Was trage ich heute am Handgelenk

Naja, für einen Mann mit Hammer sieht halt alles wie ein Nagel aus.

Wir verstehen uns nicht richtig. Ich spreche, wenn ich 10 bar fordere, vom Neuuhrenkauf.
Nicht von Vintage-Uhren oder Gebrauchtuhren oder reinen Sammleruhren.

"10 bar wasserdicht" muss man m.E. nicht sehen.

Aber das läuft vermutlich in die gleiche Argumentation wie "pro Handaufzug vs. Automatikwerk".
 
Selbst die aktuelle Santos ohne verschraubte Krone und mit unter 9 mm Bauhöhe hat 100 m. Gehen tut das also schon.

Aber wenn man mehrere Uhren hat, braucht man es nicht. Selbst mit meiner extraflachen Breguet kann ich selbstverständlich mein normales Alltagsleben jederzeit regeln. Ich habe nur eine Seamaster für Toben mit Kindern, Strand, Wasserrutschen und sowas. Und die habe ich nicht wegen der Wasserdichtigkeit, sondern weil die Keramik-Lunette viel stabiler ist als Weissgold, Alu-Inlays etc.
 
Meine Omega-Constellation aus 1990 hat schon wiederholt Wasser gesogen und musste teuer zum Uhrmacher, ohne dass ich damit irgendwelchen Wassersportarten nachgegangen wäre oder auf einer Ölplattform gearbeitet hätte.

Ich habe ja die Auffassung vertreten, anno 2023 immer eine Uhr mit mind. 10 bar / 100 Meter zu nehmen, da das technisch heute überhaupt kein Problem ist. Auf Grund des vielen Gegenwindes aus dem Forum war ich dabei, diese Position zu überdenken, wurde aber in der Phase bei einem weitläufigen Hundesparziergang von plötzlich auftretenden heftigen Regen überrascht und war komplett durchnässt. Damit war das Thema dann auch wieder erledigt.

Mind. 10 bar / 100 Meter müssen sein und es sind mir derzeit keine Nachteile bekannt, die dagegen sprechen würden, auch eine Dresswatch so auszurüsten.

Fakt ist, wie "der chöne Pernhard" richtig bemerkte: mit 10 bar fühlt man sich besser.
Hat beim Regenabenteuer das Wasser mit über 5 bar in Deine Uhr gedrückt? Wohl kaum. ;) Diese Angaben sind völlig nebensächlich, entscheidend ist, dass die Dichtungen wirklich dicht sind. Wenn sie es nicht sind, kann da 300 bar wasserdicht auf der Uhr stehen, ohne dass das irgendwas bedeutet. Muss man halt mindestens jährlich überprüfen und ggfs. die Dichtungen wechseln lassen, wenn man entsprechende Anforderungen hat.

Möglicherweise achte ich mehr auf meine Uhren und/oder setze mich weniger entsprechender Witterung aus. Jedenfalls trage ich weit mehrheitlich Uhren <= 5 bar Kennzeichnung (resp. Vintageuhren ohne solche Eigenschaften) und hatte noch nie irgendeinen Wasserschaden bei einer Uhr.

Höhere Dichtigkeitszertifizierungen bedeuten leider eben auch, dass die Uhren am Ende weniger zierlich ausfallen und damit nicht mehr elegant sein können. Das ist für mich zum Anzug häufig ein K.O.-Kriterium. Dann würde ich eher keine Uhr tragen statt einen brachialen Taucherbrocken. ;)
 
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