Rom und ungeachtet meiner generellen Abneigung einer der besten reinsortigen Merlots Italiens, der Montiano, hier aus dem sehr guten Jahrgang 2016. Viel Konzentration, Pflaume, etwas Brombeere, viel dunkle Schokolade, Zimt, Kardamom, mineralische Noten, feines Tannin, langer, präsenter Abgang.

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Zu diesem Natur-Wunderwerk aus Nebraska-Prime-Beef...

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...dieses Kulturgut hier aus Südfrankreich. Le Vieux Donjon ist ein ehrliches, kleines Ch9dP-Weingut. Da gibt es keine Mega-Über-Auslese-Cuvées, die den Standardwein verwässern, es gibt nur einen, den Wein eben. In 2019 wurde es wie bei vielen Châteauneuf-du-Pape ein Mega-Erfolg, weil eben nicht nur die Sonne gnadenlos runterknallte, sondern im Frühjahr ein wenig Regen auch genau den Säurekick brachte, der die Power eines Hitzejahrgangs richtig zum Ausdruck bringt. Wunderbar in der Primärphase zu trinken und ohne weiteres fünfzehn weitere Jahre entwicklungsfähig. Schwarze Kirsche, Zwetschge, viel reife Himbeere, Kardamom, Thymian, Rosmarin, weißer Pfeffer, etwas Nußschokolade und gebratener Speck, seidenweiches Tannin, grandiose Balance. 75% Grenache, 10% Mourvèdre, 10% Syrah und 5% Cinsault, 15% Alkohol.

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Neulich Teil einer Weinbegleitung. Vielleicht kennt @bluesman528 ihn. Ich selbst bin was Bordeaux angeht ein relativ unbeschriebenes Blatt, deshalb hat meine Meinung ein nur geringes Gewicht. Es war allerdings der beste Bordeaux, den ich je getrunken habe.
 

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Neulich Teil einer Weinbegleitung. Vielleicht kennt @bluesman528 ihn. Ich selbst bin was Bordeaux angeht ein relativ unbeschriebenes Blatt, deshalb hat meine Meinung ein nur geringes Gewicht. Es war allerdings der beste Bordeaux, den ich je getrunken habe.
Habe ich noch nie getrunken (zumindest erinnere ich mich nicht ;)), aber ich kenne ihn namensweise. Man kann Bordeaux geschmacklich halt auch nicht über einen Kamm scheren, weil es immer Cuvées aus verschiedenen Rebsorten in je nach Unterregion wechselnden Anteilen sind. Das hier ist ein Pomerol, d.h. es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit weit überwiegend Merlot. Ein Cabernet-Sauvignon-dominierter Médoc von der anderen Flußseite wird auch Merlot enthalten, aber die Basisaromen sind dann typischerweise ganz andere (grob mehr schwarze Johannisbeere statt Pflaume). D.h. hier spielt neben Qualität auch einfach Geschmackssache mit rein. 2010 war jedenfalls ein Mega-Jahrgang.
 
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