Was trinke ich heute....

Seine Beiträge in diesem Thema sind immer höchst inspirierend. Wieder ein interessanter klingender Wein der in das Verkoste Backlog kommt!
Ist ja auch für mich ein interessantes Sauftagebuch.

Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang noch, darauf hinzuweisen, dass die klangvollen Regionsbezeichnungen selbst kein Qualitätsmerkmal darstellen. Wenn jetzt einer im Supermarkt einen Vino Nobile di Montepulciano sieht und auf die Idee kommt, da mal die 8,- dafür investieren zu können, weil der Bluesman hat doch mal geschrieben, der sei klasse, wird das mit dem oben beschriebenen Wein wenig zu tun haben und weitgehend verschwendet sein. Nur die besseren Erzeuger einer Region machen wirklich guten Wein mit eigener Typizität (und können dank relativer eigener Bekanntheit leider auch deutlich höhere Preise durchsetzen ), der große Rest macht im Glanz derer einfach nur Masse, die man nur in absoluten Notfällen trinken sollte (z.B. bei lieben Freunden und Gastgebern, denen man NICHT Sprüche drücken möchte wie nee, lass' mal, bei der Plörre trink' ich lieber euer Fernsehbier ).
 

wie immer ovidsche lautmalerei. schade, dass ich keinen wein mehr trinke...
bier und lautmalerei ist irgendwie ein widerspruch in sich, aber du könntest auch das hinkriegen...
chapeau!
 
Heute kann ich mich bequem selbst zitieren, schließlich trinke sogar ich schon mal einen Wein aus einem bestimmten Jahrgang mehrmals. Begleiter war statt eines australischen Black Angus Filet dieses Mal ein schön marmoriertes Exemplar aus den USA, genauer Nebraska.

Der Fraser Gallop Cabernet Sauvignon entspricht auch zwei Jahre später der älteren Verkostungsnotiz, zzgl. einer interessanten würzigen Tabaknote.

 
Heute in Einstimmung auf den baldigen Südtirol-Urlaub, wo im Hotelrestaurantkeller, der auch das angeschlossene 2-Sterne-Restaurant bedient, auch dieser Wein verfügbar sein wird: Elena Walch Grande Cuvée Beyond the Clouds 2016 hauptsächlich aus Chardonnay mit weiteren Anteilen von Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Pinot Bianco, zurückhaltender Barriqueausbau. Pfirsich, Aprikose, etwas Melone und dann starke mineralische Würze bis hin zu haselnussigen Noten, komplex und fordernd ohne jede überreife Intensität. Sicher einer der großen Weißweine Italiens, über den Wolken halt, wo die Freiheit angeblich grenzenlos ist.

 
Wird heute Abend zusammen mit unseren Nachbarn getrunken als Dank für das Pflanzengießens während unseres dreiwöchigen Kroatienurlaubs.

Mit 15% sehr wuchtiger, aber gleichzeitig noch ausgewogener Wein, sehr aromareich. Dingač kommt von der Halbinsel Pelješac, nordwestlich von Dubrovnik, Rebsorte Plavac mali (verwandt mit Zinfandel bzw. Primitivo), die Trauben werden z. T. rosiniert verarbeitet.



 
Riviera Style im Kopf, Riviera Style im Glas, da geht nur Blubberwasser, aber halt ein Exot, aus der TOSKANA.

Einer der renommiertesten Produzenten im Chianti Classico, die Fattoria di Felsina, macht auch einen trinkbaren Sekt in klassischer Flaschengärung, einen Rosé aus 50% Sangiovese(!), 30% Pinot Noir und 20% Chardonnay, eigener Weinberg, dichte Bestockung, sorgfältige Verarbeitung. Das Ergebnis zeigt rote Beerenfrüchte, schöne tragende Säure, sehr feine Perlage. Kommt an meinen Benchmark-Rosé-Sekt, dem Bouvet-Ladubay Trésor Rosé aus Cabernet Franc von der Loire (genauer Saumur) nicht heran, ist aber sehr nett zu trinken. Sekt aus Sangiovese, was es alles gibt.

 
Heute Abend gab's US Prime Beef Filetsteaks und dazu mit dem Film "Paris can wait" das kleine, im hedonistischen Genuss schwelgende Erstlingswerk von Eleanor Coppola. Dazu ein klassischer kalifornischer Zinfandel mit viel reifer Pflaumenfrucht, Pflaumenmus, Sauerkirsche, Kräuter, viel samtiges Tannin. Das Dry Creek Valley in Sonoma ist erstklassiges Zinfandel-Terroir. Und der Zinfandel aus der Director's Cut Series ist der hochkarätigste Zinfandel aus dem Portfolio von Eleanor Coppolas Ehemann und Pate/Apocalypse-Now-Schöpfer/Weinfreak Francis Ford Coppola.

Wobei der Film von seinem kulinarischen Plot her sicher eher nach einem französischen Wein verlangt, aber einen Hermitage hatte ich nicht verfügbar und ein Chateauneuf-du-Pape hätte nicht so gut zum Filetsteak gepasst.