Vintage bzw. Second-Hand - Shopping Tipps und Tricks

Ich hatte grade beim Einstieg in second hand viele davon, aber je erfahrener man wird, worauf zu achten ist, desto weniger wird das. Mittlerweile geht die Quote gen 0.
Geht mir ebenso. Das einzige, worauf ich heute achten muss, ist dass ich nicht zu viel kaufe. Second hand online ist schon sehr verlockend und kann so eine Sammelleidenschaft auslösen. Ging mir mal bei Brooks Brothers Pullovern so. bis ich wirklich jede verfügbare und tragbare Farbe hatte (es gibt auch wirklich abscheuliche) ;-)
 
Ich hatte bei Vinted und co bisher auch schon einige Totalverluste, die gar nicht passten. Ich muss aber gestehen, dass ich die mit etwas Geduld fast alle auch wieder verkauft bekommen habe, meist auch zum Einkaufspreis. Durch das nervige Hin und Her habe ich aber auch gelernt, nach was ich fragen muss.
Ich hatte z.B. eine ganz tolle Hose gekauft, da hatte der VK Bundweite und Länge schon angegeben. Die Hose passte (bzw. stand) mir aber nicht, weil die Leibhöhe 5 cm länger war als das, was ich sonst trage. Also habe ich gelernt, immer auch nach der Leibhöhe zu fragen, da man die nicht bzw. nur schlecht ändern kann.
Ich frage jetzt halt immer viele Werte an, das minimiert das Risiko; vermessen tun sich viele Laien (inkl. mir) aber natürlich auch, sodass das Risiko nicht ganz gen 0 geht.
So oder so hatte ich bisher meist aber passende Dinge bestellen können.

Was mich immer noch interessiert sind Qualitätseigenschaften auf die man achten sollte.

Viele Grüße
 
Ich frage jetzt halt immer viele Werte an, das minimiert das Risiko; vermessen tun sich viele Laien (inkl. mir) aber natürlich auch, sodass das Risiko nicht ganz gen 0 geht.
Dies ist der Weg. Ich frage die Verkäufer meist nach Maßen, am besten auf Bildern. Dann weiß man, wie vermurkst sie gemessen haben.

Zu den Qualitätseigenschaften: Bei Mänteln bspw., die man ja wirklich hinterhergeworfen bekommt, schaue ich immer, dass kein Kunstfaseranteil drin ist. Das siebt schonmal 99% der Mäntel aus, die verkauft werden. In einen billigen Mantel wird ein Hersteller seltenst 100% Wolle verbauen.
Bei Hemden muss man Marken kennen. Bei Anzügen schadet es nicht, Marken zu kennen. Auch hier gilt: Keine Kunstfaser, leider nicht ganz aussagekräftig, wie bei Mänteln. Wenn du mal ein paar qualitativ hochwertige Sachen dein Eigen nennst, kann man den Unterschied mit Erfahrung irgendwann auch abschätzen. Online natürlich trotzdem schwierig.
 
Geklappt haben bei mir bislang Deals hier im Marktplatz, Krawatten, andere Accesoires und Mäntel.
Aber an Anzüge habe ich mich bislang auch nicht ohne Anprobe rangewagt. Selbst diejenigen Anzüge welche ich hier im Stilmagazin erstanden habe waren ohne Anprobe bzgl. der Passform immer eher kompromissbehaftet.
 
Bei Anzügen und Jacken sollte man sich nicht von den vollmundigen Beschreibungen „Zegna-Anzug“ oder „Loro Piana-Sakko“ etc. täuschen lassen, wenn es sich dann dabei um mittelmäßig verarbeitete Kaufhaus-Kleidung mit den entsprechenden eingenähten Stoffetiketten handelt, auch hilfreich ist eine Recherche zu den verschiedenen „Diffusions-Linien“ oder Lizenzen sowie den früheren Herstellern für die Label (Beispiel: Baldessarini mit Schuhen von Vass und Anzügen/Sakkos von Caruso).

Selber schaue ich immer wieder mal nach Sachen, die explizit als Deadstock bzw. New Old Stock bezeichnet werden oder gebe mal Begriffe wie „Maßarbeit“ oder „Maßschuhe“ ein, gerne lasse ich die Suchergebnisse dann auch nach dem Preis sortieren und schaue mir im besten Falle überraschende Funde und schöne Bildchen an :)

Dege & Skinner Bespoke Cashmere Coat, HM Sultan of Oman

Gekauft habe ich nur selten etwas, abgesehen von Peccary-Handschuhen & Co., die sich immer mal wieder zu sehr günstigen Preisen und im Neuzustand sowie ohne Materialbezeichnung aus Geschäftsaufgaben finden lassen.
 
Es entspricht auch meiner Erfahrung, dass man schon eine Ahnung haben muss, wie der „Hausschnitt“ der jeweiligen Hersteller ist.

Gerade bei Anzügen und Jacketts hat mich das nach zaghaften Versuchen abgehalten, obwohl es immer wieder schöne Sachen gibt, die ich sonst nicht kaufen würde, aber zum richtigen Kurs schon mal Spaß machen würden. Vielleicht muss ich da noch einen Versuch mit Abmessen wagen.

Mit Strickwaren, Schals und Accessoires bin ich eigentlich immer gut gefahren.
 
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