Was trinke ich heute....

Die Scheurebe ist ein ganz hervorragender "Abend"-Wein! Wird im Badischen oft auch als "Schlotzerle" bezeichnet. :) Evtl. mal dazu einen Roquefort probieren.
 
Bevor ich mich hier einklinke möchte ich mal meinen ehrlichen Dank den Leuten aussprechen, die hier regelmäßig und auch etwas detaillierter über Wein in all seinen Spielarten schreiben - ein Getränk. das ich zwar hin und wieder gerne trinke, zu dem ich mir aber bisher kein tieferes Wissen angeeignet habe. Gerade daher finde ich das alles aber umso interessanter!

Mein Interesse gehört im Grunde zwei gänzlich verschiedenen Alkoholika, Whisky und Sake. Um letzeren soll es auch gehen, und zwar um den "Dewazakura - Blüte des Nordens / Dewasansan", einen wunderbar ausgewogenen Junmai Ginjo mit vordergründig floralen Noten und großer Eleganz, die sich allerdings auf einer stetig präsenten, lang anhaltenden Umaminote abstützen. Ich finde ein Sake, der eine schöne Balance aus Lieblichkeit und Kraft aufweist, recht trocken fast ohne fruchtige Süße - ein guter Allrounder der auch problemlos ein mehrgängiges Menü durchhalten dürfte ohne zu sehr in Konflikt mit einer bestimmten Speise zu geraten.
Ich habe ihn die letzten Tage über mehrmals als Begleitung zum Grillen von hellem Fleisch (Huhn und Pute) sowie Garnelen getrunken und fand die Kombination jeweils sehr harmonisch.

Gibt es denn unter euch noch weitere Sake-Trinker oder seid ihr alle dem klassischen Traubenwein verfallen? :)


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Gibt es denn unter euch noch weitere Sake-Trinker oder seid ihr alle dem klassischen Traubenwein verfallen?
Zählt auch Sake-Probieren-Wollende?
Ich bin ja eigentlich nur Bier, Apfelwein und hochprozentigen Spezialitäten verfallen, aktueller Favorit ist Rumkümmel (Man merkt, dass ich aus dem Land komme, wo es nur Steine und Schnaps gibt).
Ich würde mich wirkklich gerne mal in diese Richtung weiterbilden, hatte bisher noch nicht die Zeit dazu...
Leute, sagt mal warum seid ihr eigentlich alle so an Japan/der Kultur interessiert?
 
Zählt auch Sake-Probieren-Wollende?
Ich bin ja eigentlich nur Bier, Apfelwein und hochprozentigen Spezialitäten verfallen, aktueller Favorit ist Rumkümmel (Man merkt, dass ich aus dem Land komme, wo es nur Steine und Schnaps gibt).
Ich würde mich wirkklich gerne mal in diese Richtung weiterbilden, hatte bisher noch nicht die Zeit dazu...
Leute, sagt mal warum seid ihr eigentlich alle so an Japan/der Kultur interessiert?

Natürlich zählt das ;) Mit Bier hab ich es wirklich oft versucht, aber hier bin ich, anders als beim Wein, mittlerweile zu dem Schluss gekommen dass dies einfach nie "mein" Getränk werden wird. Spirituosen finde ich grundsätzlich immer interessant, nur habe ich mir da so eine Art "Selbstbeschränkung" auferlegt, denn Whisky ist ja schon unendlich vielfältig und ich habe ein ausgeprägtes Sammlergen...

Wenn du dich wirklich mal mit Sake beschäftigen willst und in gewissem Maße auch Interesse an der Theorie hast dann kann ich dir "Sake - Elixier der japanischen Seele" von Yoshiko Ueno-Müller nur ans Herz legen.

Was das Interesse an der japanischen Kultur hier im Forum angeht so finde ich das eigentlich gar nicht weiter verwunderlich, schließlich ist das hier ja eine Ansammlung qualitätsbewusster und handwerk-verliebter Menschen, und es gibt wohl (da lehne ich mich jetzt weit aus dem Fenster) kaum eine Gegenwartskultur die die Japanische in Traditionsbewusstsein, Zelebrierung des Handwerks und Perfektionismus übertrifft.
Bei mir persönlich hat es vielerlei Gründe, begonnen hat es beim asiatischen Kino, dann schwappte das Interesse langsam auf andere Bereiche über. Seit ich das erste Mal dort war ist es eh zu spät... :D
 
Natürlich zählt das ;) Mit Bier hab ich es wirklich oft versucht, aber hier bin ich, anders als beim Wein, mittlerweile zu dem Schluss gekommen dass dies einfach nie "mein" Getränk werden wird. Spirituosen finde ich grundsätzlich immer interessant, nur habe ich mir da so eine Art "Selbstbeschränkung" auferlegt, denn Whisky ist ja schon unendlich vielfältig und ich habe ein ausgeprägtes Sammlergen...

Wenn du dich wirklich mal mit Sake beschäftigen willst und in gewissem Maße auch Interesse an der Theorie hast dann kann ich dir "Sake - Elixier der japanischen Seele" von Yoshiko Ueno-Müller nur ans Herz legen.

Was das Interesse an der japanischen Kultur hier im Forum angeht so finde ich das eigentlich gar nicht weiter verwunderlich, schließlich ist das hier ja eine Ansammlung qualitätsbewusster und handwerk-verliebter Menschen, und es gibt wohl (da lehne ich mich jetzt weit aus dem Fenster) kaum eine Gegenwartskultur die die Japanische in Traditionsbewusstsein, Zelebrierung des Handwerks und Perfektionismus übertrifft.
Bei mir persönlich hat es vielerlei Gründe, begonnen hat es beim asiatischen Kino, dann schwappte das Interesse langsam auf andere Bereiche über. Seit ich das erste Mal dort war ist es eh zu spät... :D
Bei Bier empfinde ich es mittlerweile als Problem, dass vieles mittlerweile gleich schmeckt, glaube ich meinem Vater war das früher anders. Trinken kann ich von den großen eigentlich nur Veltins, dafür gibts aber auch viele kleine Brauereien, die man entdecken kann...., im Ausland gibts auch viele schöne Biere, die es sich zu probieren lohnt.

Ja, Japan fasziniert mich ja auch zunehmend...., Ist ja bei vielen Jugendlichen heute auch so, da liegts aber eher an Anime und Manga.
 
Bei Bier empfinde ich es mittlerweile als Problem, dass vieles mittlerweile gleich schmeckt, glaube ich meinem Vater war das früher anders. Trinken kann ich von den großen eigentlich nur Veltins, dafür gibts aber auch viele kleine Brauereien, die man entdecken kann....

Ich beobachte zwei gegenläufige Tendenzen: Durch InBev und Co. erfolgt eine weltweite Angleichung des Biergeschmacks; eher kleine (lokale) Brauereien stemmen sich dem entgegen. In den Getränkemärkten findet man mittlerweile eine recht gute Auswahl an vielfältigen Bieren. In Kneipen, Bars und Biergärten dominieren leider immer noch "Großen".

im Ausland gibts auch viele schöne Biere, die es sich zu probieren lohnt.

Richtig: Reisen bildet. Neben den Rotweinen (sehr positiv überrascht) fand ich auch die lokalen Biere in Kroatien durchaus ansprechend.

Ist leider in Italien und Frankreich (noch) nicht so. Da konzentriere ich mich eher aufs Weintrinken.
 
Vielen Dank für den sehr interessanten Tipp; leider gehört Frankfurt nicht direkt zu meinem Einzugsgebiet, aber wenn es mich das nächste Mal dorthin verschlägt werde ich versuchen das Jepoca mit einzuplanen.
Was das Preisniveau von (gutem) Sake in Europa angeht so hast du natürlich vollkommen recht - wobei das leider für nahezu alle Spirituosen aus Japan gilt.

Was mich auch direkt zum Anlass meines heutigen Posts bringt, nämlich der Öffnung und Erstverkostung einer neuen Flasche Whisky, des Suntory Royal (NAS). Eine Abfüllung die sich, für japanische Verhältnisse, im unteren Preissegment bewegt und noch dazu in Europa nur per Direktimporteur zu beziehen ist, auf ihrem Heimatmarkt allerdings einen guten Ruf als kleine Schwester des Hibiki genießt. Und damit die Sache noch ein bisschen interessanter wird, habe ich dazu gleich noch die Vorgängerabfüllung, den Suntory Royal 12 Jahre, der vor einiger Zeit einmal in einem meiner Tastings lief und von dem ich noch ein Sample übrig hatte, verglichen.

Der Royal ohne Altersangabe präsentiert sich dann auch als das, was gemeinhin als Quintessenz der japanischen Whiskymacherei kommuniziert wird: ein eleganter, feiner und relativ weicher Blend, der sehr gut in die Jahreszeit passt und wenig Ecken und Kanten bietet. Es dominiert eine süßliche Vanille, darunter verstecken sich Noten von hellen Früchten, Ume, sowie, einmal auf der Zunge gelandet, die typische süße Zerealiennote des Grainanteils. Das ganze ist dabei sehr angenehm, der Alkohol unaufdringlich und der Nachklang kurz aber ohne Fehlnoten (Stichwort Bitterkeit).
Der Royal mit 12 Jahren präsentiert sich dann, wieder Erwarten, doch deutlich wuchtiger, schwerer, dunkelfruchtiger. War ich beim NAS noch am rätseln, ob neben Ex-Bourbonfässern auch Ex-Sherryfässer eine gewisse Rolle gespielt haben, so ist dies beim 12er evident. Der Grundcharakter ist durchaus wieder zu erkennen, sowohl die "Müslienote" als auch die Erinnerung an Zuckermelasse bleiben bestehen. Die Ume wandelt sich jedoch in Richtung Dörrpflaume, es kommt ein dezenter Anklang an Zartbitterschokolade hinzu.
All diese Eindrücke verstehen sich im Übrigen klar im Vergleich der beiden Abfüllungen, hätte ich den Royal 12 bsw. gegen einen Glendronach oder ein ähnliches Sherrybrett verkostet so wäre von der Dunkelfruchtigkeit nicht mehr so viel übrig geblieben. So aber eine sehr interessante Erfahrung.
Beide Whiskys finde ich gefällig und sie sind es beide, in ihrem jeweiligen Preisgefüge, durchaus wert, im Barfach offen zu sein.

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